Evaluation eines schmerztherapeutischen Stufenkonzepts in der Visceral- und Thoraxchirurgie

Fragestellung: Kann mit der Entwicklung und Etablierung eines multimodalen Konzepts zur postoperativen Schmerztherapie das Schmerzniveau bei ausgewählten Eingriffen des visceral- und thoraxchirurgischen Operationsspektrums signifikant in den ersten achtundvierzig Stunden nach dem Eingriff im Vergle...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Klammer, Astrid
Beteiligte: Tryba, M. (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2007
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Fragestellung: Kann mit der Entwicklung und Etablierung eines multimodalen Konzepts zur postoperativen Schmerztherapie das Schmerzniveau bei ausgewählten Eingriffen des visceral- und thoraxchirurgischen Operationsspektrums signifikant in den ersten achtundvierzig Stunden nach dem Eingriff im Vergleich zum bisher praktizierten Individualschmerzkonzept gesenkt werden? Methodik: In einer prospektiven Observationsstudie wurden zunächst 130 Patienten, eingeteilt in acht operative Gruppen unterschiedlicher Schweregrade unter dem bisherigen Individual-Schmerzkonzept anhand eines standardisierten Fragebogens zum postoperativen Schmerzerleben am zweiten Tag nach der Operation erfasst. Nach einer dreimonatigen Einführungsphase des neu entwickelten Schmerz-Stufenkonzepts erfolgte die erneute Untersuchung von 130 Patienten unter den gleichen Kriterien. Zusätzlich dokumentiert wurden die Daten zur Epidemiologie, zu den Diagnosen und Operationsverfahren sowie zum peri- und postoperativen Schmerzmanagement. Ergebnisse: Die Patienten des Stufenkonzepts erhielten signifikant höhere Dosierungen an Nicht-Opiaten und Cox-II-Hemmern in den ersten zwei postoperativen Tagen. Bei den verwendeten systemischen Opiaten zeigte sich in dieser Gruppe ein einsparender Effekt. In der postoperativen Schmerzbewertung gaben die Patienten des Stufenkonzepts auf der numerischen Ratingskala von 0 bis 10 ein signifikant geringeres Schmerzniveau sowohl aktuell am zweiten postoperativen Tag als auch innerhalb des ersten 48-Stunden-Intervall nach erfolgter Operation unter Ruhe- und Belastungsbedingungen an. Schmerzbedingte Einschränkungen in Bezug auf die Mobilisation, das tiefe Durchatmen sowie den Hustenstoß wiesen diese Patienten signifikant weniger auf. Schlussfolgerung: Die vergleichende Untersuchung beider Patientenkollektive zeigt, dass das Schmerz-Stufenkonzept eine signifikant geringere Schmerzbelastung ermöglicht. Das Stufenkonzept hat insbesondere seine Stärken in der Reduktion des früh-postoperativen Belastungsschmerzes. Das Stufenkonzept lässt sich ohne Rekrutierung zusätzlicher Mitarbeiter umsetzen, und setzt mit den Ergebnissen Maßstäbe für eine zukünftige Schmerztherapie in der Viszeral- und Thoraxchirurgie.
Umfang:120 Seiten
DOI:10.17192/z2008.0326