Einfluss niedermolekularer Hydroxyethylstärke unterschiedlicher Ausgangssubstanz auf die Hämostase

Die Infusion von Hydroxyethylstärke (HES) kann potentiell über verschiedene Mechanismen die Hämostase beeinflussen. Aufgrund der Variabilität des HES- Moleküls steht eine Vielfalt an Präparaten mit unterschiedlichen pharmakologischen und -kinetischen Eigenschaften zur Verfügung. In einer prospektive...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Karopka,Susanne
Beteiligte: Zeiler, Thomas (Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2006
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Infusion von Hydroxyethylstärke (HES) kann potentiell über verschiedene Mechanismen die Hämostase beeinflussen. Aufgrund der Variabilität des HES- Moleküls steht eine Vielfalt an Präparaten mit unterschiedlichen pharmakologischen und -kinetischen Eigenschaften zur Verfügung. In einer prospektiven randomisierten Studie untersuchten wir den Einfluss zweier niedermolekularer Hydroxyethylstärkelösungen auf Kartoffel- und Maisstärkebasis auf die Hämostase im Vergleich zu einer Kontrollgruppe mit Ringerlösung. Bei 37 Patienten, die sich elektiven orthopädischen Eingriffen unterzogen, wurden zu den Zeitpunkten vor Infusion sowie 30 min und 4h nach Infusion die Globalteste der plasmatischen Gerinnung (aPTT,Quick), Fibrinogen, Faktor VIIIc und die Thrombozytenaggregation gemessen. Das von-Willebrand-Antigen bestimmten wir mittels Elektroimmundiffusion nach Laurell, den Ristocetin-Cofaktor aggregometrisch. Die primäre Hämostase untersuchten wir im in-vitro-Blutungstest mit dem PFA 100. Zusätzlich wurden Hämatokrit, Hämoglobin und Thrombozyten, zur Beurteilung rheologischer Veränderungen die Plasmaviskosität und der kolloidosmotische Druck(KOD)bestimmt. In allen drei Untersuchungsgruppen zeigte sich am zweiten Messzeitpunkt ein signifikanter Verdünnungseffekt, erkennbar am Verlauf von Hämoglobin, Hämatokrit, Plasmaviskosität, KOD sowie aPTT und Fibrinogen. In der Messung der primären Hämostase zeigte sich ebenfalls initial der Effekt der Hämodilution, am dritten Messzeitpunkt jedoch eine signifikante Aktivierung der primären Hämostase. Diese ist als Akute-Phase-Reaktion infolge perioperativer Stressfaktoren zu erklären. Es zeigten sich keine klinisch relevanten Auswirkungen auf die Hämostase. Trotz verschiedener physikochemischer Charakteristika der beiden Hydroxyethylstärken zeigen beide Lösungen hinsichtlich der untersuchten rheologischen und hämostaseologischen Parameter keine Unterschiede, was beide Präparate für den perioperativen Einsatz als gleichwertig erscheinen lässt.
Umfang:131 Seiten
DOI:10.17192/z2006.0301