Praxisbericht: Evaluation der Frauen-Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises Gießen

Der Landkreis Gießen betreibt seit März 2016 eine Unterkunft für geflüchtete Frau-en in Gießen. Sie dient dem Schutz und der besonderen Unterstützung der Bedarfe al-leinstehender schwangerer Frauen, allein-erziehender Frauen sowie Frauen mit Ge-walterfahrung. In der Unterkunft stehen Zimmer mit eige...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:CCS Policy Papers (Band 5)
1. Verfasser: Hartmann, Melanie
Format: Artikel
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2018
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Der Landkreis Gießen betreibt seit März 2016 eine Unterkunft für geflüchtete Frau-en in Gießen. Sie dient dem Schutz und der besonderen Unterstützung der Bedarfe al-leinstehender schwangerer Frauen, allein-erziehender Frauen sowie Frauen mit Ge-walterfahrung. In der Unterkunft stehen Zimmer mit eigenen oder gemeinschaftlich genutzten Sanitärräumen, eine Küche, ein Gemeinschaftsbereich, sowie ein Wasch-raum zur Verfügung. Im Zeitraum der Erhebung wurden der Au-torin keine Fälle gewaltsamer Übergriffe gegen Bewohnerinnen, insbesondere keine Fälle von sexueller und genderbasierter Gewalt (SGBV) bekannt. Auch das subjekti-ve Sicherheitsempfinden der Frauen ist ge-nerell als sehr positiv zu werten. Zudem bieten die initiierten, flankierenden Projek-taktivitäten ein erweitertes Unterstüt-zungsangebot und spielen eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden und insbeson-dere für das angestrebte (Self-)Empowerment der Frauen. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass eine sichere Unterbringung geflüchteter Frauen in der Gemeinschaftsunterkunft in Gießen gegeben ist und insbesondere der Schutz vor SGBV gewährleistet wird. Da-her leistet der Landkreis einen wichtigen Beitrag zum Schutz einer besonders vul-nerablen Gruppe geflüchteter Menschen. Im Falle akuter Gefährdung (bspw. durch partnerschaftliche Gewalt), bleibt der Zu-gang geflüchteter Frauen zu weitergehen-der Schutz-Infrastruktur, bspw. die kurz-fristige Unterbringung in Frauenhäuser, wichtig. Ein Weiterbetreiben der Gemein-schaftsunterkunft zur temporären Unter-bringung geflüchteter Frauen am gegen-wärtigen Standort sowie das Aufrecht-erhalten und Weiterentwickeln der beglei-tenden Aktivitäten wird empfohlen. Sicherheit und Wohlbefinden der Frauen werden sowohl von Faktoren beeinflusst, die unmittelbar auf die Unterbringungssi-tuation zurückzuführen sind, als auch von verschiedenen Kontextfaktoren. Diese sind nachfolgend aufgelistet und werden im Text ausführlicher erläutert.
Umfang:24 Seiten
DOI:10.17192/es2019.0024