Ebenso gilt mein Dank den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Pretests, Mario Ferranti, Manfred Schmidt, Uli Klocke, Andreas Niro, Nick Brockmeier, Peter Oelkers, Stefan Gesing, Stefan Nekwasil, Antonia Kiel und Heidi Pape für die produktive Auseinandersetzung sowie all jenen, die Fragebögen verteilt und ausgefüllt haben. Besonderen Dank schulde ich Thorsten Galert für das engagierte Korrekturlesen.
Für materielle Unterstützung, welche mir die Realisierung dieses Projekts erheblich erleichtert hat, danke ich der AIDS-Hilfe Marburg und dem AStA-Schwulenreferat Marburg für die Literatur, dem Institut für Medizinische Psychologie für die Finanzierung des Drucks der Fragebögen und der Deutschen AIDS-Hilfe, namentlich Rainer Schilling, für die Frankierung der Rückumschläge.
Ferner danke ich jenen, die mir Erhebungsinstrumente und Arbeitsergebnisse zur Verfügung gestellt haben, namentlich Kerstin Plies, Joseph Catania und Jürgen Bengel. Für hilfreiche und freundliche Korrespondenz danke ich herzlich Bernhard Bührlen-Armstrong.
Schließlich danke ich meinen Eltern für ihre Unterstützung und Geduld.
Marburg, Köln, im Juni 1999 Ralph J. R. Susenbeth
2.1.1 Datenerhebung
2.1.2 Inhaltliches Vorgehen: Entwicklung der Aussagenkataloge
2.1.3 Statistisches Vorgehen: Faktorenanalysen und Skalenbildung
Tabelle 4-1 Altersverteilung
Tabelle 4-2
Ausbildungsabschluß
Tabelle 4-3
Berufliche Stellung
Tabelle 4-4 Testverhalten
Tabelle
4-5 Zahl der Sexualpartner
Tabelle
4-6 Orte, an denen es zu sexuellen Handlungen kam
Tabelle
4-7 Gefühle bei sexueller Kontaktaufnahme
Tabelle
4-8 Stufenverteilung für Kondomgebrauch
Tabelle
4-9 Entscheidungsbalance und die Stufen konsequenter Kondomverwendung
Tabelle
4-10 Selbstwirksamkeitserwartung und die Stufen konsequenter Kondomverwendung
Tabelle
4-11 Subjektive Präventionsstrategien und die Stufen konsequenter
Kondomverwendung
Tabelle
4-12 Veränderungsprozesse (I, V, VI,)
Tabelle
4-13 Veränderungsprozesse (II, III, IV, VII, VIII)
Tabelle 4-14 Vulnerabilität
Tabelle
4-15 Diskriminanzfunktionsmittelwerte
Tabelle
4-16 Standardisierte Koeffizienten der Diskriminanzfunktionen
Tabelle 5-1 TMC-Konstrukte und Wirkfaktoren
Kapitel 2 stellt die Entwicklung des Instrumentes dar, mit dessen Hilfe die Bedeutung der kognitiven Konstrukte für die Stufen HIV-protektiven Kondomgebrauches untersucht werden sollte. Dabei geht es um die Operationalisierung der Konstrukte, die Prozeduren, mit denen reliable Skalen entwickelt wurden, die Präsentation der Ergebnisse und deren Diskussion.
Die folgenden drei Kapitel beschreiben die Anwendung der entwickelten Instrumente. In Kapitel 3 werden die forschungsleitenden Hypothesen zum Zusammenhang zwischen konsequenter Kondomverwendung und den betrachteten (kognitiven) Variablen sowie die Methoden, mit denen diese Zusammenhänge überprüft wurden, vorgestellt. Die Ergebnisse werden präsentiert in Kapitel 4 und diskutiert in Kapitel 5. Anschließend werden Konsequenzen für Forschung und Prävention vorgeschlagen.
