Durchführbarkeit präklinischer Sonographie bei Patienten mit Luftnot und Thoraxschmerz im bodengebundenen Rettungsdienst im Landkreis Marburg/Biedenkopf

Gegenstand der Studie ist die Evaluation des p-CHEST Algorithmus, einer präklinischen thorakalen Notfallsonographie bei internistischen Patienten mit Dyspnoe und/oder Thoraxschmerz. Im Rahmen dieser Pilotstudie wurden im Zeitraum zwischen Oktober 2008 und April 2009 im Einsatzgebiet des Rettungsdien...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Hoffmann, Saskia Martina Karin
Beteiligte: Kunsch, Steffen (PD Dr. med.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2016
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Gegenstand der Studie ist die Evaluation des p-CHEST Algorithmus, einer präklinischen thorakalen Notfallsonographie bei internistischen Patienten mit Dyspnoe und/oder Thoraxschmerz. Im Rahmen dieser Pilotstudie wurden im Zeitraum zwischen Oktober 2008 und April 2009 im Einsatzgebiet des Rettungsdienstes Mittelhessen 5662 Patienten im Einsatzgebiet des Rettungsdienstes Mittelhessen mit einem tragbaren Ultraschallgerät (SonoSite, Micromaxx) untersucht. Der Algorithmus erwies sich mit seinen 5 Standardschnitten als einfach in der Handhabung und ließ sich mit einer durchschnittlichen Dauer von 2 Minuten problemlos in den einsatztaktischen Ablauf integrieren. Die Untersuchung wurde sowohl am Einsatzort als auch während des Transportes durchgeführt. Die Befundqualität ist verlässlich und es ließen sich in 68% (n=38) der Fälle konkrete zusätzliche Informationen zu differentialdiagnostischen Überlegungen gewinnen. Die Ultraschalluntersuchung diente der Detektion von Pleura- und Perikardergüssen, einer Rechtsherzbelastung, eines Pneumothorax und einer eingeschränkten LV-Funktion. Durch die Ultraschalluntersuchung ließen sich akute z.T. lebensbedrohliche Erkrankungen wie kardiale Dekompensation, Lungenarterienembolie, Pneumothorax oder Perikardtamponade nachweisen oder ausschließen. Besonders hilfreich scheint der Algorithmus für das Diskriminieren von linkskardialer Dekompensation und exazerbierter COPD. In 25% (n=14) der Fälle ergaben sich therapeutische Konsequenzen beispielsweise für die Behandlung mit Vasodilatatoren oder diuretischer Medikamente, einer Antikoagulation oder für das Volumenmanagement. Ziel der Notfallsonographie ist das Verkürzen des therapiefreien Intervalls für eine Optimierung der Versorgung von Patienten mit Dyspnoe und/oder Thoraxschmerz. Limitierend für die Aussagekraft dieser Pilotstudie ist das kleine Patientenkollektiv. Zudem erfolgte die Notfallsonographie durch 4 erfahrene Internisten. Zusammenfassend erachten wir weitere Studien mit einem größeren Patientenkollektiv und einer höheren Anzahl an Untersuchern mit unterschiedlichem Erfahrungsgrad, gegebenenfalls auch mit nicht-ärztlichem Personal, für erforderlich, um die Verlässlichkeit des p-CHEST Algorithmus zu bestätigen.
Umfang:82 Seiten
DOI:10.17192/z2016.0435