General Hospital Psychiatry; Pain monograph Kultursensitivität, Inanspruchnahmeverhalten und Beeinträchtigung bei Personen mit körperlichen Beschwerden in der Allgemeinbevölkerung Körperliche Beschwerden 90 application/pdf Disability 2009 ths Prof. Dr. Rief Winfried Rief, Winfried (Prof. Dr.) urn:nbn:de:hebis:04-z2009-01029 Cultural sensitivity 2011-08-10 https://doi.org/10.17192/z2009.0102 Bodily complaints ppn:210706570 Allgemeinbevölkerung 2009-03-23 General population Gesundheitsstörung Störung Körperliche Beschwerden verschiedener Art kommen sehr häufig in der Allgemeinbevölkerung vor und sind in vielen Fällen nicht auf eine eindeutige medizinische Ursache zurück zu führen. Nicht organisch erklärbare körperliche Beschwerden werden als somatoforme Symptome bezeichnet und bilden die Kernsymptome somatoformer Störungen. Diese gehören zu den häufigsten psychischen Störungen in Deutschland und Europa und sind mit erhöhtem Leiden und verstärktem Krankheitsverhalten verbunden. In diesem publikationsbasierten Cumulus werden drei Studienfelder und drei darauf basierende Studien vorgestellt, die eine sehr wichtige Rolle bei der Untersuchung körperlicher Beschwerden und somatoformer Störungen spielen: 1. Kultursensitivität, 2. Inanspruchnahmeverhalten und 3. Beeinträchtigung. Zu 1. Der kulturelle Hintergrund beeinflusst die Wahrnehmung körperlicher Symptome, die Art der am häufigsten vorkommenden Symptome und die Symptompräsentation vor anderen Personen. Obwohl ca. 19% der in Deutschland lebenden Personen einen anderen kulturellen Hintergrund haben (d. h. Migranten), ist ihre psychische Gesundheit noch kaum untersucht. Im ersten Artikel in diesem Cumulus wurde untersucht, inwiefern zwei der am häufigsten eingesetzten Fragebögen zur Messung von somatoformen Störungen und Depressionen bei Deutschen und in Deutschland lebenden Migranten das Gleiche messen (Messinvarianz). Messinvarianz ist eine wichtige Vorraussetzung für die Interpretation von Studien im Bereich der Migrationsforschung. Messinvarianz konnte für beide Fragebögen bestätigt werden. Zu 2. Somatoforme Störungen sind mit einer erhöhten Inanspruchnahme medizinischer Leistungen verbunden. Bisher ist der Einfluss psychischer Faktoren auf das Inanspruchnahmeverhalten kaum untersucht. Des Weiteren wurden bislang vor allem selektierte Stichproben analysiert. Der zweite Artikel in diesem Cumulus untersucht Prädiktoren für das Inanspruchnahmeverhalten in der deutschen Allgemeinbevölkerung, in einer Sub-Gruppe von Personen mit vielen somatoformen Beschwerden und einer Sub-Gruppe mit wenigen somatoformen Beschwerden. Die Intention, beim hypothetischen Vorliegen gewisser Beschwerden einen Arzt aufzusuchen wurde in die Analysen mit einbezogen. Es zeigte sich in allen drei Gruppen die gleichen Prädiktoren für die Arzt-Inanspruchnahme. Die Intention, einen Arzt aufzusuchen war neben der Anzahl und Schwere der körperlichen Beschwerden, der psychischen Gesundheit und der Berufstätigkeit der wichtigste Prädiktor. Zu 3. Die Beeinträchtigung durch Beschwerden ist eines der wichtigsten Kriterien bei der Diagnose psychischer Störungen. Beeinträchtigung ist dabei definiert als eine Einschränkung oder die fehlende Möglichkeit, etwas so auszuführen wie es für einen Menschen normal ist. Bisher ist aber nicht untersucht worden, wo der Normalbereich bei der Beeinträchtigung durch körperliche Beschwerden liegt. Im dritten Artikel dieses Cumulus wird ein Fragebogen zur Erfassung von Beeinträchtigung durch körperliche Beschwerden in einer repräsentativen Stichprobe evaluiert und Normwerte für Personen mit mindestens einer körperlichen Beschwerde präsentiert. Diese Ergebnisse können zur Einordnung der Beeinträchtigung klinischer Gruppen herangezogen werden. Außerdem wird der Einfluss von Beeinträchtigung auf das Inanspruchnahmeverhalten untersucht. Abschließend werden die Ergebnisse der drei Artikel zusammenfassend diskutiert und ein Ausblick auf weitere Studienmöglichkeiten gegeben. Beeinträchtigung doctoralThesis Psychologie https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2009/0102/cover.png Fachbereich Psychologie opus:2315 Different bodily complaints are very common in the general population. For many of the most frequent bodily complaints no medical explanation can be found. Consequently they are called medically unexplained or somatoform. Somatoform complaints constitute the core symptoms of somatoform disorders. These are among the most frequent mental disorders in Germany and Europe and are associated with high disability and abnormal illness behavior. In this publication-based cumulus three articles are presented. These base on three areas which are of major importance for investigations about bodily complaints or somatoform disorders. These areas are the following: 1. Culture sensitivity, 2. Health care utilization, and 3. Disability. Ad 1. The perception and presentation of bodily complaints, as well as the most frequent bodily symptoms are influenced by the cultural background. Persons with another cultural background (i. e. migrants) share approximately 19% of the German population. However, their mental health has only rarely been investigated. In the first article in this cumulus it is analysed to what extent two common questionnaires for the assessment of somatoform disorders and depression measure the same in Germans as in migrants in Germany (i. e. measurement invariance). Measurement invariance is a crucial precondition for the interpretation of studies on migrants. It was fulfilled for both questionnaires. Ad 2. Somatoform disorders are related to high health care utilization. The influence of psychological factors on health care utilization has rarely been investigated so far. Also, most studies investigating health care utilization studied selected samples. In the second article in this cumulus predictors for health care utilization are analysed. A representative sample of the German general population as well as a sub-group of persons with many somatoform complaints and a sub-group of persons with few somatoform complaints are investigated. Beside other predictors the intention to visit a doctor in the hypothetical situation of having different bodily complaints was analysed. In all three groups the same predictors for health care utilization were found. Beside the number and severity of bodily complaints, the mental health, and the employment status, the intention to visit a doctor was an important predictor. Ad 3. The disability by complaints is one of the most important criteria in diagnosing mental disorders. Thereby, disability is defined as any restriction or lack of ability to perform an activity in the manner or within the range considered normal for a human. However, it has not been investigated what the range of normal disability by bodily symptoms is. In the third article in this cumulus a questionnaire for the assessment of disability by bodily symptoms is evaluated in a representative sample of the German general population. Also, normative data for people with at least one bodily complaint are presented and the influence of disability on health care utilization is investigated. The normative data can be used to describe clinical samples. The results of the three articles are discussed and perspectives for further studies are described. Psychology Psychologie Mewes, Ricarda Mewes Ricarda Health care utilization Publikationsserver der Universitätsbibliothek Marburg Universitätsbibliothek Marburg 2009-03-26 Kultursensitivität Philipps-Universität Marburg English Culture sensitivity, health care utilization, and disability in individuals suffering from bodily complaints – a population-based approach Inanspruchnahmeverhalten