Hämoxygenase-2 reguliert die Öffnungswahrscheinlichkeit des Kaliumkanals TREK-1durch die Produktion von Kohlenstoffmonoxid

Der mechanosensitive K2P-Kanal TREK-1 wird durch eine Vielzahl von physikalischen und chemischen Stimuli, sowie durch eine Reihe von Interaktionspartnern reguliert. Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, die Interaktion des TREK-1 Kanals mit dem Enzym Hämoxygenase 2 (HO-2), welches den stereospez...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Koschinsky, Kristin
Beteiligte: Preisig-Müller, Regina (PD Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2015
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Der mechanosensitive K2P-Kanal TREK-1 wird durch eine Vielzahl von physikalischen und chemischen Stimuli, sowie durch eine Reihe von Interaktionspartnern reguliert. Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, die Interaktion des TREK-1 Kanals mit dem Enzym Hämoxygenase 2 (HO-2), welches den stereospezifischen Abbau von Häm zu Biliverdin, Fe2+ und CO katalysiert, zu charakterisieren und die funktionellen Auswirkungen aufzuklären. Die Interaktion zwischen dem Enzym HO-2 und TREK-1 konnte durch Koimmunopräzipitation bestätigt werden. Untersuchungen im Hefe-Zwei-Hybrid System mit HO-2 Verkürzungsmutanten zeigten, dass der distale Carboxyterminus der HO-2 eine wichtige Rolle bei der Interaktion mit dem TREK-1 Kanal spielt. Die funktionellen Auswirkungen der Interaktion wurden mittels Strommessungen in Xenopus Oozyten untersucht. Eine Koexpression von humaner HO-2 und TREK-1 führte zu einer signifikanten Erhöhung der Stromamplitude von TREK-1, während die Koexpression der katalytisch inaktiven Form des Enzyms HO-2H45N, die ebenfalls mit TREK-1 interagierte, keine signifikante Änderung der Stromamplitude im Kanal hervorrief. Die funktionelle Relevanz der katalytischen Aktivität der HO-2 wurde mit Hilfe von Aktivatoren und Inhibitoren untersucht. Zugabe von Hämin, einem Aktivator der HO-2, führte in Oozyten, die HO-2 konstitutiv exprimieren, zu einem signifikanten Anstieg des TREK-1 Stromes. Zusätzliche Koexpression der humanen HO-2 führte zu einer signifikant stärkeren Zunahme des TREK-1 Stromes. Applikation von Zinkprotoporphyrin (ZnPP), einem HO-2 Inhibitor, führte hingegen zu einer signifikanten Reduktion der TREK-1 Stromamplitude. Applikation von CO mit Hilfe des CO-freisetzenden Moleküls CORM-2 führte zu einer Aktivierung des TREK-1 Kanals in Xenopus Oozyten und HEK293 Zellen. Messungen mit PhotoCORM-S1 und CO-Gas zeigten ebenfalls eine signifikante Aktivierung des TREK-1 Kanals. Auch die mechanosensitiven K2P-Kanäle TREK-2 und TRAAK konnten in ähnlichem Ausmaß wie TREK-1 durch CO aktiviert werden. CO ist ein wichtiges zelluläres Signalmolekül, interagiert mit einer Vielzahl von Proteinen und kann eine Reihe von Signalwegen modulieren. Meine Untersuchungen zu möglichen CO-abhängigen Signalwegen zeigten, dass die verschiedenen Phosphorylierungsstellen S362 (PKG-abhängige Phosphorylierungsstelle) und S344 (PKA-abhängige Phosphorylierungsstelle) im Carboxyterminus des TREK-1 Kanals nicht an der CO-vermittelten Aktivierung beteiligt sind. Eine Deletion des zytosolisch lokalisierten TREK-1 Aminoterminus bzw. Carboxyterminus zeigte darüber hinaus, dass die verkürzten Kanalvarianten weiterhin durch CO aktiviert werden konnten. Die Aktivierung des TREK-1 Stromes durch das gasförmige Signalmolekül NO war bei der carboxyterminalen Verkürzungsvariante allerdings nicht mehr möglich. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass die gasförmigen Signalmoleküle CO und NO die Öffnungswahrscheinlichkeit von TREK-1 durch unterschiedliche Mechanismen beeinflussen. Eine direkte Wirkung von CO auf TREK-1 konnte durch inside-out Messungen in Giant-Patches von Xenopus Oozyten nachgewiesen werden. Meine Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass HO-2 an TREK-1 Kanäle bindet und durch lokale Produktion von CO die Öffungswahrscheinlichkeit des Kanals reguliert.
Umfang:135 Seiten
DOI:10.17192/z2015.0526