2024-03-28T14:33:34Zhttps://archiv.ub.uni-marburg.de/ubfind/OAI/Serveroai:archiv.ub.uni-marburg.de:urn:nbn:de:hebis:04-z2007-04762011-08-10T23:59:59Zopen_accessddc:220doc-type:doctoralThesisxMetaDissPlus
Hilfe für Schwache im Alten Testament: Motivation und Formen der Hilfe im Kontext von Familie und Staat
"Assistance to the Poor in the Old Testament" - Motives and Ways of Social Support in the Contexts of Family and State.
Michael
Kleine
Solidarity
Bible
Bible
Bibel
Justice
Old Testament
Altruism
Ausgangspunkt der Arbeit ist die Frage nach der ethischen Begründung von Aktionen, welche die Überwindung sozialer Ausgrenzung zum Ziel haben. Bei der Beantwortung muss der gesellschaftliche Kontext berücksichtigt werden: Christliche Sozialethik ist gemeinhin sehr stark von Konzepten wie „Barmherzigkeit“ und „Liebe“ geprägt. Diese aber stammen ursprünglich aus dem inter-personalen und familiären Bereich und sind den Strukturen und Institutionen der Großgesellschaft nicht angemessen. Auf der Grundlage der soziologischen Unterscheidung von Primär- und Sekundärgruppierungen werden alttestamentliche Texte untersucht und verglichen. Der Verfasser fragt zunächst nach den spezifischen Formen bzw. Begründungen der „Hilfe für schwache Menschen“ im Zusammenhang der Familie (Primärbereich). Die Untersuchung zeigt dann im Alten Testament ein Modell institutioneller (staatlicher) Hilfe auf (Sekundärbereich), das sich vor allem an Konzepten wie „Recht“ und „Gerechtigkeit“ orientiert. Im Gegensatz zu „Liebe“ und „Barmherzigkeit“ handelt es sich also um unpersönliche Konzepte, die keine emotionelle Bindung zwischen den beteiligten Akteuren voraussetzen. Diese Unterscheidung ethischer Begründungsebenen hat erhebliche Konsequenzen für die gegenwärtigen Diskussionen.
Philipps-Universität Marburg
Marburg
Deutschhausstraße 9, 35037 Marburg
Erhard S.
Gerstenberger
Prof. Dr.
2004
2005-07-14
2007-08-01
2011-08-10
Text
doctoralThesis
urn:nbn:de:hebis:04-z2007-04766
ger
thesis.doctoral
Philipps-Universität Marburg
Marburg
1
https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2007/0476/pdf/dmk.pdf
10.17192/z2007.0476
https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2007/0476
https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/
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Das Konzept ‛am ausgehend von Jesaja 1-12
The Concept of ‛am According to Isaiah 1-12
Milton Joel
Martínez Muñoz
Israel
people
Israel
justice
prophecy
Gerechtigkeit
Bible
Bibel
Prophetie
Volk
Isaiah
Die Arbeit untersucht die Frage, welches Konzept mit dem hebräischen Wort ‘am im Buch des Propheten Jesaja in den Kap. 1-12 verbunden ist. Die hebräische Vokabel wird gewöhnlich in den modernen Sprachen mit „Volk“ wiedergegeben. Dahinter verbergen sich jedoch unterschiedliche Vorstellungen. „Volk“ kann die Bedeutung von „Nation“ haben. Daneben wird „Volk“ aber auch für eine klassenbewusste Distanzierung zwischen den gewöhnlichen Leuten (eben dem „Volk“) und den Personen, die bestimmte soziale Ränge inne haben, gebraucht, wodurch ein deutlicher Unterschied zwischen Regierenden und Regierten, Herrscher und Beherrschten, Gebieter und Unterdrückten oder Täter und Opfer erzeugt wird. „Das Volk“ sind dann diejenigen, die keinen Zugang zu den Machtpositionen haben.
Die Arbeit konzentriert sich aus praktischen Gründen auf den ersten Teil des Buches Jesaja, also die Kapitel 1 bis 12. Diese lassen sich in vier Blöcke unterteilen: Jes 1,1 – 2,5 / Jes 2,6 – 4,6 / Jes 5,1 – 9,6 / Jes 9,7 – 12,6. Jeder der Blöcke enthält im Wesentlichen zwei Grundelemente: Anklage (manchmal mit Mahnung) und Versprechen. Dabei schließen die Blöcke immer mit einem Wort, welches das Versprechen der Erneuerung enthält. In diesen Blöcken lässt sich zugleich eine progressive thematische Entwicklung feststellen, wobei jeder Block einen charakteristischen Schwerpunkt enthält: Anklage / Der Tag Jhwhs / Der Beauftragte / Restauration.
