Innovation und Kooperation im Mittelstand. Eine Beteiligungs- und Arbeitsform im Mittelstand – die Initiativ-KG und die Werkhof ´07 GmbH – in der Perspektive von Kooperation, Innovation und kollektiver Intelligenz
Innovation and Cooperation. A study of two institutions - the Initiav-KG and the Werkhof 07 GmbH - in the perspective of cooperation, innovation and collective wisdom
Michael
Bessell
kollektiv intelligenter Unternehmertyp
collective wisdom
Kollektive Intelligenz
cooperation
innovation
Teamintelligenz
Economics
Wirtschaft
Wie entfaltet sich ein kollektiver Innovationsprozess mehrerer Beteiligter und gibt es hierfür geeignete Rahmenbedingungen oder Unternehmens- bzw. Rechtsform-Modelle? Unter Berücksichtigung der modernen Theorie der Innovationssysteme, die diese Fragestellungen behandelt, soll mit der vorliegenden Arbeit ein konkretes und in der Praxis realisiertes Modell untersucht werden: die hier sogenannte „Initiativ-KG“ und deren Folgeaktivitäten im Rahmen der „Werkhof ´07 GmbH“.
Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit ist sowohl die Gründungs- und Bau- wie auch die folgende Betriebsphase der Initiativ-KG sowie ihrer Weiterentwicklung „Werkhof ´07 GmbH“ und ihr Wirkungszusammenhang mit den Aspekten Kooperation und Innovation.
Zusammengefasst lautet die Fragestellung dieser Arbeit: Ist die auf genossenschaftlich-kooperativer Gedankenbasis gegründete Initiativ-KG (sowie deren Folgeaktivität „Werkhof ´07“, die noch näher beschrieben wird):
selbst eine Innovation,
eine geeignete Basis und Organisationsform für die Generierung von Innovationen
und dient sie der praktischen Umsetzung des Konzeptes der kollektiven Intelligenz?
Die Initiativ-KG und ihre innovationsbezogene Wertung
Konzeption und Entstehung der Initiativ-KG wurden umfassend dargestellt. Sie basiert auf kooperativ-genossenschaftlichen Ideen und weist innovative Züge auf – ohne jedoch in ihrer Gesamtheit als Innovation im Schumpeterschen schöpferisch-zerstörerischen Sinne gelten zu können. Sie entspricht aber weitgehend der beschriebenen Definition einer Value Innovation: Sie wird als neuartig wahrgenommen, hat inkrementellen, nicht-revlutionären Charakter, stiftet neuen Nutzen und schafft Werte.
Das Konzept der Initiativ-KG erscheint für Nachahmer geeignet, die mit einer Gemeinschaftskultur materielle und immaterielle Werte schaffen wollen. Jedoch erscheint es notwendig, dies aktiv zu managen, damit einerseits sowohl in der Entstehungsphase wie auch in der Betriebsphase Gesellschafter zu Beteiligten werden, die die Gemeinschaft aktiv leben, und andererseits gemeinsam definierte Normen auch eingehalten werden.
Innovatorische Wertung des Werkhofs ´07 als Weiterentwicklung der Initiativ-KG
Der Werkhof ´07 ist eine Marketing- und Kooperationsplattform. Sie kann nicht als schöpferisch-zerstörerische Innovation, jedoch als Value Innovation gewertet werden, die als „Nutzeninnovation“ definiert wurde. Der Werkhof hat – ganz im Sinne der Value Innovation – bei seiner Gründung und in der Umsetzung nicht darauf abgezielt, Wettbewerbsvorteile in bestehenden Märkten zu generieren, sondern es wurde bewusst eine Nische gesucht, in der Kooperation jenseits des üblichen Wettbewerbshandelns ermöglicht werden sollte.
Die Potentiale des Werkhof-Konzeptes sind bei weitem nicht ausgeschöpft. Das praktizierte Partnerkonzept bietet zwar einen klar definierten Nutzen, jedoch ist bisher weder das Thema Innovation im Fokus, noch werden die Möglichkeiten der kollektiven Intelligenz aktiv genutzt.
Innovationsförderung nach dem Konzept der kollektiven Intelligenz
Der Ansatz der kollektiven Intelligenz ist – gerade in Bezug auf die kollektive Intelligenz der vielen Verbundenen – noch wenig erforscht und definiert. Dennoch bietet er zahlreiche Möglichkeiten, kooperatives Innovieren zu fördern. Der Werkhof kann sich – bei entsprechender Führung und Ausrichtung – zu einer Institution kollektiv intelligenter Innovationsförderung entwickeln. Hierzu ist ein kollektiv intelligenter Unternehmertyp als Werkhof-Leiter unentbehrlich.
Philipps-Universität Marburg
Marburg
Deutschhausstraße 9, 35037 Marburg
Jochen
Röpke
Prof. Dr.
2015
2015-10-26
2015-11-30
Text
doctoralThesis
urn:nbn:de:hebis:04-z2015-04752
ger
thesis.doctoral
Philipps-Universität Marburg
Marburg
1
https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2015/0475/container.zip
10.17192/z2015.0475
https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2015/0475
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