Perioperative Untersuchungen der Urinkonzentrationen von TIMP-2 und IGFBP7 als prädiktive Biomarker für akute Nierenschädigungen nach kardiochirurgischen Operationen an der Herz-Lungen-Maschine

Die akute Nierenschädigung (ANS) ist eine häufige Komplikation im Rahmen kardiochirurgischer Operationen an der Herz-Lungen-Maschine mit einer deutlichen Verschlechterung der Prognose. In dieser Studie wurden die Konzentrationen der Proteine TIMP-2 (tissue inhibitor of metalloproteinases-2) und IGFB...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Beckers, Julius
Beteiligte: Vogt, Sebastian (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2019
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Die akute Nierenschädigung (ANS) ist eine häufige Komplikation im Rahmen kardiochirurgischer Operationen an der Herz-Lungen-Maschine mit einer deutlichen Verschlechterung der Prognose. In dieser Studie wurden die Konzentrationen der Proteine TIMP-2 (tissue inhibitor of metalloproteinases-2) und IGFBP7 (insulin-like growth factor binding protein) perioperativ im Urin von kardiochirurgischen Patienten als Prädiktoren für eine ANS gemessen. Hierzu wurden 50 kardiochirurgische Patienten mit Eingriffen an der Herz-Lungen-Maschine untersucht. Präoperativ, intraoperativ je 30 und 60 Minuten nach Abklemmung der Aorta ascendens und postoperativ 0, 6, 12 und 24 Stunden nach Aufnahme auf der Intensivstation wurden Urinproben entnommen. Mithilfe des NephroCheck® Tests wurden die Konzentrationen der Proteine [TIMP-2] und [IGFBP7] bestimmt und deren Produkt berechnet. Die Ergebnisse wurden in Relation gesetzt zu Dilutionsparametern im Urin. Der primäre Endpunkt – die ANS – wurde nach den KDIGO-Leitlinien definiert. Dazu wurden das Serum-Kreatinin und die stündliche Diurese erfasst. 28 % der Patienten entwickelten eine ANS entsprechend KDIGO-Stadium 1. Subgruppenunterschiede zeigten sich für [TIMP-2]× [IGFBP7] zu den Zeitpunkten 0 und 24 Stunden. Der optimale Grenzwert des Tests zum Zeitpunkt 0 Stunden betrug 0,07 mit einer Sensitivität von 84,6% und Spezifität von 55,6%. Zum Zeitpunkt 24 Stunden lag dieser bei 0,35 mit einer Sensitivität von 53,8% und Spezifität von 88,2%. Die entsprechenden Flächen unter den ROC-Kurven betrugen 0,725 und 0,718. Bisherige Grenzwerte von 0,3 und 2,0 konnten nicht bestätigt werden. Für ([TIMP-2] × [IGFBP7] )/Osmolalität ergaben sich für die optimalen Grenzwerte Sensitivitäten und Spezifitäten von 81,8% und 66,7% bei 0 Stunden sowie von 83,3% und 73,5% für 24 Stunden. Es wurden für ([TIMP-2] × [IGFBP7] )/Osmolalität Flächen unter den ROC-Kurven von 0,739 und 0,767 berechnet. Das Maximum der Konzentration des Serum-Kreatinins lag bei 48 Stunden. [TIMP-2]× [IGFBP7] eignet sich bereits unmittelbar postoperativ zur Risikoabschätzung einer ANS, obwohl bisherige Grenzwerte nicht bestätigt werden konnten. Vielleicht kann die Korrelation mit der Urindilution über ([TIMP-2] × [IGFBP7] )/Osmolalität in Zukunft die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Populationen verbessern.
Umfang:95 Seiten
DOI:10.17192/z2019.0398