Vergleich der knöchernen und knorpeligen Kongruenz des Hüftgelenkes nach abgelaufenem Morbus Perthes

Der Morbus Perthes gilt als präarthrotische Deformität für eine sekundäre Coxarthrose. Zum aktuellen Zeitpunkt der Forschung gelten die Sphärizität des Femurkopfes und die Kongruenz des Hüftgelenkes nach abgelaufenem Morbus Perthes als prognostisch ent-scheidende Faktoren. Die Langzeitstudie von Stu...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Kretschmer, Frank-Hendric Peter
Beteiligte: Wirth, Thomas (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2006
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Der Morbus Perthes gilt als präarthrotische Deformität für eine sekundäre Coxarthrose. Zum aktuellen Zeitpunkt der Forschung gelten die Sphärizität des Femurkopfes und die Kongruenz des Hüftgelenkes nach abgelaufenem Morbus Perthes als prognostisch ent-scheidende Faktoren. Die Langzeitstudie von Stulberg bezieht sich durch eine sub-jektive Beurteilung der radiologischen Darstellung auf diese entscheidenden Kriterien. Eine eindeutige Definition der Gelenkkongruenz fehlt. Ziel der Arbeit war es, die Gelenkkongruenz des Gelenkknorpels und der knöchernen Gelenkstrukturen durch ein objektives Verfahren darzustellen und miteinander zu ver-gleichen. Die Studie beinhaltet 20 Hüftgelenke (18 Patienten) mit abgelaufenem und an der Philipps-Universität Marburg therapierten Morbus Perthes. Bei jedem Patienten wurde jeweils ein Röntgenbild im anterior-posterioren (Becken a.p.) und im lateralen Strahlengang (Faux-Profil) angefertigt. Zusätzlich erfolgte die kernspintomographische Darstellung in den korrespondierenden Ebenen (coronare und sagittale Projektion) unter 15 kg longitudinalem Zuggewicht. Die Kongruenz der knöchernen und der knorpeligen Gelenkstrukturen wurde anhand eines standardisierten geometrisch-mathematischen Systems untersucht. Hierbei ergeben sich folgende Resultate: Sowohl die radiologische als auch die kernspintomographische Darstellungsform ergeben eine Inkongruenz der artikulierenden ossären Hüftgelenksanteile der untersuchten Patienten, wobei die Abweichung im radiologischen Darstellungsverfahren stärker ausgeprägt ist. Die überwiegende Abweichungsrichtung beider Verfahren ist latero-kaudal bzw. antero-kaudal. Im Gegensatz zur Inkongruenz der knöchernen Gelenkanteile zeigte sich eine Kongruenz des Gelenkknorpels der untersuchten Hüftgelenke per definitionem. Die objektive Klassifikation nach Stulberg ergab in diesem Zusammenhang bei 15 Hüften eine bestehende sphärische Kongruenz und bei 5 Hüften eine asphärische Kongruenz nach Stulberg. Diese Feststellung steht im Gegensatz zu dem von uns objektiv ermittelten Kongruenzgrad. Der Gelenkknorpel scheint eine radiologisch nachweisbare ossäre Inkongruenz des Hüftgelenkes nach abgelaufenem Morbus Perthes z.B. durch unterschiedliche Knorpel-dicke ausgleichen zu können, was für das relativ späte Auftreten von sekundären Coxarthrosen bei Perthes-Patienten ursächlich zu sein scheint und die Funktions-fähigkeit des Hüftgelenkes sicherstellt.
Umfang:104 Seiten
DOI:10.17192/z2006.0281