Veränderungen der Messergebnisse der quantitativen Ultrasonometrie (QUS) am Os Calcaneus im Verlaufe der Stillzeit

Einleitung: In der Stillzeit werden zahlreiche Mechanismen in Gang gesetzt, die es dem mütterlichen Stoffwechsel ermöglichen sich auf den erhöhten Calciumbedarf durch die Laktation anzupassen. Während dies in der Schwangerschaft im Wesentlichen durch eine erhöhte Rückresorption des Calciums aus dem...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Fischer, Charlotte Sabine
Beteiligte: Hadji, Peyman (Prof. Dr. med.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2017
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Einleitung: In der Stillzeit werden zahlreiche Mechanismen in Gang gesetzt, die es dem mütterlichen Stoffwechsel ermöglichen sich auf den erhöhten Calciumbedarf durch die Laktation anzupassen. Während dies in der Schwangerschaft im Wesentlichen durch eine erhöhte Rückresorption des Calciums aus dem Darm geschieht, wird der Calciumbedarf für die Muttermilch in der Stillzeit durch einen erhöhten Abbau aus dem mütterlichen Knochen und zu einem kleineren Teil durch renale Retention von Mineralien (Calcium) bewerkstelligt. Ziel der Studie: In dieser Studie sollte geklärt werden wie sich die QUS-Parameter (gemessen mittels Ultrasonometrie am Os Calcaneus) nach der Schwangerschaft verändern und welchen Einfluss die Stillzeit auf diese Parameter hat. Ebenso sollte geklärt werden, ob es prädiktive Faktoren (Indikatoren) gibt, die eine Vorhersage über die Entwicklung der QUS-Parameter nach der Geburt erlauben. Material und Methode: Untersucht wurden 101 kaukasische Patientinnen, die sich zu Routine –Schwangerschaftsnachsorgen in einer gynäkologischen Frankfurt am Main einfanden. Nach der Geburt erfolgten jeweils 3 Routinen-Messungen, eine Mes-sung 6 Wochen pP, die zweite 6 Monate pP und die dritte Messung 12 Monate nach der Geburt. Untersucht wurde der Verlauf der QUS-Parameter, T-Score, Z-Score und SI im Verlauf der postpartalen Zeit, aufgeteilt in stillende und nicht stillende Frauen. Analysiert wurden die anamnestisch erhobenen Basisdaten der Patientinnen, sowie die mittels des Ultrasonometers (Lunar Achilles plus von GE/Lunar) erhobenen Messdaten die sich aus der Veränderung der Ultraschallleitungsgeschwindigkeit (SOS) und der Breitbandultraschallabschwächung (BUA) ergeben. Ergebnisse: In unserer Studie konnten keine signifikanten Veränderungen der QUS-Parameter während der postpartalen Zeit bis zu 12 Monaten nach der Geburt beobachtet werden. Die QUS-Parameter, T-Score, Z-Score und SI in unserer Studie veränderten sich weder bei den stillenden noch bei den nicht stillenden Frauen signifikant, wobei als gestillt definiert wurde, wenn die Mütter 6 Monate und mehr stillten. Numerisch gese-hen starteten die nicht-stillenden Frauen mit einer niedrigeren Knochendichte und fielen im Verlauf der Postpartalzeit weiter ab, während die stillenden Frauen mit höheren Werten begannen und an Knochendichte zunahmen. Diese Werte waren allerdings nicht signifikant. Daraus folgt, dass auch die prädiktiven Faktoren keinen Einfluss auf den Verlauf der QUS-Parameter zeigten. Bei dem Vergleich der prädiktiven Parameter der stillenden versus nicht stillenden Frauen, ergaben sich allerdings signifikante Unterschiede. So gaben stillende Frauen signifikant häufiger an unter Allergien zu leiden und waren signifikant seltener Raucherinnen. Auch gaben diese Mütter häufiger die frühere Einnahme von Cortisonpräparaten an. Stillende Frauen waren durchschnittlich älter als nicht-stillende Frauen und hatten einen niedrigeren BMI. Diskussion: In unserer Studie konnten keine signifikanten Veränderungen am Os Calcaneus bei stillenden und nicht-stillenden Frauen bis 12 Monate nach der Geburt beobachtet werden, in einigen Punkten zeigten sich jedoch deutliche Tendenzen, die bei einer größeren Studienpopulation evtl. zu eindeutigeren Ergebnissen geführt hätte. Die komplexen Vorgänge am Knochen während der Stillzeit sind weiterhin noch nicht vollständig untersucht, die Studienergebnisse weichen voneinander ab. Es werden noch weitere prospektive Studien mit hohen Patientenzahlen gebraucht um die Auswirkung von Schwangerschaft und Stillzeit auf den Knochenstoffwechsel zu untersuchen. Sehr einheitlich geben aber die Studien von Frauen in der Postmenopause Auskunft darüber, dass weder die Anzahl der Schwangerschaften, noch die Gesamtzahl der Still-monate im Leben einer Frau auf die Situation des Knochens im Alter Einfluss nehmen.
DOI:10.17192/z2017.0298