Einfluss der Oberflächenmarkerexpression auf Leukozyten von Hodentumorpatienten in fortgeschrittenen Stadien auf das rezidivfreie Überleben nach Hochdosischemotherapie und autologer Stammzelltransplantation

Hodentumore stellen die häufigste Tumorentität bei 15- bis 45-jährigen Männern dar. Auch in fortgeschrittenen Stadien hat die Erkrankung mit einer Überlebensrate von 70-80% eine vergleichsweise gute Prognose. Um die Prognose insbesondere in diesen Stadien besser abschätzen zu können, wurde von der „...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Nilius-Eliliwi, Verena Christina
Beteiligte: Brendel, Cornelia (PD Dr. med.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2017
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Hodentumore stellen die häufigste Tumorentität bei 15- bis 45-jährigen Männern dar. Auch in fortgeschrittenen Stadien hat die Erkrankung mit einer Überlebensrate von 70-80% eine vergleichsweise gute Prognose. Um die Prognose insbesondere in diesen Stadien besser abschätzen zu können, wurde von der „International Germ Cell Collaborative Group“ ein Punktesystem entwickelt (IPF-Score). In den letzten Jahren wurde intensiv auf dem Gebiet der Tumorimmunologie geforscht. Für Zellen des Nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms stellte sich heraus, dass insbesondere die Expression von Proteinen, die an der Leukozytenadhäsion beteiligt sind, einen signifikanten Einfluss auf die Rezidivhäufigkeit der Patienten haben. Des Weiteren korrelierte die Expression des Enzyms β-1,4-Galactosyltransferase (B4GALT1) signifikant mit der Rezidivwahrscheinlichkeit. Für testikuläre Keimzelltumore ist bislang wenig über tumorimmunologische Zusammenhänge bekannt. Um jene zu beleuchten, sollte in dieser Arbeit der Einfluss sowohl von B4GALT1, als auch von an der Leukozytenadhäsion beteiligten Oberflächenmolekülen auf die Rezidivwahrscheinlichkeit der Patienten untersucht werden. Dazu wurden drei an der Leukozytenadhäsion beteiligte Oberflächenmarker ausgewählt. Diese waren das Thrombozyten-Endothelzellen-Adhäsionsmolekül 1 (englisch platelet endothelial cell adhesion molecule 1, PECAM1), das α4-β1-Intergrin (englisch very late antigen 4, VLA-4) und der CXC Chemokin Rezeptor 4 (CXCR4). Des Weiteren wurde die Expression von IL10 bestimmt, welches durch immunregulatorische Funktionen ebenfalls Einfluss auf die Tumorkontrolle hat. Die Untersuchungen wurden im Gegensatz zu den oben genannten an den Leukozyten, nicht den Tumorzellen durchgeführt, um die tumorimmunologischen Zusammenhänge von anderer Seite zu betrachten. Bei den Patienten handelte es sich um 46 Hodentumorpatienten in fortgeschrittenen Stadien, die allesamt eine Hochdosischemotherapie mit anschließender autologer Stammzelltransplantation erhalten hatten. Im Rahmen der Stammzellapharese waren Rückstellproben eingefroren worden. In die Verwendung dieser zu Forschungszwecken hatten die Patienten schriftlich eingewilligt. Die Oberflächenexpression von PECAM-1, VLA-4 und CXCR4 wurde durchflusszytometrisch gemessen. Außerdem wurden die Zellen in die Fraktionen Monozyten, T-Lymphozyten und übrige mononukleären Zellen sortiert. Mittels quantitativer Polymerase-Kettenreaktion wurde die mRNA-Expression von B4GALT1 und IL10 bestimmt. Für die Analyse der Daten wurde der IPF-Score berechnet und die Patienten nach dem weiteren Krankheitsverlauf in die Gruppen „kein Rezidiv“, „Frührezidiv“ und „Spätrezidiv“ eingeteilt. Die Analyse der Oberflächenmarkerexpression zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Gruppen, weder auf Monozyten noch auf T-Lymphoyzten. Die Expression von B4GALT1 war auf T-Lymphozyten, nicht jedoch auf Monozyten oder der Gesamtpopulation, der Gruppe „kein Rezidiv“ signifikant höher als in den beiden anderen Gruppen. Eine Kaplan-Meier Analyse zeigte weiterhin, dass diejenigen Patienten mit einer hohen B4GALT1-Expression in T-Zellen ein signifikant längeres Rezidiv freies Überleben hatten. Die hier vorliegende Untersuchung fand an einer limitierten Anzahl von aufgetauten Patientenproben statt. Um die Ergebnisse zu validieren, sind in Zukunft noch weitere Untersuchungen, beispielsweise als prospektive Studie, nötig. 
Umfang:77 Seiten
DOI:10.17192/z2018.0002