Beeinflussung des Verbunds von Dentin und Kompositinlays durch das Befestigungsprotokoll

Ziel der Studie Ziel der Arbeit ist es, die Kombination aus folgenden Parametern herauszufinden, die den besten Verbund zwischen Dentin und Kompositinlay herstellt: 1. Wahl des Adhäsivsystems (Syntac® Classic oder Adhese® Universal) 2. Wahl des Befestigungskomposits mit entweder rein lichthärten...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Pracht, Patrizia Bernadette
Beteiligte: Frankenberger, Roland (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2020
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Ziel der Studie Ziel der Arbeit ist es, die Kombination aus folgenden Parametern herauszufinden, die den besten Verbund zwischen Dentin und Kompositinlay herstellt: 1. Wahl des Adhäsivsystems (Syntac® Classic oder Adhese® Universal) 2. Wahl des Befestigungskomposits mit entweder rein lichthärtenden (Venus® Flow) oder dualhärtenden Eigenschaften (Variolink®) 3. Zusätzliches, separates Belichten des Adhäsivsystems 4. Dauer der Polymerisationsdauer Material und Methoden 50 extrahierte, humane, karies- und füllungsfreie Weisheitszähne wurden randomisiert in zehn Gruppen zu je fünf Zähnen aufgeteilt. In die Zähne wurden okklusal Klasse I Kavitäten mit den Maßen von 4x4x4 mm präpariert. Anschließend wurden Kompositinlays mit dem Komposit Venus® Diamond für die Kavitäten hergestellt. Alle Kavitäten wurden 15 Sekunden mit 36 % Phosphorsäure geätzt, während die zugehörigen Inlays sandgestrahlt wurden. Diese wurden anschließend je nach Gruppenzuteilung wie folgt befestigt: Gruppe 1: Syntac® (Heliobond nicht härten), Venus® Flow, Polymerisationsdauer 60 s Gruppe 2: Syntac® (Heliobond nicht härten), Venus® Flow, Polymerisationsdauer120 s Gruppe 3: Syntac® (Heliobond nicht härten), Venus® Flow, Polymerisationsdauer 240 s Gruppe 4: Syntac® (Heliobond härten), Venus® Flow, Polymerisationsdauer 60 s Gruppe 5: Syntac® (Heliobond härten), Venus® Flow, Polymerisationsdauer 120 s Gruppe 6: Syntac® (Heliobond härten), Venus® Flow, Polymerisationsdauer 240 s Gruppe 7: Syntac® (Heliobond nicht härten), Variolink® DC, keine Polymerisation Gruppe 8: Syntac® (Heliobond nicht härten), Variolink® DC, Polymerisationsdauer 240 s Gruppe 9: Adhese® (härten), Venus® Flow, Polymerisationsdauer 240 s Gruppe 10: Adhese® (härten), Variolink® DC, Polymerisationsdauer 240 s Obergruppe A: Adhäsivsystem Syntac® Classic, Gruppen 1 bis 8 Obergruppe B: Adhäsivsystem Adhese® Universal, Gruppen 9 und 10 Obergruppe C: Kein seperates Belichten des Adhäsivs, Gruppen 1, 2, 3, 7, 8 Obergruppe D: Seperates Belichten des Adhäsivs Gruppen 4, 5, 6, 9, 10 Die Polymerisation erfolgte durch eine Polymerisationslampe mit einer Wellenlänge von 400-500 nm. Für die Erhebung der Komposit-Dentin-Haftwerte wurden die Zähne mit einer Präzisionssäge in Stäbchen mit einer Fläche von circa 1x1 mm zersägt. Diese Stäbchen wurden anschließend dem Microtensile-Test unterzogen. Die Ergebnisse der Tests wurden mit dem statistischen Computerprogramm SPSS analysiert und miteinander verglichen. Abschließend wurde das Dentin-Komposit-Interface und die Hybridschicht rasterelektronenmikroskopisch untersucht und beurteilt. Ergebnisse Adhese® Universal zeigte einen signifikant stärkeren Verbund als Syntac® Classic (p< 0,05). Der Mittelwert des Komposit-Dentin-Haftverbunds lag für die Adhese® Gruppe bei 3,37 MPa, während er bei der Syntac® Gruppe bei 0,30 MPa lag. Auch der insgesamt höchste erreichte Verbundwert war in der Adhese® Universal Gruppe mit einem Maximum von 23,39 MPa zu finden. Vergleiche zwischen Gruppe 3 und Gruppe 8 und zwischen Gruppe 9 und Gruppe 10 zeigten keine signifikanten Unterschiede in den Haftverbundwerten (p> 0,05). Das heißt, Venus® Flow und Variolink® DC erzielten in diesen Gruppen ähnlich hohe Ergebnisse. Der Haftverbund-Mittelwert der Obergruppe D, in dem das Adhäsiv separat belichtet wurde, war 1,47 MPa und damit signifikant höher (p< 0,05) als in der Obergruppe C ohne isoliertes Belichten des Adhäsivs. Hier lag der Haftverbund-Mittelwert bei 0,37 MPa. Die Haftverbundwerte folgender Gruppen, die sich lediglich im Parameter Polymerisationsdauer unterschieden, zeigten keine signifikanten Unterschiede (p> 0,05): Gruppen 1, 2 und 3; Gruppen 4, 5 und 6; Gruppen 7 und 8. Schlussfolgerung Innerhalb der Grenzen dieser Studie können folgende Erkenntnisse festgehalten werden: Bei Kompositinlays mit einer Schichtstärke ≥ 4 mm erzielte Adhese® als Adhäsiv signifikant bessere Komposit-Dentin-Haftverbundwerte als Syntac®Classic. Trotzdem konnte keines der beiden Adhäsive unter der gegebenen Schichtstärke einen ausreichend starken Haftverbund garantieren. Unter Kompositinlays mit einer Schichtstärke ≥ 4 mm ist eine ausreichende Polymerisation nicht gesichert möglich, deshalb ist der Komposit-Dentin-Haftverbund unter solchen Inlays oft nur unzureichend. Dies kann weder durch lange Polymerisationsdauern von bis zu 240 Sekunden, noch durch dualhärtende Befestigungskomposite ausglichen werden. Es macht demnach keinen Unterschied, ob unter Kompositinlays mit einer Schichtstärke von ≥ 4 mm rein lichthärtende oder dualhärtende Befestigungskomposite verwendet werden. Beide führen nicht zu einem sicheren Komposit-Dentin-Haftverbund. Unterschiedliche Polymerisationsdauern verändern den Haftverbund nicht. Das separate Belichten des Adhäsivs führt bei beiden verwendeten Adhäsivsystemen zu einem signifikant stärkeren Haftverbund.
Umfang:98 Seiten
DOI:10.17192/z2020.0351