Analyse von Proteininteraktionen beim Bardet-Biedl-Syndrom mit Hilfe des Yeast-Two-Hybrid-Systems

Das Bardet-Biedl-Syndrom ist eine seltene Entwicklungsstörung mit sechs Kardinalsymptomen: Adipositas, Retinopathie, Polydaktylie, Nephropathien, Hypogenitalismus und mentale Retardierung. Es sind elf Gene detektiert worden, deren Mutation einzeln oder kombiniert zur Ausprägung des Bardet-Biedl-Synd...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Hermesmeier, Andrea
Beteiligte: Grzeschik, Karl-Heinz (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2006
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Das Bardet-Biedl-Syndrom ist eine seltene Entwicklungsstörung mit sechs Kardinalsymptomen: Adipositas, Retinopathie, Polydaktylie, Nephropathien, Hypogenitalismus und mentale Retardierung. Es sind elf Gene detektiert worden, deren Mutation einzeln oder kombiniert zur Ausprägung des Bardet-Biedl-Syndroms führen kann. In der vorliegenden Arbeit wurde der Frage nachgegangen, ob Proteininteraktionen zwischen einzelnen BBS-Proteinen bestehen. Des Weiteren sollte geklärt werden, ob sich für das BBS4-Protein weitere Interaktionspartner aus dem gesamten humanen Proteinpool identifizieren lassen. Zur Identifizierung neuer Interaktionspartner wurde ein „Two-Hybrid-Screen“ mit BBS4 als Angelprotein durchgeführt. Durch Folgeversuche wurde sichergestellt, dass die Interaktionen reproduzierbar und spezifisch für BBS4 sind. Die Interaktionspartner umfassen Proteine, die am Fett- und Zuckerstoffwechsel beteiligt sind, der bei BBS-Patienten gestört ist und wahrscheinlich zur Adipositas führt, oder es besteht eine Beziehung zu den Organen, die bei den BBS-Patienten betroffen sind. Als dritte interessante Gruppe wurden die Proteine bewertet, die in die zelluläre Funktion von BBS4 im Zytoskelett und Mikrotubuliapparat involviert sein können. BBS4 ist wahrscheinlich an der Ziliogenese beteiligt. Darüber hinaus konnten Interaktionen von BBS4 mit den BBS-Proteinen BBS2 und BBS7 aufgezeigt werden. Durch die in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse sind viele neue Aspekte der potentiellen Funktion der BBS-Proteine in der Zelle und im menschlichen Gesamtorganismus aufgezeigt worden, die in die komplexe Pathogenese des Bardet-Biedl-Syndroms eingeordnet werden müssen.
Umfang:132 Seiten
DOI:10.17192/z2006.0860