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Titel:Die prognostische Relevanz eines initialen PSA-Anstiegs unterChemotherapie mit Docetaxel bei hormonrefraktäremProstatakarzinom
Autor:Kräuter, Petra Monica
Weitere Beteiligte: Schrader, Andres J. (Dr.)
Veröffentlicht:2008
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2008/0355
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2008-03552
DOI: https://doi.org/10.17192/z2008.0355
DDC:610 Medizin
Titel (trans.):Clinical significance of a prostatespecificantigen flare phenomenon in patiens withhormone-refractoryprostate cancer recieving docetaxel
Publikationsdatum:2008-05-23
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
PSA-Flare-up, Hormonfefraktäres Prostatakarzinoms, Hormone refractory prostate cancer, Docetaxel, Docetaxel, PSA flare phenomenon

Zusammenfassung:
Die derzeitige Therapie des HRPCA stellt unabhängig vom zeitlichen Beginn allenfalls eine palliative Option dar. Mit den zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten ist zurzeit nur eine Verlängerung des progressfreien Zeitraums möglich. Durch zwei unabhängige Phase-III-Studien konnte überzeugend nachgewiesen werden, dass eine Chemotherapie mit Docetaxel die Überlebenszeit von Patienten mit HRPCA verlängern kann. Seit 2004 ist Docetaxel zur Therapie des HRPCA zugelassen und bildet gegenwärtig das Standardtherapieschema.Temporäre initiale PSA-Erhöhungen sind bereits bei der Androgendeprivation im fortgeschrittenen Stadium beobachtet worden. Dieses so genannte „Flare-up-Phänomen“ konnte auch bei Patienten mit HRPCA, die mit liposomalem Doxorubicin behandelt wurden, beobachtet werden. PSA-Anstiege von 37-514% in den ersten vier bis acht Wochen der Therapie wurden erfasst. Über deren prognostische Relevanz ist jedoch bisher noch keine Aussage gemacht worden. Ein PSA-Flare-up-Phänomen wurde auch klinisch bei einem Teil der Patienten mit HRPCA, die mit Docetaxel behandelt werden, beobachtet.Seit 2002 wurden 41 Patienten im hormonrefraktären Stadium mit einem Docetaxel-Therapieschema am Universitätsklinikum Marburg behandelt. Bei fünf (12,2%) Fällen konnte ein Flare-up-Phänomen nach sieben Wochen identifiziert werden. Bei 24 (58,5%) Patienten war ein kontinuierlicher PSA-Abfall zu beobachten, 12 (29,2%) zeigten eine kontinuierliche Progression in Form von nichtreversiblen PSA-Anstiegen. Die durchgeführte Kaplan-Meier-Analyse ergab keine Unterschiede zwischen den Überlebenszeiten der Patienten mit initialem PSA-Flare-up (Gruppe 3, Flare) und den Patienten der Gruppe, die schon zu Anfang mit einem PSA-Abfall reagiert hatten (Gruppe1, Response) (p=0,434). Bei der Patientengruppe, die nicht auf die Therapie reagierte (Gruppe 2, Progression), wurden deutlich kürzere Überlebenszeiten festgestellt.Die vorliegende Arbeit beschreibt eine identische Prognose für Patienten mit einem PSA-Flare-Phänomen verglichen mit Patienten, die direkt auf eine Docetaxel-Chemotherapie ansprechen. Deshalb sollte ein initialer temporärer PSA-Anstieg nicht zu einem vorzeitigen Abbruch der Docetaxel-Therapie führen, falls keine klinischen Zeichen der Progression zu beobachten sind.


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