Publikationsserver der Universitätsbibliothek Marburg

Titel:MRT Diagnostik bei Morbus Crohn
Autor:Peter, Anna Veronika
Weitere Beteiligte: Heverhagen, Johannes (Prof. Dr. Dr.)
Veröffentlicht:2009
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2009/0425
DOI: https://doi.org/10.17192/z2009.0425
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2009-04251
DDC:610 Medizin
Titel (trans.):MRI diagnosis in Crohn´s disease
Publikationsdatum:2009-08-06
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Magnetic Resonance Imaging, Crohn Disease, NMR-Tomographie, Crohn-Krankheit

Zusammenfassung:
Die MRT hat in der Diagnostik des Morbus Crohn in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, wird jedoch noch nicht routinemäßig eingesetzt. Ziel dieser Studie ist es den Nutzen des MR Sellink in der Morbus Crohn Diagnostik zu untersuchen. Hierfür wurden Sensitivität, Spezifität, sowie positive und negative Likelihood Ratio zur Einschätzung der Entzündungsaktivität des Morbus Crohn wie auch zur Detektion typischer Komplikationen wie Stenosen und Fisteln ermittelt. Von Juli 2004 bis Januar 2007 wurde bei 83 Patienten mit gesicherter CED oder Verdacht auf eine CED ein MR Sellink durchgeführt. Die Befunde aus diesen Untersuchungen wurden retrospektiv mit Befunden und Angaben aus den Krankenakten verglichen. Mit einer Sensitivität von 97%, einer Spezifität von 87%, einer positiven Likelihood Ratio von 7,45 und einer negativen 0,03 bei Morbus Crohn Patienten, ist das MR Sellink nach unseren Ergebnissen hervorragend in der Lage das Ausmaß der Entzündungsaktivität des MC zu erfassen. Dass sie ohne ionisierende Strahlung auskommt, reproduzierbare Bilder erzeugt und in der Lage ist auch extraluminale Entzündungsmanifestationen darzustellen stellt einen großen Vorteil gegenüber den bisher gängigen bildgebenden Verfahren (Sonographie, CT, Endoskopie) dar. Zur Detektion von Stenosen ist die MRT weniger geeignet, es konnte bei Morbus Crohn Patienten eine Sensitivität von 86%, eine Spezifität von 77%, eine positive Likelihood Ratio von 3,67 und eine negative von 0,19 erreicht werden. Sie hat besonders beim Auffinden geringgradiger Stenosen Schwierigkeiten. Dieses Problem zeigt sich auch bei anderen bildgebenden Verfahren und könnte mit einer optimierten Dünndarmdistension behoben werden. Zur Detektion von Fisteln ist die MRT nach unserem Protokoll nicht geeignet, da es kein MRT des kleinen Beckens mit einschließt, wo sich viele der falsch negativen Befunde fanden. Wir fanden eine Sensitivität von 57%, eine Spezifität von 95%, eine positive Likelihood Ratio von 10,68 und eine negative von 0,45. Es ist zu erwarten, dass das MR Enteroklysma in Kombination mit einem MRT des kleinen Beckens Fisteln und ihre anatomischen Nachbarstrukturen sicher darstellen kann. Die MRT ist somit in der Lage ein ganzheitliches Bild von Lokalisation und Ausmaß der Erkrankung zu liefern und es ist zu erwarten, dass sie sich im klinischen Alltag weiter durchsetzen wird und als eine Art „ONE-STOP-SHOP-Technik“ in der Diagnostik des Morbus Crohn einsetzbar ist.


* Das Dokument ist im Internet frei zugänglich - Hinweise zu den Nutzungsrechten