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Titel:Validierung der Myokardperfusionsszintigraphie mit 99m-Technetium-Tetrofosmin mit Hilfe von ROC-Analysen im Rahmen des Qualitätsmanagements der Klinik für Nuklearmedizin
Autor:Hofmann, Philipp
Weitere Beteiligte: Hoeffken, Helmut (Dr.)
Veröffentlicht:2006
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2006/0862
DOI: https://doi.org/10.17192/z2006.0862
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2006-08622
DDC: Medizin
Titel (trans.):Validation of myocardium perfusion scintigraphy with 99m-technetium Tetrofosmin with the help of ROC analyses for the quality management in the department of nuclear medicine
Publikationsdatum:2006-12-21
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Myokardszintigraphie, Technetium-99m, Coronary Angiography, Tetrofosmin, Radiopharmakon, Koronarographie, Radionuclide Imaging, technetium-99m-tetrofosmin, Technetium-99m-Komplexe, Nuklearmedizin, Nuclear Medicine

Zusammenfassung:
Nachdem in den 1970er Jahren 201Tl-Chlorid und Ende der 1980er 99mTc-Sestamibi für die nuklearmedizinische Diagnostik zur Verfügung gestellt wurde, kam Anfang der 1990er Jahre 99mTc-Tetrofosmin auf den Markt. Dieses wurde in der Abteilung für klinische Nuklearmedizin des Klinikums der Philipps-Universität Marburg (Direktor: Prof. Dr. med. T. M. Behr) eingesetzt, allerdings stand eine Validierung der Methode noch aus. In diesem Zusammenhang sollte auch der Einsatz des Programmes MyoSpect® in dieser Arbeit erprobt werden. Es wurde eine Datenbank konzipiert, in der die Ergebnisse von 198 Patienten aus dem Untersuchungszeitraum vom 6. Februar 2002 bis 8. August 2003 gespeichert wurden. Dazu zählen die Befunde der Koronarangiographien, die Resultate der Myokardperfusionsszintigraphie sowie klinische Untersuchungsergebnisse. Nur solche Patienten wurden ausgeschlossen, an denen Manipulationen wie ACB oder PTCA durchgeführt worden waren. Somit ist diese Studie auf die klinische Routinediagnostik im Vorfeld invasiver Maßnahmen zugeschnitten. Anhand der ROC-Analyse wurde für verschiedene Stenosegrade und unter Berücksichtigung der Gefäßlokalisation die jeweils optimale Trennschwelle für die Entscheidung ermittelt, ob ein Szintigramm als pathologisch oder unauffällig bewertet wird. In einer weiteren Analyse wurden Sensitivität und Spezifität für Koronarstenosen in Haupt- und Nebenästen separat errechnet. Bei einem Stenosegrad der Koronargefäße >= 50 Prozent wurde eine Sensitivität von 63,6 Prozent bei einer Spezifität von 68,9 Prozent erreicht, wenn sowohl Haupt- als auch Nebenästen bewertet wurden. Die Trennschwelle lag bei x = Median-12. Eine höhere Sensitivität wurde erreicht bei einem Stenosegrad von >= 70 Prozent, wobei die Spezifität auf 66,4 Prozent absank. Im Hinblick allein auf die Hauptäste variieren die Werte auf eine Sensitivität von 65 Prozent und eine Spezifität von 68 Prozent bei einem Stenosegrad >= 50 Prozent und einer Schwelle von x = Median-12. Bei einem Stenosegrad von >= 70 Prozent und derselben Trennschwelle senkte sich die Spezifität auf 63,8 Prozent ab, im Gegenzug stieg die Sensitivität auf 66,7 Prozent an. Zum Umgang mit MyoSpect® lässt sich feststellen, dass das Programm einfach zu bedienen ist. In der Handhabung erwies sich das Produkt der Firma Segami als zeiteffektiv. Die Ergebnisse sind jederzeit reproduzierbar. Aufgrund der vorliegenden Arbeit lassen sich folgende Erkenntnisse erzielen: 99mTc-Tetrofosmin zeigt gute Ergebnisse in der Diagnostik und Lokalisation von koronaren Minderperfusionen in der klinischen Routine, wobei eine hohe Korrelation mit den Befunden der Koronarangiographie besteht. Ferner ermöglichen es die Ergebnisse der Szintigramme, Therapievorschläge zum Beispiel in Hinblick auf invasive Eingriffe auszusprechen und einen wesentlichen Beitrag im Qualitätsmanagement der Myokardszintigraphie mit 99mTc-Tetrofosmin zu leisten.


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