Technische Abbildungsqualität und endoluminaler Druck im Enteroklysma bei konstanter oder patientenindividuell adaptierter Kontrastmittelinstillation

Die vorliegende Studie zur technischen Abbildungsqualität und endoluminalem Druck bei dem Enteroklysma hat sich damit beschäftigt, ob und wenn ja in welchem Ausmaß die Flussratenmodulation bei der Kontrastmittelinstillation Einfluss auf die Abbildungsgüte der Zielaufnahmen nimmt. Als Kriterien für d...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Fenske, Annette
Beteiligte: Klose, Klaus Jochen (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2004
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Die vorliegende Studie zur technischen Abbildungsqualität und endoluminalem Druck bei dem Enteroklysma hat sich damit beschäftigt, ob und wenn ja in welchem Ausmaß die Flussratenmodulation bei der Kontrastmittelinstillation Einfluss auf die Abbildungsgüte der Zielaufnahmen nimmt. Als Kriterien für die diagnostische Güte wurden der kohärente Kontrastmittelbeschlag und Transparenz gewählt. Dazu wurden bei balancierter Randomisierung insgesamt 52 Patienten zwei Gruppen zugeordnet. Gruppe 1 (n=22) erhielt über die nasale Doppellumensonde ein bariumhaltiges Kontrastmittel mit Guaranzusatz, bei Gruppe 2 (n=30) war stattdessen Methylzellulose zugesetzt. Während die Kontrastmittelinstillation in Gruppe 1 der individuellen Dünndarmmotilität angepasst wurde, wurde die Einflussgeschwindigkeit bei Gruppe 2 konstant gehalten. Die Verwendung einer Doppellumensonde erlaubte neben der Instillation eine kontinuierliche Aufzeichnung des endoluminalen Druckes während der Untersuchung. Im Anschluss an die Untersuchungen beurteilten zwei Fachärzte die Röntgenaufnahmen in zufälliger Reihenfolge bezüglich der Abbildungsqualität mit den Bewertungen von 1 (optimal) bis 4 (keine diagnostischen Aussagen möglich). Unter der Anpassung der Einflussgeschwindigkeit war in Gruppe 1 der Kontrastmittelverbrauch signifikant niedriger (473±93 ml gegenüber 736±182 ml). Die Instillationszeit war bei variabler Rate mit 17,2 ± 8,8 min höher als bei konstanter Rate (9,8± 4,7 min; p <0,001). Durchleuchtungszeit (23,1 ± 9,6 min gegenüber 21,6 ± 10,2 min) und maximaler endoluminaler Druck (57,6 ± 15,8 cmH2O gegenüber 62,9± 17,8 cmH2O, p= 0,295) unterschieden sich nicht signifikant. Die Menge des Distensionsmediums (1586± 400 ml gegenüber 1503± 431 ml) und die Einflussgeschwindigkeit (107,5± 28,6 ml/min gegenüber 115,3± 27 ml/min) waren in beiden Gruppen fast gleich. Bezüglich der oben genannten Kriterien der durchgehenden Dünndarmdistension und –transparenz wurden die Zielaufnahmen der Gruppe 1 besser bewertet (Gruppe 1:1,9± 0,8 bzw. 2,0± 0,7; Gruppe 2: 2,4 ± 0,9 bzw. 2,6 ± 0,7; p=0,059). Vor allem im Jejunum bringt die variable Instillationsrate des Kontrastmittels eine deutliche Verbesserung der Abbildungsqualität (1,55± 0,6 bzw. 1,86± 0,56 gegenüber 2,3± 0,84 bzw. 2,6 ± 0,72, p< 0,001). Fazit der vorliegenden Untersuchung ist, dass die patientenindividuell an die vorliegende Motilität adaptierte Kontrastmittelinstillation der konstanten Einflussrate vorgezogen werden sollte. Sie verbessert durch die optimale Dünndarmdistension und –transparenz die diagnostische Qualität, ohne die Durchleuchtungszeit zu erhöhen.
DOI:10.17192/z2004.0592