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Titel:Dolasetron, Droperidol und die Kombination beider Substanzen zur Prophylaxe von Übelkeit und Erbrechen nach extrakapsulären Kataraktextraktionen in Allgemeinanästhesie
Autor:Lindenthal Mark
Weitere Beteiligte: Eberhart Leopold (Dr. med.)
Veröffentlicht:2005
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2005/0460
DOI: https://doi.org/10.17192/z2005.0460
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2005-04601
DDC: Medizin
Titel (trans.):Dolasetron, Droperidol and a combination of both drugs in the prevention of Postoperative Nausea and Vomiting after extracapsular Cataract-Extraction under general anaesthesia
Publikationsdatum:2005-10-24
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Droperidol, Dolasetron, Postoperative Nausea and Vomiting (PONV), 5-HT3-Antagonists, Serotoninantagonist, 5-HT3-Antagonisten, Postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV), Antiemetikakombination, Antiemetic Combination

Zusammenfassung:
Ziel der Studie: Droperidol und die 5-HT3-Antagonisten gehören zu den effektivsten Substanzen zur Prophylaxe und Therapie von Übelkeit und Erbrechen in der postoperativen Phase (PONV). Ziel dieser placebokontrollierten, prospektiven, randomisierten und doppelblinden Untersuchung war es, Droperidol und den neuen 5-HT3-Antagonisten Dolasetron miteinander zu vergleichen. Außerdem wurde untersucht, ob durch die Kombination beider Medikamente eine zusätzliche Steigerung der Wirksamkeit erzielt werden kann. Methodik: Die Untersuchung war von der zuständigen Ethikkommission genehmigt worden. Insgesamt 148 Patienten, die sich einer Kataraktoperation in Allgemein-anästhesie unterzogen, wurden nach Aufklärung und erteiltem schriftlichen Einverständnis in die Studie aufgenommen. Die Patienten wurden nach Geschlecht geschichtet und anschließend einer von vier Behandlungsgruppen zugeteilt: Placebo, Droperidol (10 µg/kg), Dolasetron (12,5 mg) oder die Kombination aus beiden zuletzt genannten Substanzen (10 µg/kg + 12,5 mg). Alle Medikamente wurden 5-10 Minuten vor Narkoseende intravenös verabreicht. Die Allgemeinanästhesie und das perioperative Management der Patienten war standardisiert: Benzodiazepinprämedikation, Narkoseeinleitung mit Etomidat, Alfentanil und Mivacurium. Narkoseaufrechterhaltung mit Desfluran in einem N2O/O2-Gemisch. Postoperative Analgesie mit Diclofenac oder Paracetamol. Die Patienten wurden im Aufwachraum sowie 2, 5, 8 und 24 Stunden postoperativ hinsichtlich des Auftretens von Übelkeit, Würgen und Erbrechen befragt. Der Bedarf an zusätzlichen Antiemetika wurde registriert. Hauptzielgröße war die Anzahl der Patienten, die im gesamten Untersuchungsintervall komplett frei von PONV blieben. Darüberhinaus wurde die Ausprägung von PONV-Beschwerden mittels eines standardisierten Bewertungsalgorithmus in vier Schweregrade eingeteilt. Ergebnisse: Signifikant mehr Patienten aller drei Verumgruppen waren während des gesamten Untersuchungszeitraumes komplett frei von PONV (Placebo: 66%; Droperidol: 89%; Dolasetron: 92%; Kombination: 89%; p = 0,01). Daneben wurde auch die Schwere der PONV-Beschwerden verringert. Schlußfolgerung: Sowohl Droperidol als auch Dolasetron verringern die Inzidenz und Schwere von PONV nach Kataraktoperationen in Allgemeinanästhesie. Die Kombination beider Substanzen bringt bei diesen Patienten keinen zusätzlichen Benefit. Beide Substanzen können bei Bedarf (z.B. therapierefraktäres PONV) kombiniert werden, ohne dass mit zusätzlichen Nebenwirkungen gerechnet werden muß.


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