Interferenz eines homogenen Tests für LDL-Cholesterin durch Lipoprotein-X

Automatisierte homogene Systeme stehen erst seit wenigen Jahren zur Verfügung. Mögliche Interferenzen mit den Test-Reagenzien bei bestimmten pathologischen Erkrankungen sind bislang nicht hinreichend untersucht. In der täglichen Laborroutine des Zentrallabors des Universitätsklinikums Giessen und M...

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Auteur principal: Giehl, Nina Caprice
Autres auteurs: Wahl, H. G. (Dr. Dr.) (Directeur de thèse)
Format: Dissertation
Langue:allemand
Publié: Philipps-Universität Marburg 2012
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Description
Résumé:Automatisierte homogene Systeme stehen erst seit wenigen Jahren zur Verfügung. Mögliche Interferenzen mit den Test-Reagenzien bei bestimmten pathologischen Erkrankungen sind bislang nicht hinreichend untersucht. In der täglichen Laborroutine des Zentrallabors des Universitätsklinikums Giessen und Marburg, Standort Marburg, wurden unerklärbar niedrige LDL-Werte mit einem 2. Generations-LDL-C Test (Roche) von Patienten mit cholestatischer Stoffwechsellage gemessen. Es ergaben sich zum Teil Differenzen bis zu 160 mg/dl zwischen der Summe der Lipoproteinfraktionen und dem Gesamtcholesterin. Durch den Zusammenhang von Cholestase und metabolischer Stoffwechselstörung wurden im Plasma Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin, Gesamtbilirubin, Triglyceride, Gallensäuren und atypischem Lipoprotein-X untersucht. Weiterhin wurde der Effekt von zugegebenen Gallensalzen zu Proben ohne Störung des Lipoproteinprofiles erforscht. Die Ergebnisse der oben genannten Faktoren wurden in Relation zum Bias zwischen LDL-C Test und Ultrazentrifugation als Referenzmethode gesetzt und ein Vergleich zu einem zweiten homogenen Test eines anderen Herstellers gezogen. In Gegenüberstellung mit einem LDLD Test (Synchron LX20 analyser, Beckman Coulter, Fullerton – Californien) war der LDL-C Test (Hitachi 917 analyser, Roche Diagnostics GmbH, Mannheim - Germany) negativ gestört (Median-Bias -24.45 mg/dl). Im Vergleich mit der sequenziellen Dichte-Ultrazentrifugation lag der Median-Bias bei -33.04 mg/dl. Die Ergebnisse von Proben mit unauffälligem Lipoproteinprofil zeigten keinen Bias im Vergleich mit einem anderen Test oder der Ultrazentrifugation. Es zeigte sich, dass der Bias des LDL-C Tests nicht mit Triglycerid- oder Gallensalzkonzentrationen assoziiert war. Er korrelierte jedoch schwach mit ansteigender Bilirubin- und stark mit ansteigender Lp-X-Konzentration. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass unter cholestatischen Stoffwechselbedingungen der LDL-C Test (Roche) von dem atypischen Lipoprotein-X beeinflusst werden kann. In diesem Fall sollte die Bestimmung durch andere Methoden erfolgen.
DOI:10.17192/z2012.0890