Hinweise zum Stil
Bei Personengruppen sind, wenn es um Männer und Frauen geht, auch beide Geschlechter angeführt, in Beispielen wird willkürlich ein Geschlecht gewählt.
"Homosexuell" und "schwul" werden entsprechend dem üblichen Sprachgebrauch synonym verwendet, es sei aber darauf hingewiesen, daß "homosexuell" grundsätzlich eine Beschreibung des Sexualverhaltens, "schwul" hingegen eine Beschreibung der sozialen und kulturellen Identität darstellt, insbesondere auch im Sinne einer bewußten, politischen und reflektierten Selbstbeschreibung (vgl. Biechele 1996: 19).
FRAGESTELLUNG: Nach dem TMC entwickelt sich die Motivation zu gesundheitsprotektivem Verhalten in abgrenzbaren Stufen, die als (1) Precontemplation, (2) Contemplation), (3) Action und (4) Maintenance) bezeichnet werden. Mit dem Fortschreiten auf den Stufen gehen Verhaltensänderungen und Änderungen von Kognitionen einher. Es wird untersucht, ob dieses Modell auch für HIV-protektiven Kondomgebrauch gültig ist und welche präventiven Strategien sich darauf begründen lassen.
METHODE: Eine Stichprobe von 167 Männern, die zu
73 % anal-genitale Kontakte mit Männern berichteten, füllte einen
in Orientierung an Prochaska et al. (1994) entwickelten Fragebogen aus.
Dieser enthielt den Algorithmus zur Stufeneinteilung sowie psychometrische
Skalen zur Messung der kognitiven Konstrukte: Erlebensbezogene
( = 0,90) und beziehungsbezogene ( = 0,80) Nachteile
und Vorteile ( = 0,78), Selbstwirksamkeitserwartung
(SE) für kondomgeschützten Sexualverkehr mit dem festen Partner
(Cronbachs = 0,95) und mit gelegentlichen Partnern ( = 0,91) sowie subjektiven
Präventionsstrategien ( = 0,85). Gruppenvergleiche zwischen
den Stufen wurden mit nonparametrischen Verfahren durchgeführt.
ERGEBNISSE: Mit dem festen Partner immer Kondome verwendet hatten 56 %, mit gelegentlichen Partnern 82 %. Insgesamt haben sich 20 % der Teilnehmer hochriskant verhalten. Mit einem Fortschreiten im Prozeß der Motivation nehmen die wahrgenommenen Vorteile des Kondomgebrauchs tendenziell zu. Die erlebensbezogenen und beziehungsbezogenen Nachteile sind deutlich ausgeprägter in Stufe (2) verglichen mit (4). Die SE bezogen auf einen festen Partner steigt signifikant zwischen (2) und (3), bezogen auf gelegentliche Partner zwischen (3) und (4). Personen, die sich in Stufe (1) befinden, setzten im Vergleich zu Personen in Stufe (4) signifikant häufiger andere Präventionsstrategien als den Kondomgebrauch ein.
SCHLUSSFOLGERUNGEN: Die Befunde demonstrieren erstens die Gültigkeit des TMC für HIV-protektiven Kondomgebrauch, deshalb sollte Prävention sich an den Motivationsstufen ausrichten. Zweitens legen sie die Übertragung des Konstruktes "subjektive Präventionsstrategien" auf andere gesundheitsprotektive Verhaltensweisen nahe. Drittens bieten die Items der verwendeten Skalen Beispiele dafür, welche kognitiven Hindernisse durch päventive Interventionen direkt benannt und motivational geklärt werden können, um sich nicht auf Handlungsaufforderungen zu beschränken.
Prochaska JO, Redding CA, Harlow LL, Rossi JS, Velicer WF (1994) The transtheoretical model of change and HIV prevention: A review. Health Education Quarterly 21 (4) 409-20.
