In vitro-Untersuchung zur Erreger-eliminierenden Wirkung von Wundspüllösungen

Die Durchführung einer gewissenhaften Lavage in Verbindung mit einem sorgfältig durchgeführten Débridement hat essenzielle Bedeutung im Wundmanagement der Akut-versorgung traumatologischer Patienten zur Verhinderung von Wundheilungsstörungen und etwaiger Infektionen. Für eine solche Lavage stehen di...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Nayel, Aria
Beteiligte: Mutters, Reinier (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2009
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Durchführung einer gewissenhaften Lavage in Verbindung mit einem sorgfältig durchgeführten Débridement hat essenzielle Bedeutung im Wundmanagement der Akut-versorgung traumatologischer Patienten zur Verhinderung von Wundheilungsstörungen und etwaiger Infektionen. Für eine solche Lavage stehen diverse antiseptische Wundreinigungsmittel sowie sterile Spülmedien wie Kochsalz- oder Ringerlösung zur Verfügung. Zur Entscheidung für die geeignete Spüllösung gilt es kritisch zwischen Wirkstofftyp, Indikationsgebiet, physiologischer Wechselwirkung, Neutralität und Zytotoxizität abzuwägen. In der vorliegenden Studie wurde die Effektivität von physiologischer Kochsalzlösung und einer experimentellen Spüllösung auf der Basis von Octenidindihydrochlorid in Bezug auf ihre Keimreduktion verglichen. Außerdem galt es zu untersuchen, inwieweit sich eine zusätzliche biologische Belastung in Form von nativem Blut und Sand, wie sie bei Verkehrsunfällen üblich ist, auf die Effizienz der Lösungen auswirkt und ob es einen quantifizierbaren Unterschied zwischen den verwendeten Testkeimen hinsichtlich ihrer Entfernung gibt. Als Testoberflächen dienten quer geschnittene sterilisierte Stücke aus der Laxe des Schweins; zur Kontaminierung wurden die Testkeime Escherichia coli, Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus, Enterococcus faecium und Candida albicans gewählt. Insgesamt wurde mit der Lösung auf Basis von Octenidin eine durchschnittliche Keimreduktion von 2,1 Log-Stufen erzielt, die Reduzierung mittels Kochsalzlösung war mit 1,4 Log-Stufen signifikant geringer. Eine zusätzliche Belastung konnte die Wirksamkeit beider Flüssigkeiten nicht einschränken; auch hier lag die Effizienz von Octenidindihydrochlorid deutlich über der von isotoner Kochsalzlösung. Während Octenidin den verschiedenen Keimen gegenüber eine ähnliche mikrobiozide Wirksamkeit aufweisen konnte, hatte die Kochsalzlösung insbesondere bei dem grampositiven Keim Staphylococcus aureus Schwierigkeiten, diesen zu entfernen. Aufgrund der Überlegenheit gegenüber der häufig eingesetzten Kochsalzlösung und der in der Literatur beschriebenen Verträglichkeit von Octenidin sollte der regelmäßige Einsatz Octenidin-basierter Wundspüllösungen in Betracht gezogen werden.
Umfang:62 Seiten
DOI:10.17192/z2009.0742