Verhaltensauffälligkeiten transgener Mäuse mit defizienter kooperativer DNA-Bindung des Transkriptionsfaktors STAT1

Zytokine spielen in der Pathogenese der humanen Depression eine zentrale Rolle; dafür sprechen die Beobachtung depressiver Reaktionen als klinische Nebenwirkung im Zu- sammenhang mit einer Interferon-α-Therapie und die erhöhten Serumspiegel einiger inflammatorische...

Полное описание

Сохранить в:
Библиографические подробности
Главный автор: Haussmann, Jan
Другие авторы: Meyer, Thomas (Prof. Dr. mult.) (Научный руководитель)
Формат: Dissertation
Язык:German
Опубликовано: Philipps-Universität Marburg 2013
Предметы:
Online-ссылка:PDF-полный текст
Метки: Добавить метку
Нет меток, Требуется 1-ая метка записи!
Описание
Итог:Zytokine spielen in der Pathogenese der humanen Depression eine zentrale Rolle; dafür sprechen die Beobachtung depressiver Reaktionen als klinische Nebenwirkung im Zu- sammenhang mit einer Interferon-α-Therapie und die erhöhten Serumspiegel einiger inflammatorischer Zytokine bei Depressionserkrankten. In der vorliegenden Arbeit wurde die Bedeutung der kooperativen DNA-Bindung des Transkriptionsfaktor STAT1 (Signaltransduktor und Aktivator der Transkription 1) für die Entstehung einer Depres- sion untersucht. Der Austausch eines kritischen Aminosäurerestes in der amino- terminalen Proteindomäne (F77A) bewirkt über eine Inhibition der Tetramerbildung und eine reduzierte Tyrosin-Dephosphorylierung von STAT1 eine Suppression der tran- skriptionellen Aktivierung von Interferon-γ-responsiven Zielgenen, wie dem mig1-Gen. In Verhaltensexperimenten unter Verwendung eines Knockin-Mausmodells zeigten homozygote transgene STAT1F77A/F77A-Mäuse einen depressionsassoziierten Phänotyp im Forced-Swim-Test ohne besondere Auffälligkeiten in lokomotions- und angstprü- fenden Testreihen. Der STAT1F77A/F77A-Genotyp besitzt einen protektiven Effekt auf das Überleben nach intraperitonealer Lipopolysaccharid-(LPS)-Injektion der transgenen Mäuse und bewirkte eine verstärkte Beeinträchtigung des Krankheitsverhaltens in einem frühen Stadium mit verkürzter Rekonvaleszenzsphase. Zusammenfassend bewirkt die fehlende kooperative DNA-Bindung von STAT1 einen depressionsassoziierten Phä- notyp mit gleichzeitigem Überlebensvorteil nach isolierter LPS-Gabe. Diese unerwarteten Resultate sprechen dafür, dass Interferon-γ, im strikten Gegensatz zu Typ-I-Interferonen, antidepressiogene Effekte ausübt und dass diese über STAT1 vermittelt werden.
DOI:10.17192/z2013.0323