Die soziale Macht der Gewerkschaften in Kroatien

In dieser Dissertation wird die Unterscheidung der Quellen von Arbeitermacht, wie E.O.Wrigt, Beverly Silver und Klaus Dörre sie entwickelt haben, auf kroatische Gewerkschaften angewandt. Ihre Organisationsmacht ist stark auf den öffentlichen Sektor, auf ältere und unbefristet Beschäftigte konzentrie...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Bolldorf, Heiko
Beteiligte: Kißler, Leo (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2014
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:In dieser Dissertation wird die Unterscheidung der Quellen von Arbeitermacht, wie E.O.Wrigt, Beverly Silver und Klaus Dörre sie entwickelt haben, auf kroatische Gewerkschaften angewandt. Ihre Organisationsmacht ist stark auf den öffentlichen Sektor, auf ältere und unbefristet Beschäftigte konzentriert, so dass sie leicht als bloße Lobbyisten der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes darzustellen sind. Ihre Marktmacht wird durch konstant hohe Erwerbslosigkeit, prekäre Beschäftigung und Fragmentierungen des Arbeitsmarktes geschwächt. Ihre Produktionsmacht ist durch die Deindustrialisierung der 1990er Jahre gesunken und auf einige wenige strategisch wichtige Firmen konzentriert. An einer institutionellen Einbindung der Gewerkschaften war der kroatische Staat von Anfang an nicht interessiert. Auch in den wenigen Bereichen mit potentiell hoher Gewerkschaftsmacht schwächen sich die Gewerkschaften selbst durch Zersplitterung. Bündnisse mit sozialen Bewegungen funktionieren bisher nur unzureichend. All das ist ein Beitrag zur Beantwortung der Frage. warum Gewerkschaften in Kroatien bisher keine gesellschaftliche und politische Gegenmacht darstellen.
DOI:10.17192/z2017.0467