Tagesrhythmische Untersuchungen zur Elektroakupunktur nach Voll-eine Einschätzung zur chinesischen Organuhr

ZUSAMMENFASSUNG Die Elektroakupunktur nach VOLL, eine Methode, die in den 60er Jahren entwickelt wurde, beschäftigt sich mit dem „Energiehaushalt“ des Organismus, indem sie an festgelegten Hautmesspunkten, die in der Regel Akupunkturpunkten aus der traditionellen chinesischen Medizin entsprechen,...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Eisenmann, Sophie Therese
Beteiligte: Baum, Erika (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2006
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:ZUSAMMENFASSUNG Die Elektroakupunktur nach VOLL, eine Methode, die in den 60er Jahren entwickelt wurde, beschäftigt sich mit dem „Energiehaushalt“ des Organismus, indem sie an festgelegten Hautmesspunkten, die in der Regel Akupunkturpunkten aus der traditionellen chinesischen Medizin entsprechen, modifizierte Hautwiderstandsmessungen vornimmt. Die Hautmesspunkte liegen auf Meridianen, also gedachten Energieleitbahnen. Jedem Meridian wird ein Organsystem zugeordnet, wobei ein anatomischer Bezug bis heute noch nicht eindeutig bewiesen ist. Prinzip der Messung ist, mit einer aus Messing bestehenden Punktelektrode (Messgriffel) bei einer Anpresskraft von 5 Newton auf die Haut des Probanden (gemessen wird an den Extremitäten) einen Messstrom durch den Körper des Probanden zu schicken, wodurch das betreffende Organsystem „gereizt“ werden und eine elektrische „Antwort“ zurückschicken soll. Die Chinesische Organuhr ordnet jedem Organsystem im Laufe eines Tages eine Maximalzeit zu, während der ein Funktionsoptimum durch maximale Versorgung mit Energie erreicht werden soll. Diese Maximalzeiten ändern sich im 2-Stunden- Rhythmus. Beginn des Energiekreislaufes ist mit 3.00 Uhr die Lunge, um 5.00 Uhr folgt Dickdarm, um 7.00 Magen, 9.00 Milz, anschließend Pankreas, Herz, Dünndarm, Harn-blase, Nieren, Kreislauf, Endokrinium (Dreifach-Erwärmer), Gallenblase und schließ-lich die Leber. Geprüft wurde, ob bei Messungen an Hautpunkten in zweistündigem Abstand über 24 Stunden Schwankungen der Messwerte festzustellen sind, und ob diese einen Bezug zur chinesischen Organuhr aufweisen. Dazu wurden 16 Probanden, bei denen keine akuten oder chronischen Erkrankungen vorlagen, untersucht. Die Versuche fanden in der Klimakammer des FG für Arbeits-physiologie unter strengen Ruhebedingungen sowie konstanter Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit und weitgehender Reizabschirmung statt. Auch die Nahrungsaufnahme erfolgte standardisiert (Rhythmuskost). Messbeginn war 13.00Uhr, wobei diese erste Messung als Vormessung nicht in die Wertung einging. Der untersuchte Zeitraum war also 15.00 Uhr (Tag1) bis 15.00Uhr (Tag2). Bei jeder Messung wurden jeweils 24 Hautmesspunkte (11 Organdoppelmesspunkte für paarige Organe, 2 Einzelmesspunkte für unpaarige Organe) an Händen und Füßen in festgelegter Reihenfolge untersucht. Zusätzlich wurden bei jedem Messdurchgang Puls, Atmung und Oraltemperatur gemes-sen. Insgesamt wurden 13 Messungen im Abstand von 2 Stunden durchgeführt und über ein angeschlossenes Computerprogramm gespeichert. Für alle Organsysteme fand sich ein prinzipiell ähnlicher Verlauf mit nächtlichen Minimalwerten (3.00) und Maximalwerten am Tage (15.00), wobei die Messkurven sinusähnlich waren. Auch die physiologischen Parameter zeigten einen Verlauf mit kleinsten Werten in den frühen Morgenstunden (3.00) und Maximalwerten gegen 15.00 Uhr. Insgesamt unterliegen die Messwerte also tagesrhythmischen Schwankungen in der Weise, wie sie für einige physiologische Parameter bereits früher gezeigt werden konnten. Diese Schwankungen für die untersuchten Hautpunkte waren sehr ähnlich und wiesen keine individuell spezifische Rhythmik auf, die sie voneinander stark unterscheiden würde. In Bezug auf die Chinesischen Organuhr lässt sich daher feststellen, dass die ihr eigene Organrhythmik mit der in der vorliegenden Untersuchung angewendeten Messmethode nicht nachgewiesen werden konnte.
Umfang:101 Seiten
DOI:10.17192/z2006.0117