A Novel Intervention Approach Focusing on Social Communicative Functioning in Patients with Schizophrenia Spectrum Disorder: Effects of a Specific Speech-Gesture Training on Quality of Life and Neural Processing

Dysfunctional social communication is one of the most stable characteristics in patients with schizophrenia that severely affects quality of life. Interpreting abstract speech and integrating nonverbal information is particularly affected. Considering the difficulty to treat communication dysfunct...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Riedl, Lydia
Beteiligte: Straube, Benjamin (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2022
Schlagworte:
Online-Zugang:PDF-Volltext
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Dysfunktionale sozial-kommunikative Fähigkeiten sind eines der stabilsten Merkmale bei Patient*innen mit Schizophrenie, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Die Interpretation abstrakter Sprache und die Integration nonverbaler Informationen sind hierbei besonders betroffen. Da Kommunikationsstörungen bei Schizophrenie von herkömmlichen Therapien bisher wenig beeinflusst werden, haben wir ein spezifisches Sprach-Gestik-Training (MSG-Training) entwickelt, um die multimodale Verarbeitung und damit auch die sozial-kommunikativen Fähigkeiten sowie die Lebensqualität der Patient*innen zu verbessern. Im Rahmen des MSG-Trainings führten wir mit 29 Patient*innen mit Schizophrenie-Spektrum-Störung (SSD) in acht Sitzungen (je 60 Minuten) ein Training durch, das perzeptive und expressive Aufgaben sowie Elemente des Meta-Lernens und Transferübungen umfasste. Die Patient*innen wurden nach dem Zufallsprinzip einer Wartegruppe (N=20) oder einer Trainingsgruppe (N=9) zugeteilt und mit gesunden Kontrollpersonen (N=17) verglichen. Untersucht wurden die Lebensqualität und die damit assoziierten Veränderungen in der neuronalen Verarbeitung abstrakter Sprach-Gestik-Informationen, die vor und nach dem Training mittels standardisierter psychologischer Fragebögen bzw. mit funktioneller Magnetresonanztomographie gemessen wurden. Vor dem Training wiesen die Patient*innen im Vergleich zu den Kontrollpersonen eine geringere Lebensqualität auf, die sich jedoch während des Trainings deutlich verbesserte. Interessanterweise waren diese Lebensqualitätssteigerungen mit neuralen Aktivierungsänderungen im mittleren temporalen Gyrus für die Verarbeitung abstrakter multimodaler Inhalte korreliert. Die ebenfalls gemessene Leistungssteigerung während des Trainings sowie Selbsteinschätzungen und Bewertungen von Angehörigen untermauern diese Befunde. Insgesamt liefern wir erste vielversprechende Ergebnisse zur Wirksamkeit des neu entwickelten MSG-Trainings für Patient*innen mit Schizophrenie. Wir konnten trainingsinduzierte Veränderungen in der Sprach-Gestik-Verarbeitung mit Steigerungen der Lebensqualität in Verbindung bringen und damit die Bedeutung intakter sozial-kommunikativer Fähigkeiten für das allgemeine Wohlbefinden aufzeigen.