Prognostic Value of Electrocorticography and Surface EEG in Epilepsy Patients with Unilateral Hippocampal Sclerosis Undergoing Selective Amygdalohippocampectomy

Purpose: To evaluate the predictive value of intraoperative electrocorticography (ECoG) and surface electroencephalography (EEG) in patients with unilateral hippocampal sclerosis (HS) undergoing transsylvian selective amygdalohippocampectomy (sAHE). Methods: ECoG was recorded before and after res...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Chen, Xu
Beteiligte: Rosenow, Felix (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2006
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!

Die Elektrokortikographie (ECoG) wird seit langer Zeit als ein Routineverfahren in der Epilepsiechirurgie angewendet. Dennoch sind die klinische Rolle und der Nutzen noch strittig. Die Ergebnisse der meisten früheren Untersuchungen waren davon beeinflusst, dass der Umfang der Resektion durch den Befund der intraoperativen ECoG beeinflusst wurde oder dass läsionelle und nicht-läsionelle Fälle eingeschlossen wurden, so dass die prognostische Bedeutung des intraoperativen Befundes bezüglich der Anfallsprognose nicht unabhängig analysiert werden konnte. Die selektive Amygdalohippokampektomie (sAHE) wird schon seit den 50er Jahren eingesetzt und ist heutzutage zur chirurgischen Behandlung der Temporallappenepilepsie weitverbreitet. Bisher wurden nur wenige Studien über die Rolle der ECoG bei sAHE publiziert. Ziel der vorliegenden Studie war es, den prädiktiven Wert der ECoG und der oberflächen Elektroenzephalographie (EEG) bei Patienten mit einer pharmakoresistenten mesialen Temporallappenepilepsie (MTLE) aufgrund einer einseitigen Hippocampus-Sklerose (HS) zu untersuchen. Bei 22 Patienten mit pharmakoresistenter MTLE und HS wurde prä- und postresektionell routinemäßig eine ECoG durchgeführt. Die sAHE erfolgte standardisiert und ohne Berücksichtigung der intraoperativen ECoG-Befunde. Die vom mesiobasalen Temporallappen (MTL) und lateralen Temporallappen (LTL) prä- und postresektionell registrierten ECoG-Befunde sowie die präoperativ aufgezeichneten EEG-Befunde wurden mit dem postoperativen Anfallsverlauf korreliert. Es wurden vier ECoG-Gruppen gebildet: 1) ausschließlich MTL Spikes, 2) keine Spikes, 3) ausschließlich LTL Spikes, 4) MTL und LTL Spikes. Außerdem wurden laut der Verteilung der präoperativen interiktalen epilepsietypischen Potentiale (IEDs) vier Gruppen gebildet: 1) ipsilaterale anterior temporale IEDs, 2) ipsilaterale temporo-laterale IEDs, 3) ipsilaterale extratemporale IEDs, 4) kontralaterale IEDs. Der Nachuntersuchungszeitraum nach sAHE lag bei 12 Monaten. Nach Anfallsverlauf wurde in 2 Gruppen eingeteilt: 1) vollständig anfallsfrei (Engel-Klassifikation Ia), 2) nicht vollständig anfallsfrei. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Fisher´s exaktem Test. Fünfzehn Patienten (68%) blieben vollständig anfallsfrei (Engel Ia) und 19 Patienten (86%) blieben postoperativ in Engel-Klasse I. Präoperativ wurden IEDs bei 21 Patienten mit HS gefunden. Die Patienten mit ipsilateralen temporalen IEDs blieben häufiger anfallsfrei (92%) als Patienten mit bilateralen und / oder ipsilateralen extratemporalen IEDs (25%)(p = 0,003). Patienten mit auf den anterioren Temporallappen (ATL) beschränkten IEDs hatten leicht bessere Anfallsprognose (90%) als die Patienten mit ipsilateralen LTL-IEDs, extratemporalen IEDs und bilateralen IEDs (45%)(p = 0,06). Präresektionelle ECoG-Spikes waren bei 11 Patienten auf den MTL beschränkt und wiesen bei weiteren 11 Patienten andere Verteilungen auf. Diejenigen Patienten, die präresektionell auf den MTL beschränkte Spikes hatten, blieben im Vergleich zur anderen Hälfte der Patienten häufiger anfallsfrei (82% vs. 55%, p=0.36). Zwei der vier Patienten mit LTL-Spike Wave und vier der sieben Patienten ohne präresektionelle Spike Wave blieben anfallsfrei. Es bestand auch ein Trend für ein besseres Outcome, wenn die Spike-Frequenz niedriger war. Dagegen zeigte die Persistenz von Spikes nach der Resektion keinen wesentlichen Einfluß auf die Anfallsprognose. Bei 9 Patienten waren sowohl die präoperative IEDs auf den Temporallappen beschränkt als auch die präresektionelle ECoG-Spikes auf den MTL beschränkt. Acht aus dieser Gruppe (89%) blieben anfallsfrei, dagegen sind 7 von den anderen 13 Patienten (54%) anfallsfrei geworden (p = 0,16). Unter 7 Patienten, die präoperativ auf den ATL beschränkte IEDs und präresektionell auf den MTL beschränkte ECoG-Spikes hatten, blieben sechs Patienten (86%) anfallsfrei, hingegen nur 9 von den anderen 15 Patienten (60%) nach sAHE (p = 0,35). Zusammenfassend läßt sich schlussfolgern, dass die präresektionelle ECoG möglicherweise bei der Bewertung der postoperativen Anfallsprognose von Patienten mit pharmakoresistenter MTLE nach sAHE hilfreich ist. Patienten mit auf den mesiobasalen TL beschränkten Spikes bleiben nach sAHE 27% häufiger anfallsfrei. Um diesen Unterschied statistisch abzusichern, wäre eine größere (multizentrische) Studie mit mindestens 102 Fällen erforderlich. Es besteht ein Trend für ein besseres Outcome, wenn die Spike-Frequenz niedriger ist. Der Nachweis des präoperativen IEDs hat einen Einfluss auf die Anfallsprognose. Patienten mit unilateralen temporalen EEG-IEDs bleiben häufiger anfallsfrei als Patienten mit bilateralen und / oder extratemporalen EEG-IEDs. Eine Verknüpfung der Befunde des präoperativen EEGs und der intraoperativen ECoG könnte bei der Bewertung der Anfallsprognose nach sAHE hilfreich sein. Darüber hinaus regt die vorliegende Arbeit weitere Studien an, um neue Methoden zur Analyse der intraoperativen ECoG-Aktivität zu finden und die Beziehung zwischen der Natur der epileptogenen Läsion, ECoG- und EEG-Befunden, sowie Anfallsprognose genauer zu verstehen.