Retrospektive Erhebung zur Behandlungszufriedenheit der Angehörigen von Patienten mit inkurablen Kopf-Halstumoren in fortgeschrittener Palliativsituation

Die zunehmende Überalterung der Gesellschaft hat einen Anstieg der Prävalenz von Krebserkrankungen und anderen chronischen Erkrankungen zur Folge. Das bedeutet, dass immer mehr Menschen den Ausbruch ihrer eigenen Krebserkrankung erleben. Im Bereich der Kopf-Hals-Malignome ist speziell die steigende...

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Autor principal: Doßmann, Julia Katharina
Altres autors: Sesterhenn, Andreas (Prof. Dr. ) (Assessor de tesis)
Format: Dissertation
Idioma:alemany
Publicat: Philipps-Universität Marburg 2014
Matèries:
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Descripció
Sumari:Die zunehmende Überalterung der Gesellschaft hat einen Anstieg der Prävalenz von Krebserkrankungen und anderen chronischen Erkrankungen zur Folge. Das bedeutet, dass immer mehr Menschen den Ausbruch ihrer eigenen Krebserkrankung erleben. Im Bereich der Kopf-Hals-Malignome ist speziell die steigende Prävalenz von Plattenepithelkarzinomen der oberen Luft- und Speiseröhre festzustellen. Hier bleibt die Prognose für Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren oder Rezidiven, trotz des rasanten Fortschritts in der Entwicklung der Therapiemöglichkeiten, weiterhin schlecht. In der palliativen Situation müssen sich die Patienten und ihre Angehörigen mit der Frage nach dem Ort, an dem der Patient betreut werden möchte, auseinandersetzen. Die meisten Menschen wünschen sich, ihre letzte Lebenszeit im Kreis ihrer Angehörigen zu Hause verbringen zu können. Dennoch sind Krebspatienten und auch die Kopf-Hals-Tumorpatienten an ihrem Lebensende überwiegend in der Obhut von Institutionen. Im Fall der Kopf-Halstumorpatienten macht die Qualität ihrer Krankheit die Unterbringung in besonders spezialisierten Betreuungseinrichtungen sogar noch wichtiger als in anderen Fällen. Denn die terminale Situation von Kopf-Hals-Tumorpatienten stellt oftmals eine besonders schwere Belastung für Patienten und deren Angehörige dar. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Qualität der Unterbringungsmöglichkeiten für Patienten mit inkurablen Kopf-Halstumoren vergleichend zu untersuchen. Dazu wurden Aussagen über die Qualität des Sterbens in einem Akutkrankenhaus, in einem Hospiz und in häuslicher Betreuung durch Befragung der hinterbliebenen Angehörigen ermittelt. In der vorliegenden Studie wurden 54 Angehörige befragt, die die terminale Krankheitsphase begleitet haben. Die terminale Betreuung von 24 Patienten fand in der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik des Universitätsklinikums Gießen Marburg, Standort Marburg, statt. Weitere 16 Patienten waren im St. Elisabeth-Hospiz in Marburg untergebracht und ebenfalls 16 Patienten wurden in der häuslichen Umgebung, mit hausärztlicher Unterstützung sowie einem ambulanten Palliativdienst oder einem ambulanten Pflegedienst versorgt. Die Zufriedenheit der 54 Angehörigen wurde mit einem Fragebogen ermittelt. Die Fragen richteten sich nach folgenden Kategorien: - Aufnahmesituation zu Beginn der Palliativbetreuung - Kompetenz der Behandlung in Bezug auf Schmerzen und andere Symptome - Auskunft über Information und Zeit des ärztlichen und pflegerischen Personals - Kompetenz in der Betreuung des Betreuungspersonals - Situation nach dem Tod des Patienten Im Ergebnis lassen die ermittelten Prozentzahlen in allen fünf Fragekategorien eine zumeist durchgängig hohe Zufriedenheit mit dem Hospiz erkennen. Auch das Krankenhaus erzielt insgesamt gesehen eine hohe Zufriedenheit. Dagegen kann in den Zustimmungswerten zu der häuslichen Betreuung eine abfallende Tendenz erkannt werden. Das Resultat der Untersuchung kann in dem tendenziellen Unterschied der ermittelten Prozentwerte zwischen Hospiz und häuslicher Versorgung auf die Schwierigkeit, eine patientengerechte Betreuung im Fall der Kopf-Hals-Tumorpatienten in häuslicher Umgebung sicherzustellen, hinweisen. Somit kann abschließend festgestellt werden, dass die vorliegende Studie entlang der Ergebnisse in der aktuellen Literatur eine Tendenz in Richtung palliativmedizinischer Versorgung in einem Hospiz oder einer Palliativstation erkennt. Anhand des beschränkten Umfangs der Studie kann jedoch keine generelle Empfehlung für den Unterbringungsort in der Finalphase der Kopf-Hals-Tumorpatienten abgegeben werden.
DOI:10.17192/z2014.0744