Analyse von morphologischen und funktionellen Parametern des Pankreas in Personen mit erhöhtem Risiko für ein familiäres Pankreaskarzinom

Fragestellung: Ziel dieser retrospektiven Studie war es, die Magnetresonanztomographie-(MRT)-Bildgebung des Pankreas zu verbessern. Zunächst sollte anhand morphometrischer Messungen die Anatomie des Pankreas über den transversalen Durchmesser der Pankreasanteile (Caput, Corpus, Cauda) in Abhängigke...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Oppel, Andrea
Beteiligte: Heverhagen, Johannes (Prof. Dr. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2012
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Fragestellung: Ziel dieser retrospektiven Studie war es, die Magnetresonanztomographie-(MRT)-Bildgebung des Pankreas zu verbessern. Zunächst sollte anhand morphometrischer Messungen die Anatomie des Pankreas über den transversalen Durchmesser der Pankreasanteile (Caput, Corpus, Cauda) in Abhängigkeit des Alters und des Geschlechts bestimmt werden. Ein zweiter Arbeitsteil beschäftigte sich mit der Frage, ob das leber- und pankreasspezifische Kontrastmittel Mangafodipir zu einer messbaren Erhöhung der Signalintensität (SI) und den daraus abgeleiteten Parametern Signal-Noise-Ratio (SNR) und Contrast-Noise-Ratio (CNR) führt. Mit Hilfe der dynamisch kontrastmittelgestützten MRT (DCE-MRT) wurde der Effekt von Sekretin auf die Durchblutung des Pankreas untersucht. Probanden und Methoden: 142 MRT-Bilder des Pankreas von 64 Probanden wurden in einem Studienzeitraum von 2003 bis 2007 retrospektiv ausgewertet. Das MRT wurde entweder ohne oder mit dem Kontrastmitteln Gadolinium oder Mangafodipir durchgeführt. Anhand dieser MRT-Bilder wurde die Größe der Pankreata und die SI-, SNR- und CNR-Werte (Pankreasparenchym/Muskelgewebe) bestimmt. DCE-MRT-Untersuchungen fanden mit oder ohne Sekretin-Applikation statt. Aus den DCE-MRT-Sequenzen wurden SI-Kurven und mithilfe von computerbasierten Funktionsparametern verschiedene Perfusionsparameter ermittelt. Alle Ergebnisse wurden statistisch mit einem zweiseitigen, gepaarten Students-T-Test ausgewertet. Ergebnisse: Die Auswertung ergab eine mittlere Größe für das Caput pancreaticus von 27,1± 4,5 mm. Dieser Pankreasteil war damit größer als der Corpus-Bereich mit 21,6 ± 5,6 mm und der Cauda-Bereich mit 22,6 ± 5,3 mm. Die Größe der Pankreasbereiche war unabhängig vom Alter. Die Pankreata der Männer waren größer als die der Frauen (Caput: 27,7 ± 3,8 mm versus 26,5 ± 4,9 mm). Das SNR des Caputs lag unabhängig vom verwendeten Kontrastmittel bei 76. Nach Mangafodipirgabe betrug das CNR des Caputs 26 im Gegensatz zu 17 nach Gadolinium. Dieser Unterschied war signifikant. Die DCE-MRT-Untersuchungen mit und ohne Sekretin ergaben keine signifikanten Unterschiede für die untersuchten Perfusionsparameter. Das Caput zeigte aber nach Sekretin eine tendenziell bessere Perfusion. Schlussfolgerungen: Die Verwendung des leber- und pankreasspezifischen Kontrastmittels Mangafodipir führt in den MRT-Darstellungen des Pankreas zu einem verbesserten Kontrast zwischen Pankreasparenchym und Muskelgewebe. Möglicherweise lassen sich mit dieser Methode auch Pankreasläsionen besser detektieren. Daher stellt Mangafodipir-gestützte MRT ein potenzielles Diagnoseverfahren für Pankreastumoren dar. Die Verwendung von Sekretin bei der DCE-MRT scheint sich zur Diagnose von Pankreastumoren und -erkrankungen nicht zu eignen. Mit Hilfe der DCE-MRT ermittelte Perfusionsparameter können aber Perfusionsveränderungen in verschiedenen Pankreasregionen aufzeigen und möglicherweise die Diagnostik von Pankreaserkrankungen unterstützen.
DOI:10.17192/z2012.1089