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Titel:Effekte der Oberkiefer-Unterkiefer-Umstellungsosteotomie auf die Funktion der oberen Atemwege bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe
Autor:Elten, Axel von
Weitere Beteiligte: Becker, Heinrich (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2009
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2009/0713
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2009-07131
DOI: https://doi.org/10.17192/z2009.0713
DDC:610 Medizin
Titel (trans.):Effects of maxillary/mandibular displacement osteotomy on upper airway function in obstructive sleep apnea
Publikationsdatum:2010-01-26
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Umstellungsosteotomie, Obstructive sleep apnea, Displacement osteotomy, Schlafapnoe

Zusammenfassung:
In der Gruppe der Patienten mit obstruktive Schlafapnoe (OSA) zeigen sich auch nicht übergewichtige Personen, bei denen vermehrt kraniofaziale Anomalien wie Oberkiefer-Unterkieferfehlstellungen mit Retrognathie und Verengung des pharyngealen Durchmessers im Vordergrund stehen. Ein kausaler Therapieansatz ist die Oberkiefer-Unterkiefer-Umstellungsosteotomie, welche in der Vergangenheit mehrfach bei solchen Patienten mit bereits diagnostiziertem Schlafapnoesyndrom durchgeführt wurde. Postoperativ zeigte sich hier eine Reduktion des Apnoe- Hypopnoeindexes. Bisher fehlt jedoch eine quantitative Messung zur Beurteilung und ggf. Vorhersage der Therapieeffekte dieser Patientengruppe. Mit der Messung des kritischen pharyngealen Verschlussdruckes (Pcrit) steht eine quantitative Messmethode zur Beurteilung der pharyngealen Kollapsibilität zur Verfügung und war Gegenstand dieser Arbeit. Im einzelnen soll geklärt werden, wie sich der Pcrit und der obere Atemwegswiederstand (Rn) durch die Umstellungsosteotomie verändern und ob durch den operativen Eingriff der Oberkiefer-Unterkiefer-Umstellungsosteotomie eine physiologische Mechanik der Atemwege wiederhergestellt wird, die im Sinne einer Heilung interpretiert werden kann. Dazu wurden sieben Patienten drei Monate vor und drei Monate nach Oberkiefer-Unterkiefer-Umstellungsosteotomie im Schlaflabor auf die Effekte der Kollapsibilität der oberen Atemwege untersucht. Die Messung wurde mit einem Pneumotachographen durchgeführt um eine genaue quantitative Analyse der Luftflusseigenschaften in den oberen Atemwegen zu gewährleisten. Um die pathophysiologischen Veränderungen der oberen Atemwege vor und nach Operation in diesem Patientenkollektiv zu beschreiben, erfolgte neben einer kardiorespiratorischen Polysomnographie die Messung des kritischen pharyngealen Verschlussdruckes (Pcrit), des pharyngealen Widerstandes (Rus) und der maximalen Flussgeschwindigkeit bei atmosphärischem Druck (Vmax bei p=0 cmH20). Es zeigte sich bei allen 7 Patienten eine deutliche Abnahme des kritischen pharyngealen Verschlussdruckes wohingegen der pharyngeale Widerstand bei 4 Patienten zunahm und bei drei Patienten eine leichte Abnahme des Widerstandes resultierte. Der Effekt einer Pcrit Erniedrigung auf den maximalen Luftfluss bei atmosphärischem Druck (Vmaxat p=0 cmH20) zeigte sich nur signifikant bei Patienten mit Abnahme des pharyngealen Widerstandes. Obwohl die MMO den Pcrit bei allen Patienten deutlich gesenkt und der Apnoe-Hypopnoe-Index nach Operation bei einigen Patienten im Bereich Gesunder lag, normalisierte sich die Kollapsibilität in den oberen Atemwegen nicht, weshalb engmaschige Follow-Up Untersuchungen bei Patienten, die sich einer Oberkiefer-Unterkiefer-Umstellungsosteotomie unterzogen, durchgeführt werden sollten. Eine präoperative Pcrit Messung vermag die Patientenselektion der Patienten, die von einer Oberkiefer-Unterkiefer-Umstellungsosteotomie profitieren, entscheidend zu verbessern.


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