Internationale Messeveranstaltungen als Brücken zwischen lokaler Produktion und globalem Wettbewerb. Eine Betrachtung temporärer räumlicher Nähe aus wirtschaftsgeographischer Perspektive anhand internationaler (Leit-) Messeveranstaltungen in Deutschland.

Internationale Messen führen Experten aus aller Welt für einen begrenzten Zeitraum an einem Ort zusammen. Als temporäre Cluster bilden sie eine Plattform der Interaktion für fokussierte Communities und sind Ausdruck reflexiver Zeit- und Raumkonstruktionen in der wissensbasierten Ökonomie. Durch die...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Knippen, Nina
Beteiligte: Bathelt, Harald (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2011
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Internationale Messen führen Experten aus aller Welt für einen begrenzten Zeitraum an einem Ort zusammen. Als temporäre Cluster bilden sie eine Plattform der Interaktion für fokussierte Communities und sind Ausdruck reflexiver Zeit- und Raumkonstruktionen in der wissensbasierten Ökonomie. Durch die Ko-Präsenz und Ko-Lokation von Unternehmen entsteht eine spezifische, global gespeiste Informations- und Kommunikationsökologie, die als „Global Buzz“ bezeichnet wird. Ausgehend von der Frage, in welcher Weise und an welchen Orten Akteure Zugang zu neuem Wissen und zu Trägern dieses Wissens erhalten, setzt sich diese Arbeit zum Ziel, die mehrdimensionale Struktur des Global Buzz und dessen Komplexität zu analysieren. Über eine empirische Analyse wird die Bedeutung von Leitmessen für die Informations- und Wissenszirkulation für Aussteller untersucht. Mit Hilfe 460 leitfadengestützter Interviews von Messeausstellern auf sieben ausgewählten Messeveranstaltungen in Deutschland (2004 bis 2006) werden die Interaktions- und Informationsstrukturen der Aussteller spezifisch nachgezeichnet. Hierüber ist es unter anderem gelungen, das Phänomen des Global Buzz zu konzeptionalisieren. Auf induktiv und deduktiv abgesicherten Weg ist ein Konzept entwickelt wurden, das die Erfassung unterschiedlicher Formen von Global Buzz über den Messekontext hinaus erlaubt. Die sehr unterschiedlichen Praktiken der Messeaussteller auf den untersuchten Veranstaltungen werden durch industrie-, unternehmens- und produktspezifische Charakteristika bedingt und hiernach systematisiert. Aufgrund vielschichtiger dezentraler Informationsflüsse zeigt sich, dass Teilnehmende insofern profitieren, als sie substanzielle Möglichkeiten zu interaktivem Lernen und Lernen durch Beobachtung erhalten. Internationale Messen bilden daher zentrale Knotenpunkte der globalen Ökonomie, die Lernprozesse über Distanzen hinweg ermöglichen.
DOI:10.17192/z2011.0474