GOAL:According to the TMC motivation for health-protective behavior develops within distinctive stages. These are called (1) Precontemplation, (2) Contemplation, (3) Action and (4) Maintenance. Progression through the stages is characterized by behavioral and cognitive changes. This study examines the validity of the TMC with regard to condom use and develops suggestions about preventive strategies.
METHOD:A sample of 167 men filled in a stages of change questionnaire (Prochaska et al., 1994) along with scales for the measurement of decisional balance (pros and cons) and self-efficacy. Seventy-three % of the sample reported anal-genital contacts with men. Psychometric properties of the scales were satisfactory: Cons (Cronbach's alpha = 0.80 - 0,90), Pros ( = 0,78), Self-Efficacy (SE) for condom use with steady partners (Cronbachs = 0,95) and with casual partners ( = 0,91). Another scale about Personal Preventive Strategies actually used in HIV-protektive behavior showed an internal consistency of alpha = 0,85. Further statistical analysis employed nonparametric procedures.
RESULTS: 73 % of the sample reported a consistent use of condoms with steady partners, 82 % with casual partners. 20 % of participants belonged to a group at risk according to their behavior. Readiness for change goes along with increased awareness of the advantages of change (Pros). Disadvantages (Cons) are predominantly perceived in individuals classified as belonging to stage (2) in comparison to stage (4). SE with regard to condom use in the intercourse with steady partners shows a significant increase from (2) to (3), SE with reference to casual partners shows an increase from (3) to (4). Individuals in (1) report the use of prevention strategies other than condom use more frequently than participants in (4).
CONCLUSION:Firstly, results demonstrate the validity of the TMC for HIV-protective condom use, suggesting the usefulness of a "stage-matched" design for preventive purposes. Secondly, there is evidence that the conclusions drawn from the study are not limited to condom use alone but may be applied in the modification of health behavior in general. Thirdly, the study contributes to our knowledge about cognitive barriers against preventive interventions. Addressing these barriers could contribute to our better effects of health education.
Prochaska JO, Redding CA, Harlow LL, Rossi JS, Velicer WF (1994)
The transtheoretical model of change and HIV prevention: A review. Health
Education Quarterly 21 (4) 409-20.
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Dr. med. Ralph Susenbeth arbeitet gegenwärtig (02.99) als Arzt im Praktikum auf einer allgemeinpsychiatrischen Akutstation in den Rheinischen Kliniken Langenfeld und lebt in Köln. Ralph Susenbeth wurde in Buchholz i. d. Nordheide geboren und wuchs auch in dieser Gegend auf. Nach dem Abitur (1989) leistete er seinen Zivildienst in der individuellen Schwerstbehinderten-Betreuung ab. Anschließend bereiste er für sechs Monate Indien und Nepal, belegte nach der Heimkehr einen Kurs in Aktzeichnen und entschloss sich zum Medizinstudium. Zum WS 1991/1992 begann er dieses in Marburg und schloss dort den klinischen
Studienabschnitt ab. Famulaturen leistete er in der Inneren Medizin (2x
Allgemeines Kh. St. Georg, Hamburg) , der Psychiatrie (Krankenhaus am Urban,
Berlin) und der Allgemeinmedizin (Praxis Weitner & Adam, Hamburg) ab.
Neben dem Studium belegte er Kurse für Aktzeichnen und abstrakte Malerei am Institut für Grafik und Malerei der Universität Marburg. Für den Tuntonia e. V. war er als Vorstand und für das AStA-Schwulenreferat war er - zeitweise als Referent beschäftigt - in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Graphische Gestaltung, Kulturmanagement und Web-Design tätig. 1998 siedelte Ralph Susenbeth zur Absolvierung des Praktischen Jahres nach Köln über, als Wahlfach belegte er an der dortigen Universitätsklinik das Fach Psychosomatik (Prof. Dr. Köhle). 1999 bestand er das 3. Staatsexamen mit der Note "gut" (1.83). Zum November 1999 fand er eine Anstellung als AiP in den Rheinischen
Kliniken Langenfeld.
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