On the Content of Apologies

With the dissertation project two central questions regarding apologies are addressed. Both questions are analyzed from the perspective of those that were transgressed or victimized in a conflict. Firstly, the author wanted to find answers to the question which components of apologies contribute...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Kirchhoff, Johanna
Beteiligte: Wagner, Ulrich (Prof.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2012
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Mit dem Dissertationsprojekt werden zwei zentrale Fragen zu Entschuldigungen bearbeitet. Beide Fragen werden durchgehend aus der Perspektive derer betrachtet, die im Konflikt, für den die Entschuldigung geäußert wird, unterlegen beziehungsweise Opfer waren. Erstens wollte die Autorin Antworten auf die Frage finden, welche inhaltlichen Komponenten die Wirkung einer Entschuldigung beeinflussen. Dazu wurde die Wirkung von Entschuldigungen mit unterschiedlichen Komponenten in vier experimentellen Studien (Manuskript 1 und 2) auf die Annahmebereitschaft der Entschuldigung und die Vergebungsbereitschaft gemessen. Des Weiteren wurde mittels zwei der vier experimentellen Studien (jeweils Studie 1 der Manuskripte 1 und 2) untersucht, ob die Antwort auf die Frage, welche inhaltlichen Komponenten effektiv sind, vom Schweregrad der Tat abhängig ist, für die die Entschuldigung geäußert wird. Zweitens wollte die Autorin herausfinden, warum der Inhalt von Entschuldigungen einen Einfluss auf deren Effektivität hat. Dafür wurden in den vier experimentellen Studien Mediatorvariablen analysiert, um zu sehen, ob durch sie der Zusammenhang zwischen Inhalt und Wirkung der Entschuldigung erklärt werden kann. Zwei der vier experimentellen Studien haben die zwei zentralen Fragen des Dissertationsprojektes für interpersonale (Manuskript 1) und zwei für intergruppale Entschuldigungen (Manuskript 2) evaluiert. In einer weiteren, nicht experimentellen Studie (Manuskript 3) wurde für den interpersonalen Kontext eine empirische Analyse von verletzten Bedürfnissen nach Konflikten vorgenommen. Ziel war es, weitere potentielle Mediatorvariablen für den Zusammenhang zwischen Inhalt und Wirkung von interpersonalen Entschuldigungen zu entwickeln. Gemeinsam bilden die fünf Studien über drei Manuskripte verteilt das Dissertationsprojekt. Mit dem Dissertationsprojekt wurden fünf zentrale Ergebnisse gefunden, die die bisherige Forschung zu Entschuldigungen ergänzen und erweitern. Erstens wurde herausgefunden, dass die inhaltlichen Komponenten interpersonaler und intergruppaler Entschuldigungen – operationalisiert mit Bezug auf die Entschuldigungs-Modelle von Blatz et al. (2009) und Kirchhoff et al. (2009) – einen Einfluss auf ihre Effektivität hatten. Im interpersonalen Kontext veränderte sich in Abhängigkeit vom Inhalt der Entschuldigung die Vergebungsbereitschaft und im intergruppalen Kontext die Annahmebereitschaft der Entschuldigung. Zweitens gab es leichte Hinweise darauf, dass die inhaltlichen Komponenten vor allem nach schweren Vergehen die Wirkung der Entschuldigung beeinflussten. Drittens waren die Komponenten, die einen relevanten Einfluss auf die Vergebungs- oder die Annahmebereitschaft der Entschuldigung hatten, kontextabhängig. Letzteres meint, dass Zusammensetzung und Anzahl der inhaltlichen Komponenten in den Entschuldigungen, die erfolgreicher waren als weniger vollständige Entschuldigungen, über die Studien hinweg variierten. Viertens konnte keine zufriedenstellende Antwort auf die Frage gefunden werden, warum der Inhalt von Entschuldigungen unterschiedlich effektiv ist. Ärgerreduktion konnte weder im interpersonalen noch im intergruppalen Kontext den Zusammenhang zwischen dem Inhalt von Entschuldigungen und den Maßen der Effektivität angemessen erklären. Selbiges traf für das Bedürfnis nach Ermächtigung der unterlegenen Konfliktpartei im intergruppalen Kontext zu. Fünftens konnten für den interpersonalen Bereich sechs Bedürfnisse identifiziert werden, die nach einem interpersonalen Konflikt auf der Seite der unterlegenen Konfliktpartei verletzt sein können. Diese sechs Bedürfnisse können in der weiteren Forschung als Mediatorvariablen für den Zusammenhang zwischen der Äußerung einer interpersonalen Entschuldigung und Maßen der Effektivität untersucht werden. Die Autorin schlussfolgert, dass trotz einiger Mängel der durchgeführten Studien die Ergebnisse des Dissertationsprojektes für Ansätze der Konflikttransformation im interpersonalen bzw. im intergruppalen Bereich in Betracht gezogen werden können. Weitere Forschung ist jedoch unabdinglich, um die Ergebnisse des vorliegenden Dissertationsprojektes zu validieren und gegebenenfalls kritisch in Frage zu stellen und zu revidieren.