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Titel:Ergebnisse audiologischer Testverfahren in der Diagnostik der auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) bei Grundschulkindern
Autor:Beimesche, Helge
Weitere Beteiligte: Berger, Roswitha (Prof. Dr. med.)
Veröffentlicht:2011
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2011/0446
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2011-04464
DOI: https://doi.org/10.17192/z2011.0446
DDC:610 Medizin
Titel (trans.):Results of Audiological Testing Procedures in the Diagnostics of Auditory Processing Disorder for Primary School Children
Publikationsdatum:2011-08-08
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Primary School Children, Audiological Testing Procedures, audiologische Diagnostik, Auditory Processing Disorder, auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Auditory Perception, Grundschulkinder, Phoniatrie und Pädaudiologie

Zusammenfassung:
Bis heute fehlen größtenteils gesicherte Vergleichsdaten (zentraler) auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsleistungen von normal hörenden Kindern im Grundschulalter. Auch ist nach wie vor nicht klar, welche diagnostischen Mittel besonders geeignet sein könnten, kindliche auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen möglichst früh und zuverlässig zu erfassen. In der vorliegenden Arbeit sollten daher im Sinne einer Erhebung von Referenzdaten wesentliche Teilfunktionen der auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung von normal hörenden Grundschulkindern anhand speziell ausgesuchter pädaudiologischer Testverfahren untersucht werden. Der erste Test diente der Untersuchung binauraler Hörverarbeitungsprozesse als Teilfunktion der auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung durch Testung des Sprachverstehens unter dem Einfluss von Störlärm. Hier sollte geprüft werden, ob und in welchem Ausmaß ein Verständlichkeitsvorteil durch räumliche Trennung von Nutz- und Störsignalquelle erreicht werden kann. Durch die räumliche Trennung von Nutz- und Störsignalquelle ergab sich im Ergebnis ein deutlicher Verständlichkeitsvorteil, d. h. dass die untersuchten Kinder schon bei deutlich geringeren Dezibelzahlen in der Lage waren, im Mittel 50% der Testwörter richtig zu erkennen. Somit konnten anhand genauer Messungen des Sprachverstehens unter dem Einfluss von Störlärm die binauralen Hörverarbeitungsprozesse als wichtige Instanz der auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung identifiziert werden. Als weitere Teilfunktion der auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung wurde in einem zweiten Test das Richtungshörvermögen (auditive Lokalisation) im freien Schallfeld untersucht. Es zeigte sich, dass die untersuchten Kinder Schallsignale, die von hinten bzw. seitlich hinten anka-men, deutlich schlechter zutreffend lokalisieren konnten als solche, die von vorne oder von der Seite her kamen. Somit konnte herausgearbeitet werden, dass normal entwickelte, hörgesunde Kinder im Grundschulalter Schallereignisse von hinten bzw. seitlich hinten deutlich schlechter orten können als solche von vorne oder von der Seite. In einem dritten Test sollten die Kinder im so genannten „Dichotischen Diskriminationstest“ nach V. Uttenweiler zwei verschiedene, simultan per Kopfhörer eingespielte dreisilbige Substantive vollständig richtig wieder geben. Diese als Fähigkeit zur dichotischen Diskrimination (auditiven Separation) bezeichnete Teilfunktion hat sich ebenfalls als ein empfindlicher Parameter zur Erfassung auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsleistungen herausgestellt. Im Ergebnis fiel es normalhörigen Kindern im Vergleich mit auditiv verarbeitungs- und wahrnehmungsgestörten Kindern deutlich leichter, dichotisch angebotene Wortpaare binaural zu verarbeiten und korrekt wiederzugeben.


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