Versorgung und Lebensqualität von Patienten mit Thoraxschmerzen-Daten aus der Studie über Thoraxschmerz, Anamnese, Risikofaktoren und Koronarangiographie (STARK)

Es wurde in der Studie dargestellt, dass die stationären Interventionen großen positiven Einfluss auf die Angina- Pectoris- Beschwerden und die damit verbundenen Ängste haben. Sechs Monate nach dem Krankenhausaufenthalt gaben die Patienten eine Verbesserung der Symptomatik an, einige können ganz ohn...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Schwab, Melanie
Beteiligte: Donner-Banzhoff, Nobert (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2011
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Es wurde in der Studie dargestellt, dass die stationären Interventionen großen positiven Einfluss auf die Angina- Pectoris- Beschwerden und die damit verbundenen Ängste haben. Sechs Monate nach dem Krankenhausaufenthalt gaben die Patienten eine Verbesserung der Symptomatik an, einige können ganz ohne Schmerzen leben. In der medikamentösen Behandlung durch Haus- oder Facharzt wurde eine überdurchschnittlich gute Versorgung nachgewiesen. Wie in den aktuellen Leitlinien gefordert wurden die vier wichtigsten Medikamentengruppen ACE- Hemmer, Betablocker, Thrombozytenaggregationshemmer und Statine mit durchschnittlich 80% den meisten Patienten verschrieben. Die tägliche Einnahme stört den einzelnen Patienten nicht wesentlich, es wurde aufgeführt, dass es die meisten nicht als lästig empfinden. Den einzigen Schwachpunkt stellt das sublinguale Nitroglycerin dar. Nur 20% bekamen es verordnet. Die Risikofaktoren Dyslipidämie, Rauchen, Hypertonie, Übergewicht und mangelnde Bewegung waren überdurchschnittlich oft vertreten. Mehr als die Hälfte der Patienten wies eine Kombination von drei oder vier Risikofaktoren auf. Bei der Untersuchung der Arztkontakte stellte sich eine durchschnittliche Frequentierung des Hausarztes von ein- bis zweimal im Monat heraus. Eingerechnet sind allerdings auch die Besuche für Rezeptabholung oder Blutentnahmen, was diese Zahl dann wieder etwas geringer werden lässt. Dies entspricht einer angemessenen Betreuung, der regelmäßige Arzt- Patienten- Kontakt ist eine wichtige Voraussetzung für eine gelungene Therapie. Bei den Facharztkontakten stellt sich ein völlig gegenteiliges Bild dar. Nur knapp 25% der Patienten konnten überhaupt einen niedergelassenen Facharzt angeben. In Bezug auf die Lebensqualität ergab sich ein sehr positives Bild. Die untersuchten Patienten aus einem Zentrum der Maximalversorgung sind kaum eingeschränkt und insgesamt zufrieden. Die Erwartungen, ein Herzinfarkt oder häufige Thoraxschmerzen würden die Lebensqualität einschränken, haben sich nicht bestätigt. Auch in den Altersgruppen konnten nur geringe Unterschiede festgestellt werden. Die älteren Patienten sind geringfügig mehr in ihrer Alltagssituation beeinträchtigt und weisen eine niedrigere gesundheitsbezogene Lebensqualität auf als die jüngeren, dafür sind sie zufriedener mit der hausärztlichen Bereuung. Die Angst erneut einen Infarkt zu erleiden ist nicht so hoch wie in der Bevölkerung oftmals thematisiert. Auch die Furcht vor dem plötzlichen Tod ist unter den Betroffenen nicht so präsent wie unter den Ärzten angenommen. Die Thoraxschmerzpatienten machen sich im alltäglichen Leben nur selten Gedanken darüber, frühzeitig zu sterben. In der Erhebung zur täglichen Bewegung treibt nicht einmal jeder fünfte Patient Sport. Das ist für diese ohnehin schon gefährdete Gruppe zu wenig. Auch mittelschwere Arbeiten werden gemieden, die meisten gaben bereits bei „Treppen steigen“ deutliche Beeinträchtigungen an. In den verschiedenen Altersgruppen sind die Unterschiede minimal. Im Bereich „Gehen“ sind die Werte ebenfalls nicht zufrieden stellend. Die gefundenen durchschnittlichen 9,6 Stunden pro Woche sind deutlich zu wenig. Durch die zusätzliche Erhebung der Zeit, die im Sitzen verbracht wurde, konnte das negative Bild des Bewegungsmangels etwas relativiert werden. Mit knapp 5 Stunden pro Tag ist diese im Bereich der Normalbevölkerung. Jüngere Patienten sitzen weniger als ältere Patienten.
DOI:10.17192/z2012.0190