Contested State Formation? The Effect of Illicit Economies in the Margins of the State

Contested State Formation? The Effect of Illicit Economies in the Margins of the State The influence of illegal economies on local order is at the center of this thesis. This dissertation examines the conventional explanation of state weakness through illegal activities. By analyzing the interplay...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Heuser, Christoph
Beteiligte: Bonacker, Thorsten (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2017
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Umkämpfte Staatsbildung? Die Wirkung von illegalen Ökonomien an den Rändern des Staates Der Einfluss von illegalen Ökonomien auf lokale Ordnungen steht im Mitteltpunkt der vorliegenden Arbeit. Die Dissertation hinterfragt den konventionellen Erklärungsansatz von Staatsschwäche durch illegale Aktivitäten. Mit der Untersuchung des Zusammenspiels von lokaler Ordnung am Rande staatlichen Einflusseses und illegalen Ökonomien will die vorliegende Analyse eine Forschungslücke schließen. Entgegen der verbreiteten Annahme, dass diese Ökonomien zu Instabilität und zu Gewalt führen, zeigt die Arbeit, dass illegale Ökonomien zur Entwicklung stabiler lokaler Ordnungen beitragen, anstatt diese zu zerstören. Dabei fokussiert die Dissertation auf Regionen mit nur schwachem oder keinem Einfluss des Staates. Die Analyse folgt einem strukturierten, fokussierten Vergleich von zwei Regionen in Peru: VRAEM und Alto Huallaga. Mit einer Fallstudie über die VRAEM-Region in Peru analysiert die Arbeit die aktuellen Auswirkungen des Drogengeschäfts auf die lokale Ordnung. Die Alto Huallaga Region ist das historische Zentrum für die globale Kokainproduktion und wird hingegen von der peruanischen Regierung als Vorzeigeprojekt für eine erfolgreiche Bekämpfung der Drogenöknomomie präsentiert. Durch den Vergleich eines aktuellen mit einem ehemaligen Zentrum für die Drogenproduktion wird das Verständnis über den Einfluss illegaler Ökonomien auf lokale Ordnungen ausgearbeitet. Während umfangreicher Feldforschung wurden qualitative Daten erhoben und 120 Interviews sowie 124 theoriegeleitete schriftliche Befragungen durchgeführt. Die Analyse zeigt, dass die Drogenökonomie wesentlichen Anteil an der Entwicklung lokaler Ordnung hat: insbsondere in den Bereichen Ökonomie, Sicherheit und Machtstrukturen. Diese lokalen Ordnungen sind in sich stabil, folgen aber nicht dem normativen Ordnungsverständnis des Staates. Die Arbeit legt dar, dass illegale Ökonomien eine stabilisierende Wirkung haben, anstatt eine direkte Bedrohung für den Staat darzustellen. Damit leistet die Dissertation einen Forschungsbeitrag zu Studien über Staatsentwicklung unabhängig von einem eurozentristrisch geprägten Verständnisses von Normen und lokaler Ordnung.