Entwicklung des thyreoidalen Jod – und Technetium – Uptakes bei Patienten mit unifokaler Autonomie seit den 1980er Jahren in Deutschland bei zunehmender Verbesserung der Jodversorgung.Müssen die geltenden Normal – und Grenzwerte den veränderten Bedingungen angepasst werden?

Das Ziel dieser Arbeit war es, die Entwicklung des thyreoidalen Jod – und Technetium – Uptakes unter Suppressionsbedingungen pro Milliliter autonomen Volumens bei Patienten mit unifokaler Autonomie seit den 1980er Jahren vor dem Hintergrund der verbesserten Jodversorgung zu untersuchen. So sollten d...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Stübinger, Juana Mira
Beteiligte: Gotthardt, Martin (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2009
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Das Ziel dieser Arbeit war es, die Entwicklung des thyreoidalen Jod – und Technetium – Uptakes unter Suppressionsbedingungen pro Milliliter autonomen Volumens bei Patienten mit unifokaler Autonomie seit den 1980er Jahren vor dem Hintergrund der verbesserten Jodversorgung zu untersuchen. So sollten die bestehenden Normwerte überprüft werden. Des Weiteren wurde die Auswirkung dieser Veränderungen auf die Dosisberechnung bei der Radiojodtherapie untersucht. Jod ist hierbei wichtig für die Autoregulation der Schilddrüse, relevant für diese Studie ist vor allem der Einfluss, den der intrathyreoidale Jodgehalt auf den Natrium – Jodid – Symporter hat, welcher sowohl für die Jod, als auch für die Technetium Aufnahme in die Thyreozyten zuständig ist. So hemmt ein hoher intrathyreoidaler Jodgehalt, bzw. organische Jodverbindungen, die Reaktion des TSH – Rezeptors auf TSH und über diesen Mechanismus die cAMP vermittelte Stimulation des NIS durch TSH (siehe Abbildung 1, S. 12; ebenso Kapitel 1.2.2, 1.2.3). Die Studie war als retrospektive Studie angelegt. Es wurden anhand der in der Nuklearmedizin Marburg aufbewahrten Schilddrüsentageslisten 1226 Akten durchgesehen, von denen aber aufgrund der erforderlichen Einschlusskriterien nur 662 aufgenommen werden konnten. Hierbei wurde schnell deutlich, dass nur Akten ab 1987 nutzbar waren. Daher erstreckt sich der Untersuchungszeitraum von 1987 – 2004. Sowohl der thyreoidale Technetiumuptake unter Suppression (TcTUs), als auch der thyreoidale Radiojoduptake unter Suppression (2Std. und 24Std. nach Injektion) sind von 1987 – 2004 bzw. von 1988 – 2001 statistisch signifikant gesunken. Bei Betrachtung der Region of Interest des TcTUs konnte kein statistisch signifikantes Absinken dargestellt werden, es zeigte sich jedoch eine sinkende Tendenz. Diese Daten erstrecken sich über den Zeitraum, in dem sich in Deutschland die Jodversorgung entscheidend verbessert hat. Schlussfolgernd kann man hieraus ersehen, dass die in Deutschland bestehenden Normwerte des TcTUs neu überdacht werden müssten, wie dies auch in anderen Zusammenfassung 51 Ländern für den Radiojoduptake bereits festgestellt werden konnte (siehe 4.3). Wenn die Normwerte weiterhin so bleiben, wie sie heute sind, blieben Patienten mit TcTUs Werten im oberen Normbereich unbehandelt, obwohl sie nach den Ergebnissen der vorliegenden Studie bereits erhöhte Uptakewerte und damit eine Autonomie der Schilddrüse aufweisen. Außerdem muss aufgrund der veränderten Technetiumwerte pro Milliliter autonomen Volumens über eine andere Berechnung der Dosis für die Radiojodtherapie nachgedacht werden so dass von einer Verwendung der Formel von Emrich (Emrich et al. 1993) abgesehen werden kann, da es sonst zu einer Unterschätzung des autonomen Volumen und somit zu einer nicht wirksamen Radiojodtherapie kommen dürfte.
Umfang:65 Seiten
DOI:10.17192/z2009.0390