Rassismus in rechten Diskursen

Aus Perspektive der Rechtsextremismusforschung wird Rassismus idR lediglich als Teil eines rechten Weltbildes einbezogen, jedoch nicht als Machtverhältnis. Umgekehrt wird aus Perspektive der Rassismusforschung Rechtsextremismus als Ausdruck von Rassismus verhandelt und ebenfalls nicht theoretisch mi...

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Bibliographic Details
Main Author: Müller, Corinna
Contributors: Birsl, Ursula (Prof.*in Dr.*in) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2023
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Aus Perspektive der Rechtsextremismusforschung wird Rassismus idR lediglich als Teil eines rechten Weltbildes einbezogen, jedoch nicht als Machtverhältnis. Umgekehrt wird aus Perspektive der Rassismusforschung Rechtsextremismus als Ausdruck von Rassismus verhandelt und ebenfalls nicht theoretisch miteinbezogen. Diese Studie wirft daher die Frage auf, wie Rassismus in rechten Diskursen strukturiert ist und versucht als Arbeit der politikwissenschaftlichen Rechtsextremismusforschung Rassismus als Machtverhältnis zu beleuchten und die beiden Forschungsgebiete somit anzunähern und eine Verhältnisbestimmung von Rassismus und Rechtsextremismus vorzunehmen. Gegenstand der Arbeit ist die Analyse von Rassismus in rechten Diskursen anhand von Berichterstattung in einschlägigen rechten Medien (JUNGE FREIHEIT, Sezession und COMPACT Magazin) zwischen 2015 und 2020. Möglich wird diese forschungsschwerpunkteübergreifende Analyse durch die Nutzung des poststrukturalistischen „What is the problem represented to be?“ (WPR) Ansatz von Carol Bacchi. Der ursprünglich aus der Politikfeldforschung stammende Ansatz ermöglicht, nicht nur durch sein offenes Analysekonzept die Anwendung auf anderen Gebieten, sondern erlaubt es durch die Orientierung an den Arbeiten Foucaults, insbesondere Machtverhältnisse und deren Auswirkungen im Diskurs zu fokussieren. Die Studie macht dabei vor allem deutlich, das Rassismus tragendes Element rechter Diskurse ist. Ohne ihn können existenzielle Teile der Diskurse nicht aufrechterhalten werden. Zentral für den Erhalt rechter Diskurse sind darüber hinaus Leerstellen in den Diskursen selbst. So müssen etwa Begriffe wie Rassismus und Rechtsextremismus in den rechten Diskursen zum Erhalt selbiger, inhaltsleer verbleiben. Ebenso kommt Verschwörungserzählungen und Krisennarrativen eine besondere Bedeutung zu, da sie als Klammern fungieren und verschiedene Aspekte rechter Diskurse miteinander verbinden können und/oder in der Lage sind Widersprüche zu überbrücken.
Physical Description:373 Pages
DOI:10.17192/z2024.0044