Major Depression - neuropsychologische und immunologische Aspekte eines heterogenen Störungsbildes

Die Major Depression ist ein heterogenes Störungsbild, welches mit psychobiologischen und neuropsychologischen Veränderungen assoziiert ist. Die vorliegende kumulative Dissertation setzt sich aus drei Originalarbeiten zusammen, die sich inhaltlich mit verschiedenen Symptombereichen einer depressiven...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Dannehl, Katharina
Beteiligte: Rief, Winfried (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2017
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Major Depression ist ein heterogenes Störungsbild, welches mit psychobiologischen und neuropsychologischen Veränderungen assoziiert ist. Die vorliegende kumulative Dissertation setzt sich aus drei Originalarbeiten zusammen, die sich inhaltlich mit verschiedenen Symptombereichen einer depressiven Erkrankung, deren Auslöser und möglichen Therapieansätzen beschäftigen. Studie I mit dem Titel “ Childhood adversity and cognitive functioning in patients with major depression“ untersuchte den potentiellen Zusammenhang zwischen frühen traumatischen Kindheitserlebnissen und der kognitiven Leistungsfähigkeit bei Patienten mit Major Depression. Zahlreiche klinische und experimentelle Studien weisen bislang bei einigen, aber nicht bei allen Patientinnen und Patienten1 mit Major Depression auf eine Veränderung der Gedächtnis- und exekutiven Funktionen hin. In Studie I der vorliegenden Arbeit konnte aufgezeigt werden, dass eine erhöhte Anzahl erlebter negativer Kindheitserfahrungen mit späterem Allgemeinwissen, der Verarbeitungsgeschwindigkeit sowie exekutiven Funktionen bei Patienten mit Major Depression assoziiert sein könnte. Vor allem körperlicher Missbrauch und Vernachlässigung in der Kindheit scheinen mit späteren Defiziten in den Bereichen verbales Lernen und exekutive Funktionen einherzugehen. In Studie II mit dem Titel „Cognitive behavioral therapy improves recognition memory in major depression: Results of a randomized controlled trial” interessierte zum einen, ob sich depressive Patienten im Vergleich zu einer geschlechts- und alters-gematchten gesunden Kontrollgruppe in ihren Gedächtnisfunktionen unterscheiden. Zum anderen wurden potentielle Verbesserungsmöglichkeiten beeinträchtigter Gedächtnisfunktionen durch eine 4-monatige kognitive Verhaltenstherapie untersucht. Es zeigte sich, dass kognitive Verhaltenstherapie in Kombination mit regelmäßiger sportlicher Betätigung sowie kognitive Verhaltenstherapie in Kombination mit achtsamkeitsbasierten, angenehmen Aktivitäten mit einer Verbesserung der mnestischer Funktionen depressiver Patienten assoziiert sein könnte. Im Bereich Wiedererkennensleistung konnte über den Verlauf einer 16-wöchigen Behandlung eine signifikante Leistungssteigerung erzielt werden, welche zumindest teilweise eine Reversibilität von beeinträchtigten Gedächtnisfunktionen nahelegt. Studie III mit dem Titel “The predictive value of somatic and cognitive depressive symptoms for cytokine changes in patients with major depression” schließlich betrachtete psychobiologische Aspekte einer depressiven Erkrankung genauer und differenziert zwischen kognitiven und somatischen Symptom-Dimensionen von Depression. Dabei zeigte sich, dass langanhaltende somatische, nicht aber kognitiv-affektive depressive Symptome, mit einem Anstieg von pro-inflammatorischen Zytokinen bei Frauen mit Major Depression in Zusammenhang stehen. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass Symptom-Dimensionen einer Major Depression (somatische oder kognitiv-affektive Symptome) unterschiedlich mit immunologischen Veränderungen assoziiert sein könnten.
Umfang:108 Seiten
DOI:10.17192/z2017.0243