Der Stellenwert der Sonografie in der Hämatologie und Onkologie - Eine retrospektive Studie von Sonografie-Zuweisungen in einem interdisziplinärem Ultraschallzentrum

Problemstellung: Im klinischen Alltag erscheint der Anteil an Patienten mit hämato-/onkologischer Fragestellung an die Sonografie hoch. In den Leitlinien hämato-/onkologischer Krankheitsbilder wird zur bildgebenden Diagnostik vorrangig PET-CT, CT und MRT gefordert. Ziel der Arbeit ist eine Analyse v...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Goppold, Ramona
Beteiligte: Görg, Christian (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2021
Schlagworte:
Online-Zugang:PDF-Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Problemstellung: Im klinischen Alltag erscheint der Anteil an Patienten mit hämato-/onkologischer Fragestellung an die Sonografie hoch. In den Leitlinien hämato-/onkologischer Krankheitsbilder wird zur bildgebenden Diagnostik vorrangig PET-CT, CT und MRT gefordert. Ziel der Arbeit ist eine Analyse von Sonografie-Anforderungen mit hämatologischen/onkologischer Fragestellung stationärer und ambulanter Patienten in einem universitären Ultraschallzentrum über einen Zeitraum von 4 Monaten. Patienten, Material, Methode: Im Zeitraum von Januar bis April 2017 wurden im interdisziplinären Ultraschallzentrum 5019 Untersuchungen durchgeführt. In n=1506 Fällen (30%) lag eine hämatologischen/onkologischer Problemstellung vor. Es erfolgte eine retrospektive Auswertung von Anforderungen und Ultraschallbefunden hinsichtlich folgender Daten: 1. Hämatologische/onkologische Fragestellung (Screening, Primärdiagnostik, Ausbreitungsdiagnostik, Therapieansprechen, Nachsorge, aktuelle Probleme); 2. Zuweiser (Station, Ambulanz); 3. Untersuchungsmethodik (B-Bild Ultraschall (US), Kontrastmittelunterstützte Sonografie (CEUS), US gesteuerte Interventionen); 4. Untersuchung (Abdomen, Thorax, Hals, Extremitäten); 5. klinischer Hintergrund (Hämatologie, Onkologie). Ergebnisse: Hämatologische/onkologische Fragestellungen betrafen: Screeninguntersuchungen (n=165; 11%), Primärdiagnostik (n=508; 34%), Ausbreitungsdiagnostik (n=92; 6%), Therapieansprechen (n=264; 18%), Nachsorge (n=100; 7%), sowie aktuelle Probleme (n=377; 25%). Die untersuchten Patienten waren ambulant (n=675; 44,8%) oder stationär (n=831; 55,2%). Neben dem B-Bild US (100%) kamen zusätzlich die FDS (n=125;8%), CEUS (n=162;11%) und Interventionen (n=79;5%) zum Einsatz. Untersucht wurde allein das Abdomen (n=1033; 69%), der Thorax (n=54;4%), Extremitäten (n=45;3%), der Halsbereich (n=30;2%) sowie mehrere Kompartimente (n=344; 23%). Als klinischer Hintergrund lagen hämatologische (n=339; 22,5%) oder onkologische (n=1167; 77,5%) Krankheitsbilder /Fragestellungen zugrunde. Fazit: Hämatologische/onkologischer Fragestellungen sind in Sonografie häufig und spielen in der primären Tumordiagnostik und bei akuten Problemen eine herausragende Bedeutung. Eine hohe sonografische Kompetenz (Thoraxsonografie, CEUS, Intervention) ist bei diesen Patienten notwendig. Eine systematische Aus- und Weiterbildung im Bereich der „hämato-onkologischen Sonografie“ ist zu fordern.
Umfang:78 Seiten
DOI:10.17192/z2021.0394