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Titel:Sinnbildnisse. Die Druckwerke mit den biographischen Emblemprogrammen der Exequien in der Münchener Theatinerkirche für Kurfürstin Henriette Adelheid (1636–1676), Kurfürst Ferdinand Maria (1636–1679) und Kurfürst Maximilian II. Emanuel (1662–1726) von Bayern.
Autor:Hermann, Thomas Ino
Weitere Beteiligte: Schütte, Ulrich (Prof.)
Veröffentlicht:2007
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2007/0760
DOI: https://doi.org/10.17192/z2007.0760
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2007-07603
DDC:700 Künste, Bildende Kunst allgemein
Titel (trans.):Emblematic Portraits. The publications containing the biographical emblematic programms to be seen in Munichs court church St. Cajetan during the funeral services for Electress Henriette Adelheid (1636–1676), Elector Ferdinand Maria (1636–1679) and Elector Maximilian II. Emanuel (1662–1726) of Bavaria.
Publikationsdatum:2007-12-03
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

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Schlagwörter:
Propaganda, Ferdinand Maria <Bayern, Kurfürst>, Emblem, Maximilian Emanuel <Bayern, Kurfürst>, Emblem, Biographik, Bavaria, Charles de Marimont, Adelheid <Bayern, Kurfürstin>, Early modern times, Funeralkultur, Joseph Kajetan Khuen, Funeral, Gaetano Felice Verani

Zusammenfassung:
Die Dissertation bearbeitet die drei Druckwerke, die jene Inschriften und Embleme enthalten, welche zu den dreitägigen Exequien für die drei Fürstlichkeiten in der Münchener Hofkirche an der dauerhaften und der ephemeren Architektur angebracht waren. Die Arbeit definiert diese spezielle publizistische Gattung, zeigt ihre Voraussetzungen und Funktionsweisen. Besonderes Augenmerk liegt auf den von den Autoren dokumentierten und kommentierten emblematischen Programmen, die mithilfe der speziellen Fähigkeiten des Mediums Emblem (Emblem in ihrer Kombination aus Bild und Text vermögen es, Abstrakta darzustellen, gedankliche Begriffe wie Liebe, Leid, Glaube, Großmut, Demut usw.) die ersten posthumen biographischen Arbeiten zu den Fürstlichkeiten entwerfen. Es wird aufgezeigt, dass die Embleme als Grundelemente einer jeweils übergreifenden narrativen Struktur zu begreifen sind, die sich im Nacheinander von Emblemgruppen oder -sequenzen etabliert; diese Struktur entwirft entlang der emblematischen Kapitel die Erzählung vom untadelig-tugendhaften Leben, guten Sterben und triumphalen Wiedererstehen im himmlischen Jenseits der dargestellten Fürstenperson. Dabei ist festzustellen, dass die Programme – die freilich in hohem Maße lobende und verklärende Züge tragen – mit den in den Emblemen artikulierten Abstrakta glaubhafte Eindrücke auch von der Innerlichkeit der dargestellten Person zu vermitteln in der Lage sind, Eindrücke von deren Gemüt: Darauf bezieht sich der Titel der Dissertation, „Sinnbildnisse“. Ein zentrales Ergebnis der Dissertation bildet eine kleine Neubestimmung der Gattung Emblem; das einzelne Emblem fungiert in den biographischen Programmen als semantisches Element, das als Teil eines emblemübergreifenden Sinnzusammenhangs gemäß seiner Position in einer emblematischen Reihung syntagmatischen Wert hat. So muss weggeführt werden vom Emblem als scheinbar autarkes, für sich stehendes Gebilde (als was es ja meist betrachtet wird; man denke an die Präsentationsweise in Henkel und Schönes Handbuch oder in Emblemdatenbanken); stattdessen wird das einzelne Emblem vorgestellt als Element eines größeren erzählerischen Ganzen, woraus sich die angesprochene Neubestimmung ergibt: Das Emblem kann nur innerhalb der es übergreifenden Struktur richtig gesehen und gedeutet werden; erst miteinbeziehend seine Stellung in der Struktur macht es vollumfänglich begreifbar. Die Dissertation stellt in ausführlichen Untersuchungen der Bilder und Texte der drei Druckwerke eine publizistische Gattung vor, die in der frühen Neuzeit einen hohen Stellenwert besessen hat. Gattungsbezogene Analysen solcherart wurden bis jetzt in diesem Umfang nicht geliefert; die Dissertation nimmt für sich in Anspruch, die ersten drei dem historischen Stellenwert angemessene Analysen dieser Gattung zu geben. (Druckhinweis: Die Seiten der Druckausgabe sind für DIN A5 formatiert; für einen doppelseitigen Ausdruck auf DIN A4, also vier Textseiten auf einem Blatt, sind, ohne Abbildungen, 90 Blatt Druckerpapier nötig.)


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