%0 DoctoralThesis %A Lehr, Dirk %E Rief, Winfried (Prof. Dr.) %I Philipps-Universität Marburg %D 2008 %G German %T Affektive Störungen bei Lehrerinnen und Lehrern. Untersuchungen zur Diagnostik von Depressivität, zu berufsbezogenen Risikofaktoren und zur Bewältigung beruflicher Belastungen %U /diss/z2008/0084/pdf/zusatz1.pdf %U /diss/z2008/0084/pdf/zusatz2.pdf %U /diss/z2008/0084/pdf/ddl.pdf %X Psychische Störungen bilden in der Berufsgruppe der Lehrerinnen und Lehrer den Hauptgrund für ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben. Die resultierenden Einschnitte in die persönliche Biografie sowie die gesamtgesellschaftlichen, ökonomischen Folgen sind erheblich. Die vorliegende Dissertation untersucht ausgewählte Fragestellungen im Schnittfeld von Arbeit und (psychischer) Gesundheit bei Lehrerinnen und Lehrern. In der Mantelschrift wird zunächst die gesundheitliche Situation von Lehrerinnen und Lehrern skizziert. Depressive Symptome sowie affektive Störungen stellen ein zentrales gesundheitliches Problem dar. Vor diesem Hintergrund wurde in der ersten Originalarbeit die Messung von Depressivität thematisiert. Auf der Grundlage der Item-Response-Theorie wurde in Rasch-Analysen untersucht, für welche Populationen und Anwendungen sich die Allgemeine Depressionsskala sowie die State-Trait Depression Scales eignen. Hauptziel war die Evaluation von kritischen Cut-Off-Werten mittels Receiver-Operating-Characteristics. Evaluierte Cut-Off-Werte können einen Beitrag zur Validität, insbesondere zur Beurteilung der klinischen Relevanz, von Studien zu Arbeit und Gesundheit leisten. Anschließend liefert die Mantelschrift einen Überblick zu allgemeinen und berufsbezogenen Risikofaktoren für affektive Störungen. In Form eines systematischen Reviews werden die berufsbezogenen Risikofaktoren für psychische Störungen bei Lehrern dargestellt. Zur Erklärung dieser Zusammenhänge folgt eine Zusammenstellung von theoretischen Modellen und entsprechenden Befunden für den Bereich des Lehrerberufes. Die Studienziele der folgenden Originalarbeiten werden abgeleitet. Die zweite Originalarbeit untersuchte die Gültigkeit des Effort-Reward Imbalance Model für Lehrerinnen und Lehrer. Die Assoziationen der unterschiedlichen Gratifikationsarten mit affektiven Störungen standen im Mittelpunkt dieser Studie. In logistischen Regressionsanalysen erwies sich fehlende Wertschätzung für die berufliche Arbeit als zentraler Risikofaktor. Ausgehend von diesem Befund wurde mit dem Konzept der beruflichen Selbst-Wertschätzung eine Weiterentwicklung des Modells vorgeschlagen. Erste Ergebnisse zur Operationalisierung und Validität wurden vorgestellt. Zusätzliche prospektive Analysen belegten die ungünstigen Einflüsse einer Effort-Reward Imbalance auf depressive Symptomatik. Die dritte Studie basierte auf dem Transactional Stress Model. Dabei wurde ein Ansatz verfolgt, der Flexibilität als Kennzeichen erfolgreicher Bewältigung betrachtet. Vor diesem Hintergrund waren die Konzepte des Bewältigungsrepertoires und der Bewältigungsmuster von Interesse. Ziel der Studie war es, Muster der habituellen Stressbewältigung clusteranalytisch zu identifizieren. Drei Bewältigungsmuster wurden im Hinblick auf ihre Assoziationen mit psychischer Gesundheit evaluiert. In weiterführenden Analysen wurde der Nutzen einer multivariaten Perspektive auf Bewältigung deutlich. Charakteristika erfolgreicher Bewältigung wurden beschrieben und Implikationen für die Gestaltung von Stressbewältigungstrainings für Lehrerinnen und Lehrer abgeleitet.