Beurteilung eines Screeningverfahrens zur Bestimmung des HbA1c im Rahmen einer Untersuchung zur Sekundärprävention in Bezug auf das Disease-Management-Programm Koronare Herzkrankheit

Kardiovaskuläre Erkrankungen, insbesondere die Koronare Herzkrankheit, führen die Todesursachenstatistiken in Industrienationen an [64]. Viele Risikofaktoren der Erkrankung, wie zum Beispiel ein gestörter Glukosemetabolismus sind beeinflussbar. Um die Sekundärprävention zu verbessern, gleichzeitig a...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Ossowski, Ramona
Beteiligte: Moosdorf, Rainer (Prof. Dr. med.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2016
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Kardiovaskuläre Erkrankungen, insbesondere die Koronare Herzkrankheit, führen die Todesursachenstatistiken in Industrienationen an [64]. Viele Risikofaktoren der Erkrankung, wie zum Beispiel ein gestörter Glukosemetabolismus sind beeinflussbar. Um die Sekundärprävention zu verbessern, gleichzeitig aber auch eine wirtschaftliche Behandlung zu gewährleisten wurde 2003 das Disease-Management-Programm Koronare Herzkrankheit initiiert. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob ein signifikanter Unterschied in der Nachbehandlung zwischen Patienten, die innerhalb des Disease-Management-Programms Koronare Herzkrankheit behandelt werden, und denen, die nicht am Disease-Management-Programm teilnehmen besteht. Desweiteren wurde ein Immunoassay zur Bestimmung des HbA1c auf seine Eignung als mögliches Screeninginstrument, zur Erkennung von Patienten mit gestörtem Glukosemetabolismus, untersucht. Das untersuchte Patientenkollektiv setzte sich aus 38 Patienten zusammen. Einschlusskriterien der Untersuchungen waren eine stabile KHK und eine PTCA oder AC(V)B vor mindestens einem Jahr. Ausgeschlossen wurden Patienten mit diagnostiziertem Diabetes mellitus und Patienten mit instabiler KHK. Die Daten wurden während einer Routineuntersuchung erhoben und durch Akteneinsicht für die vorliegende Arbeit erfasst. 11 Patienten wurden im Rahmen des Disease-Management-Programms behandelt, 27 nahmen nicht am Behandlungsprogramm teil. Die Ergebnisse zeigten, dass die Unterschiede zwischen beiden Behandlungsgruppen gering sind: In Bezug auf Glukosemetabolismus, BMI und Blutdruck bildeten sich keine Vorteile der DMP Gruppe ab. Lediglich die gemessenen Lipidwerte und die medikamentöse Therapie scheinen in der DMP Gruppe etwas besser zu sein. Die Ergebnisse wurden mit einer Arbeit von Bestehorn et al. verglichen. Es zeigte sich, dass in der bundesweiten Studie mit über 45000 Patienten die Unterschiede zwischen beiden Gruppen ausgeprägter waren. Eine mögliche Begründung liegt in den unterschiedlichen Ausgangsbedingungen beider Arbeiten: Das in der vorliegenden Arbeit untersuchte Patientenkollektiv bestand aus Patienten einer sehr ländlichen Region, die in der Arbeit von Bestehorn et al. untersuchten Patienten stammen hauptsächlich aus urbanen Gegenden. Man kann vermuten, dass auf dem Land die Bindung an den Hausarzt enger ist als in der Stadt. Als Folge kann ein Hausarzt, der seinen Patienten schon über Jahrzehnte kennt auch ohne ein strukturiertes Behandlungsprogramm eine auf den Patienten abgestimmte Sekundärprävention gewährleisten. Auffällig war der große Anteil übergewichtiger Patienten und die hohe Zahl von 8 neu diagnostizierten Diabetikern. Beide Punkte bieten Potenzial die Sekundärprävention zu verbessern. Ein mögliches Instrument hierfür könnte das Immunoassay DCA Vantage von Siemens® sein. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob das Gerät zur Bestimmung des HbA1c ein praktikables Verfahren darstellt um Diabetiker frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können. Das Messverfahren ist sehr genau und kaum aufwendiger als eine Blutzuckerbestimmung. Dies könnte unter anderem dazu beitragen die Sekundärprävention bei KHK-Patienten zu verbessern.
Umfang:94 Seiten
DOI:10.17192/z2016.0938