Diversity and ecology of spider assemblages in secondary forests of the southern Mata Atlântica, Brazil - Implications for environmental conservation

The objective of my thesis was to assess the diversity and the ecology of spider assemblages in secondary forests of the southern Mata Atlântica, with impact for environmental conservation and the protection of the regional biodiversity. My approach to address these questions was carried out in the...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Raub, Florian
Beteiligte: Brandl, Roland (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2015
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!

Ziel meiner Dissertationsarbeit war die Erfassung der Artenvielfalt und Ökologie der Spinnengemeinschaften in Sekundärwäldern der Mata Atlântica um daraus Rückschlüsse für den Umweltschutz und den Schutz der regionalen Biodiversität zu ziehen. Mein Untersuchungsansatz gliederte sich in zwei Teile: Erstens eine umfangreiche Erfassung der Artenvielfalt der Spinnen (Diversitätsteil) und zweitens eine Untersuchung der ökologischen Zusammenhänge im Rahmen eines Feldexperiments (Experimentalteil). Zur Erfassung des Beitrags der Sekundärwälder zum Erhalt der regionalen Diversität verglich ich die Spinnengemeinschaften unterschiedlich alter Waldsukzessionsstufen und eines alten, naturnahen Walds (Kapitel 2 & 3). Wir sammelten Spinnen mit Hilfe eines standardisierten Probenahme-Protokolls in 24 Untersuchungsflächen in zwei Naturschutzgebieten im brasilianischen Bundesstaat Paraná. Die untersuchten Wälder der Region sind relativ gut erhalten und die Matrix der kleinräumig strukturierten Landschaft ist noch Wald. Arten- bzw. Gattungsreichtum und die Diversität der Waldstadien unterschieden sich nicht, wohl aber die Gildendiversität. Die hohe Alpha-Diversität und ein hoher Arten-Turnover zwischen allen Untersuchungsflächen betonen den hohen Wert der Sekundärwälder für den Schutz der Diversität in der untersuchten Region. Die Beta-Diversität basiert wesentlich auf dem turnover, nicht auf einem Zugewinn oder Verlust von Taxa. Die räumlichen Ebenen trugen mehr zur Betadiversität bei als erwartet und der zu erwartende, starke Beitrag der verschiedenen Waldstadien konnte nicht nachgewiesen werden. Diese Verteilungsmuster waren auf Gattungs- und Artniveau und auch über alle Methoden gleich. Daher kann bereits ein Teil des umfangreichen Probenahmeprotokolls sowie eine Identifikation auf Gattungsniveau für Fragestellungen im Rahmen von Umweltschutz-Untersuchungen ausreichend sein. Im Feldexperiment zeigte sich, dass die künstliche Erweiterung des Lebensraums nicht den erwarteten Einfluss auf die untersuchten Taxa hatte. Die Zugabe von Nahrung hatte einen positiven Effekt auf die Zersetzer, nicht aber auf deren Prädatoren. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Bodenfauna dieser tropischen Wälder durch eine eingeschränkte Nahrungsverfügbarkeit beeinflusst ist, jedoch zeigt der fehlende „bottom-up“-Effekt, dass die Räuber nicht in erster Linie durch die Abundanz ihrer Beute limitiert sind, sondern eher durch Wettbewerb oder ihrerseits durch Prädatoren. Auch wurden keine Unterschiede zwischen den Sukzessionsstadien sichtbar. Diese Ergebnisse betonen den Wert der Sekundärwaldhabitate für den Schutz von Waldarten und den mit ihnen assoziierten ökologischen Prozessen. Auf Basis der Ergebnisse der Biodiversitätaufnahmen und des Experimets komme ich zu dem Schluss, dass der Erhalt der Heterogenität des Landschaftsmosaiks ein guter Ansatz für den Erhalt der regionalen Biodiversität der Invertebratengemeinschaft in der südlichen Mata Atlântica zu sein scheint. Unsere Analysen belegen (aus Sicht der Spinnen) die große Bedeutung einer ausgeprägten kleinräumigen Mosaikstruktur verschiedener (Wald-) Regenerationsstadien sowie Landnutzungssystemen und naturnaher Wälder in Schutzgebieten für einen maximalen Schutz der Biodiversität. Um langfristig die Bewahrung eines möglichst breiten Spektrums der Spinnendiversität zu garantieren, sollte daher der Schutz möglichst großer, zusammenhängender Waldgebiete angestrebt werden und dieser ist, falls eine Entscheidung getroffen werden muss, dem Schutz kleiner (meist isoliert gelegener) Restflächen naturnaher, alter Wälder vorzuziehen.