Häufigkeit zentraler schlafbezogener Atmungsstörungen mit Differenzierung nach der Cheyne-Stokes-Atmung bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz und eingeschränkter systolischer linksventrikulärer Pumpfunktion (Ejektionsfraktion ≤ 50 %)

Gegenstand der SAHERZ-Studie war es, die Häufigkeit von zentralen schlafbezogenen Atmungsstörungen mit Differenzierung nach der Cheyne-Stokes-Atmung (CSA) bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz und eingeschränkter systolischer linksventrikulärer Pumpfunktion (Ejektionsfraktion ≤ 50 %)zu zeigen. Au...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Duman, Ergün
Beteiligte: Koehler, Ulrich (Prof. Dr. med. ) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2013
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Gegenstand der SAHERZ-Studie war es, die Häufigkeit von zentralen schlafbezogenen Atmungsstörungen mit Differenzierung nach der Cheyne-Stokes-Atmung (CSA) bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz und eingeschränkter systolischer linksventrikulärer Pumpfunktion (Ejektionsfraktion ≤ 50 %)zu zeigen. Aufgrund kleiner Patientenzahlen in den bisherigen Studien ist die „wirkliche“ Verteilung der zentralen schlafbezogenen Atmungsstörungen nicht klar. Auch hat sich die medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz in den letzten Jahren entscheidend geändert. Insgesamt wurden 224 Patienten (58 Frauen, 166 Männer; Durchschnittsalter: 59,2 ± 14,3 Jahre) von Oktober 2007 bis Juni 2010 mit einer Herzinsuffizienz und eingeschränkter linksventrikulärer Pumpfunktion (Ejektionsfraktion ≤ 50 %) mit Hilfe der Polysomnographie auf schlafbezogene Atmungsstörungen untersucht. Die Einteilung in eine obstruktive (OSA) oder zentrale schlafbezogene Atmungsstörung (ZSA) erfolgte anhand der Dominanz der jeweiligen Ereignisse. Die schlafbezogene Atmungsstörung wurde anhand des Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) in klinisch nicht relevant (< 5/h), leichtgradig (≥ 5/h), mittelgradig (> 15/h) und schwergradig (≥ 30/h) eingeteilt. Die Häufigkeit der schlafbezogenen Atmungsstörung betrug 71 % (43 % ZSA, 28 % OSA). Bei 24 % aller Patienten wurde eine CSA diagnostiziert. Somit wiesen über der Hälfte der Patienten mit einer ZSA eine CSA auf. Der Anteil der ZSA war höher als der Anteil der OSA (ZSA: 97 Patienten, OSA: 63 Patienten). Eine leichtgradige ZSA wurde bei 30 % der ZSA-Patienten festgestellt, eine mittelgradige ZSA bei 27% der ZSA-Patienten und eine schwergradige ZSA bei 43 % der ZSA-Patienten. Die Ejektionsfraktion nahm mit zunehmenden Schweregrad der ZSA ab (leichtgradig: 33,3 ± 9,4 %; mittelgradig: 32,9 ± 9,3 %; schwergradig: 30,6 ± 9,8 %). Zwischen den leicht-, mittel- und schwergradigen ZSA gab es keine signifikanten Unterschiede. Die CSA-Patienten waren kardial am stärksten eingeschränkt. Sie wiesen eine niedrigere Ejektionsfraktion im Gegensatz zu den anderen schlafbezogenen Atmungsstörungen auf. Aus diesem Grund haben Patienten mit einer CSA ein höheres Risiko für Rhythmusstörungen und eine weitere Abnahme der systolischen Pumpfunktion. Die meisten Patienten in der SAHERZ-Studie befanden sich im NYHA-Stadium III (NYHA: Stadium I 17%, Stadium II 34 %, Stadium III 46 %,Stadium IV 3 %). Die Häufigkeit der schlafbezogenen Atmungsstörung bei Herzinsuffizienz ist sehr hoch. Pathophysiologische Veränderungen in der Nacht können die Entstehung, Progression und Prognose herzinsuffizienter Patienten negativ beeinflussen. Aufgrund der großen prognostischen Bedeutung zur Risikostratifizierung und zur Identifizierung möglicher Therapiepatienten sollte ein Screening auf schlafbezogene Atmungsstörung Bestandteil der Herzinsuffizienz-Diagnostik sein. Durch frühzeitiges Erkennen der schlafbezogenen Atmungsstörung könnte rechtzeitig eine entsprechende Therapie eingeleitet werden und folglich zur Verbesserung der Prognose beigetragen werden. Eine ZSA kann eine Herzinsuffizienz unterhalten bzw. verschlechtern. Aus diesem Grund kann eine effektive Herzinsuffizienztherapie zu einer Verbesserung der ZSA führen.
DOI:10.17192/z2013.0453