Die Verarbeitung von Emotionsbegriffen und emotionalen Gesichtsausdrücken bei Kindern mit unauffälligem Spracherwerb und Kindern mit Sprachentwicklungsstörung

Emotionen sind maßgeblich an zwischenmenschlicher Kommunikation und somit auch an der Gestaltung von Beziehungen beteiligt. Ein erfolgreiches Kommunizieren beinhaltet u.a. Emotionen verbal und nonverbal vermitteln sowie interpretieren zu können – zentrale Fähigkeiten aus den interagierenden Bereiche...

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Wedi'i Gadw mewn:
Manylion Llyfryddiaeth
Prif Awdur: Bahn, Daniela
Awduron Eraill: Kauschke, Christina (Prof. Dr.), Schwarzer, Gudrun (Prof. Dr.) (Cynghorydd traethodau ymchwil)
Fformat: Dissertation
Iaith:German
Cyhoeddwyd: Philipps-Universität Marburg 2022
Pynciau:
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Crynodeb:Emotionen sind maßgeblich an zwischenmenschlicher Kommunikation und somit auch an der Gestaltung von Beziehungen beteiligt. Ein erfolgreiches Kommunizieren beinhaltet u.a. Emotionen verbal und nonverbal vermitteln sowie interpretieren zu können – zentrale Fähigkeiten aus den interagierenden Bereichen sprachliche und sozio-emotionale Kompetenz. Vertiefende Kenntnis über entwicklungsbedingte Charakteristika im kindlichen Erwerb solcher Kernkompetenzen zu erhalten, ist daher von hoher wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz. Die vorliegende kumulative Dissertation beschreibt drei inhaltlich aufeinander aufbauende Studien, in welchen die Verarbeitung von Emotionsbegriffen und emotionalen Gesichtsausdrücken bei Kindern mit typischem Spracherwerb und Kindern mit Sprachentwicklungsstörung im Alter von fünf bis zwölf Jahren untersucht wurden. Hierzu kamen ein Valenz- und Arousalrating mit Emotionsbegriffen, zwei verbale und ein nonverbales Experiment zur Emotionskategorisierung sowie eine nonverbale Kontrollaufgabe zum Einsatz. Die Ergebnisse weisen auf die Existenz von alters- und sprachleistungsabhängigen Effekten hin: (1) eine auf Erwachsenenniveau befindliche Fähigkeit zur Einschätzung des Valenz- und Arousalgrades bei Neunjährigen, (2) ein altersabhängiger Anstieg der Verarbeitungsleistung von Emotionsbegriffen, geprägt durch einen Wechsel von Entwicklungs- und Plateauphasen, (3) ein altersabhängiger und sich im Laufe der Entwicklung verlierender Verarbeitungsvorteil positiver gegenüber negativer Emotionsbegriffe sowie (4) Defizite nicht nur in der verbalen, sondern auch in der nonverbalen Emotionskategorisierung bei vorliegender Sprach-entwicklungsstörung. Die Forschungsergebnisse werden vor dem Hintergrund der aktuellen Sprach- und Emotionsforschung diskutiert. Sie liefern weitere Hinweise für die Existenz einer starken Interaktion von sprach- und emotionsverarbeitenden Prozessen und stützen den Kerngedanken der Theory of constructed emotion (Feldman Barrett, 2017), nach welcher die Sprachkompetenz einen entscheidenden Faktor für den Erwerb und die Verarbeitung von Emotionskonzepten darstellt. Von besonderer Relevanz sind praktische Implikationen, welche sich aus den Ergebnissen ableiten lassen. Sie betreffen den Einsatz multimodaler emotionaler Inhalte in der zukünftigen Gestaltung sprachtherapeutischer Interventionen.
Disgrifiad Corfforoll:64 Seiten
DOI:10.17192/z2023.0070