Incentives for Researchers

The thesis examines incentives for scientists from a game-theoretic perspective: Chapter 1: We study a model of delegated research. A researcher’s success depends on their effort and their choice of research technology which is uncertain with respect to its quality. Researchers pursue individual...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Verbeck, Matthias
Beteiligte: Schulte, Elisabeth (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2021
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Die Arbeit untersucht Anreize für Forschende aus spieltheoretischer Sicht. Kapitel 1: Untersucht wird ein Modell delegierter Forschung. Der Erfolg eines Forschenden hängt von seiner Anstrengung und der Wahl der Forschungstechnologie ab, die hinsichtlich ihrer Qualität unsicher ist. Die Forschenden streben eher nach individuellem als nach allgemeinem Erfolg, was zu einer Präferenz für die vielversprechendste Technologie führt. Wir zeigen, dass ein Mechanismus, der diese Tendenz zur Mainstream-Forschung verhindert, immer einen Effizienzverlust mit sich bringt, wenn die Forschenden risikoavers sind. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass zu wenig Diversität bei delegierter Forschung existiert. Kapitel 2: Wir zeigen, dass strategische Verzögerungen bei delegierten F&E-Projekten ein Problem darstellen können. In unserem Modell delegiert ein Auftraggeber ein Forschungsprojekt an einen Agenten. Abhängig von der Leistung des Agenten in zwei Perioden kann das Forschungsprojekt entweder früh, spät oder nie abgeschlossen werden. Unsere zentrale Annahme ist, dass der Agent in der Lage ist, dem Auftraggeber eine mögliche vorzeitige Fertigstellung opportunistisch vorzuenthalten. Wir leiten die Bedingungen her, unter denen strategische Verzögerung ein Problem darstellt. Es gibt zwei Optionen für die optimale Vertragsanpassung, die beide hinter der erstbesten Lösung zurückbleiben. (1) Der Vertrag verhindert strategische Verzögerung, indem er nach Periode 1 zwischen erfolgreichen und erfolglosen Agenten separiert, aber dadurch die Arbeitsanreize der Agenten in beiden Perioden verzerrt. (2) Der Auftraggeber verzögert strategisch den Beginn des Forschungsprojekts bis zur zweiten Periode. Wir erörtern mehrere Modellerweiterungen und mögliche institutionelle Lösungsansätze zur Entschärfung des Problems. Kapitel 3: Unter welchen Bedingungen entstehen und überleben betrügerische oder fehlerhafte Forschungsarbeiten in der wissenschaftlichen Gemeinschaft? Um diese Frage zu beantworten, bauen wir auf der Arbeit von Lacetera und Zirulia (2011) auf und modellieren den wissenschaftlichen Publikationsprozess entlang eines Inspection Games. Ein Forschender veröffentlicht ein möglicherweise betrügerisches oder fehlerhaftes Ergebnis, das von einer (großen) wissenschaftlichen Leserschaft geprüft wird. Die Überprüfung wissenschaftlicher Veröffentlichungen kann ein öffentliches Gut für die wissenschaftliche Gemeinschaft darstellen, so dass die Zahl der (nicht aufgedeckten) fehlerhaften Forschungsergebnisse mit der Zahl der interessierten Leser steigen kann. Ein Autor könnte sogar absichtlich das Ausmaß des Betrugs erhöhen, um mehr Leser anzulocken und so das Trittbrettfahrerproblem zu verschärfen und und die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, verringert. Darüber hinaus wirft das Modell ein Licht auf die Frage, ob und wann eine größere Meinungsvielfalt in der wissenschaftlichen Gemeinschaft dazu beiträgt, fehlerhafte Forschung zu unterbinden.