Effekt von Zink auf die Olfaktion und Motorik von Patienten mit Morbus Parkinson

Parkinson-Patienten weisen erniedrigte Zink-Spiegel im Liquor auf und zeigen Symptome eines funktionellen Zinkmangels. Zinkmangel macht sich für gewöhnlich in einer gestörten Geruchsempfindung bemerkbar. Da ein sehr großer Anteil der Parkinson-Patienten an einer Riechstörung leidet, wurde die Hypoth...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Krug, Julika
Beteiligte: Oertel, W.H. (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2006
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Parkinson-Patienten weisen erniedrigte Zink-Spiegel im Liquor auf und zeigen Symptome eines funktionellen Zinkmangels. Zinkmangel macht sich für gewöhnlich in einer gestörten Geruchsempfindung bemerkbar. Da ein sehr großer Anteil der Parkinson-Patienten an einer Riechstörung leidet, wurde die Hypothese aufgestellt, dass diese Hyposmie bei Morbus Parkinson durch Zinksubstitution reversibel ist. Deshalb wurde in einer Studie mit kleiner Fallzahl (16 Patienten) der Effekt von Zink auf das Riechvermögen sowie auf die Motorik bei Patienten mit Morbus Parkinson untersucht („proof-of-principle“). Die Patienten in der Behandlungsgruppe erhielten über einen Zeitraum von drei Monaten 25 mg Zink pro Tag, die Kontrollgruppe erhielt keine Studien-Medikation. Untersucht wurde die Hypsomie bei Studieneinschluss und –abschluss nach drei Monaten mit Hilfe des Sniffin’ Sticks-Riechtest, bestehend aus drei Subtests zur Bestimmung der Riechschwelle, der Diskriminations- und Identifikationsleistung. Hauptzielkriterium der Studie war die Änderung der Identifikationsleistung nach drei Monaten. Nebenzielkriterien waren die Änderung der Riechschwelle und des Diskriminationsvermögens, ebenso die Differenzen bezüglich der motorischen Symptomatik bestimmt anhand des UPDRS II und III sowie einer dreidimensionalen, ultraschallgestützten Bewegungsanalyse (Fa. Zebris). Des weiteren erfolgte eine Bestimmung des Zinkspiegels im Serum und ein Test zur Detektion eines funktionellen Zinkmangels. Zum Ausschluss anderer Ursachen einer Riechstörung wurde eine Rhinoskopie durchgeführt. Die Analyse der Daten ergab, dass es weder in der Kontroll-, noch in der Behandlungsgruppe zu einer signifikanten Veränderung der Hyposmie kam. Auch bezüglich der Nebenzielkriterien wurden keine signifikanten Veränderungen erzielt. Diese Ergebnisse legen nahe, dass a) Zink keine vielversprechende Therapieoption der Hyposmie bei Morbus Parkinson ist, b) die Hyposmie bei Morbus Parkinson nicht kausal mit Zinkmangel assoziiert ist und c) Zink keine effektive Behandlung bezüglich der motorischen Symptomatik darstellt.
Umfang:115 Seiten
DOI:10.17192/z2006.0696