Integration und Neuordnung. Die Residenzstadt als höfisches Erbe in der Weimarer Republik

Nach dem Ende der Monarchie in Deutschland im November 1918 stellte sich die Frage nach dem Besitz der ehemals regierenden Fürstenhäuser. Die Frage nach dem ‚höfischen Erbe‘ wurde in der Weimarer Republik nicht nur juristisch, sondern auch politisch und kulturpolitisch diskutiert. Zwar waren die Sch...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Rompf, Andre Maximilian
Beteiligte: Schütte, Ulrich (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2017
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Nach dem Ende der Monarchie in Deutschland im November 1918 stellte sich die Frage nach dem Besitz der ehemals regierenden Fürstenhäuser. Die Frage nach dem ‚höfischen Erbe‘ wurde in der Weimarer Republik nicht nur juristisch, sondern auch politisch und kulturpolitisch diskutiert. Zwar waren die Schlösser und Sammlungen in fürstlichem Besitz noch während der Novemberrevolution als ‚nationales Kulturgut‘ klassifiziert worden. Aber über die Möglichkeit und Notwendigkeit, die Repräsentationsobjekte einer überwundenen politischen Obrigkeit in das Narrativ einer überpolitischen ‚deutschen Kulturnation‘ zu integrieren, blieb Gegenstand parlamentarischer, fachlicher und publizistischer Debatten. Die Arbeit vollzieht die semantischen Bedeutungsverschiebungen nach, die fürstliche Repräsentationsobjekte in der Weimarer Republik erfahren haben; dies als aktiven und bewussten kulturpolitischen Prozess, der zwischen Interessengruppen teils heftig ausgehandelt wurde. Untersuchungsgegenstände sind hier die Residenzschlösser in Berlin, Darmstadt und Karlsruhe, sowie die dortigen fürstlichen Sammlungen. Neben diesen ‚höfischen Objekten‘ wird der Prozess für ‚höfische Räume‘ nachvollzogen; also den in Architektur und Städtebau manifesten Strukturen der Monarchie. Untersuchungsgegenstand sind hier die deutschen Residenzstädte Berlin, Darmstadt und Karlsruhe, deren Struktur durch die Anwesenheit des Hofes wesentlich geprägt waren. Hier stellte sich Frage, wie sich ein ‚republikanischer‘ oder ‚demokratischer‘ Städtebau zu den Raumschöpfungen und räumlichen Markierungen der Monarchie verhielt.
Umfang:463 Seiten
DOI:10.17192/z2019.0222