Der Himmel als Heimat der Seele. Visionäre Himmelfahrtspraktiken und Konstrukte göttlicher Welten bei Schamanen, Magiern, Täufern und Sethianern

Auch wenn keine Zitate aus Zaraθuštras Gathas vorliegen, so ist doch in genau der wenig exakten Form der Paraphrase, in der im Hellenismus persisches Gut aufgenommen wurde, eine deutliche Adaption zervanistischer Theologie im Zostr erkennbar. Die persischen Einflüsse auf die Täufergruppen reichen bi...

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Auteur principal: Lütge, Michael
Format: Article
Langue:allemand
Publié: Philipps-Universität Marburg 2008
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Résumé:Auch wenn keine Zitate aus Zaraθuštras Gathas vorliegen, so ist doch in genau der wenig exakten Form der Paraphrase, in der im Hellenismus persisches Gut aufgenommen wurde, eine deutliche Adaption zervanistischer Theologie im Zostr erkennbar. Die persischen Einflüsse auf die Täufergruppen reichen bis in deren Gründungszeiten zurück und sind von Anbeginn verkoppelt mit pythagoreischen, stoischen und babylonischen Einflüssen. Diese werden seit dem Exil über das babylonische und persische Diasporajudentum rezipiert. In den Frauengestalten des Sethianismus sind phönizische Fruchtbarkeitsgöttinnen und ägyptische Himmelsgöttinnen wie Maat, Nut und Isis, vermittelt über die jüdisch-weisheitliche Sophia, erkennbar. Die Vorsokratiker und Platons Akademie haben sich intensiv mit zervanistischer Theologie befaßt und diese in die Grundlagen ihrer Systeme übernommen. Mit der Platonisierung gelangen deshalb ebenfalls Grundstrukturen des zervanistischen Zoroastrismus in sethianische Schriften hinein. Die Wur-zeln des altpersischen Glaubens liegt in dem Totenglauben der indoeuropäischen Kurgankultur, deren Schamanismus das persische Magiertum entscheidend geprägt hat. Somit sind die Schamanenrituale letztlich Ursprung der Himmelsreisen.
DOI:10.17192/ed.2010.0005