Die vier Blöcke finden ihre Mitte in dem Konzept ‘am. Dieses Konzept ist über den gesamten Verlauf des Textes hinweg gegenwärtig. In allen Fällen ist ‘am ein Kollektiv. Block 1 konzentriert sich auf die Anklage. Das Konzept ‘am schließt sowohl die Führer als auch die zeitgenössische Bevölkerung, das einfache Volk, ein. Die Gesellschaft besteht aus diesen beiden Teilen, die sich beide in einem bedauerlichen Zustand der Auflösung befinden. Dabei sind weder die Führer aufgrund ihrer Ungerechtigkeit noch die Bevölkerung wegen ihrer Armut bzw. als Opfer ausgenommen. Die Folgen schlechter Taten und das Tun von Unrecht betreffen die gesamte Gesellschaft. Weder Opfer noch Täter sind davon ausgeschlossen.
Block 2 mit der Ankündigung des Tages Jhwhs bringt zum Ausdruck, dass ‘am kein statisches Wort, sondern ein belebtes Konzept ist. Dabei sprechen die Kap. 2-3 von Vergehen, die nur von einer führenden Schicht begangen worden sein können. Ihnen stehen die Opfer der Ungerechtigkeit und der Verbrechen gegenüber. Diese werden «der Rest» genannt. Hier wird also eine Unterscheidung innerhalb des Kollektivs getroffen. Trotz alledem bilden die einen wie die anderen die Ganzheit des ‘am.
Mit Block 3 und 4 erreichen wir den Höhepunkt des Textes. Es zeigt sich, dass es sich bei ‘am nicht um eine statische Größe, sondern um ein Projekt handelt. ‘am ist ein Projekt. Es ist ein nationales und ein soziales Projekt. Das Fundament und der Körper dieses Projekts sind Gerechtigkeit und Recht. Zu Beginn des Blockes werden sie genannt, um auf die Gründe für das Scheitern des Projektes hinzuweisen, und zum Schluss, um die Gründe für die Wiederherstellung desselben aufzuzeigen. ‘am sind nicht nur die Armen und Unterdrückten. ‘am ist das gesamte Kollektiv. Dieses Kollektiv ist aber keine statische Größe, sondern ein belebtes Konzept. Es ist das soziale Projekt Jhwhs. Nur wenn dieses Projekt zustande kommt, gibt es die Hoffnung für das Volk auf ein menschenwürdiges Leben.
Das Projekt ‘am in Jes 1-12 lässt sich im Bild eines Baumes beschreiben. Das Blattwerk ist das Kollektiv, das das Leben des Baumes sichtbar werden lässt. Stamm und Äste sind die Gerechtigkeit und das Recht. Wenn sie nicht bewahrt werden, wird das Blattwerk nicht fortbestehen können. Wenn andererseits der Baum aber keine Wurzel hat, nämlich das Wort, die ihn nährt und hält, kann dieser nicht fortbestehen und sich aufrecht halten.
Der Verwirklichung des Projekts ‘am steht eine Reihe institutioneller Strukturen entgegen: die monarchische Regierungsform, die Interessen wirtschaftlicher Gruppen, das Streben nach Besitz und die Manipulation des Gesetzes. Um dieses Projekt zu verwirklichen, muss die gesellschaftliche Pyramide, bei der das gewöhnliche Volk unten und der König oben stehen, umgekehrt werden. Die Basis bildet das Wort Gottes, und die Baumkrone ist das Kollektiv, das durch Recht und Gerechtigkeit gehalten wird.
‘am wird im Verlauf von Jes 1-12 als ein soziales Projekt vorgestellt, in dem Einheit und Versöhnung möglich sind. Es bietet ein ideales Umfeld für das Zusammenleben des Kollektivs und kann als globales Modell bezeichnet werden. Das Leben in der Gemeinschaft innerhalb des ‘am ist eine heilvolle Alternative, da es sich um ein Leben handelt, das auf menschliche Weise geführt werden kann, ein Zustand, in dem das Kollektiv eine hohe Lebensqualität genießen kann.
Philipps-Universität Marburg
Marburg
Deutschhausstraße 9, 35037 Marburg
Rainer
Kessler
Prof. Dr.
2012
2012-12-03
2013-03-12
2013-03-12
Text
doctoralThesis
urn:nbn:de:hebis:04-z2013-00867
ger
thesis.doctoral
Philipps-Universität Marburg
Marburg
1
https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2013/0086/pdf/dmjmm.pdf
10.17192/z2013.0086
https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2013/0086
https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/
oai:archiv.ub.uni-marburg.de:urn:nbn:de:hebis:04-z2014-00522014-01-22T23:59:59Zopen_accessddc:220doc-type:doctoralThesisxMetaDissPlus
Die Erwartungen an den Tempel in Jesaja 56-66 und Maleachi
The Expectations of the Temple in Isaiah 56-66 and Malachi
Jongeun
Kim
Expectations
Third Isaiah
Second Temple
Der Zweite Tempel
Malachi
Bible
Bibel
1. Die Dissertation geht von Beobachtungen darüber aus, wie die Verfasser von Tritojesaja (56-66) und Maleachi in der persischen Zeit über den zweiten Tempel, das Kultpersonal und den Kult denken. Da in den nachexilischen Prophetentexten Tritojesajas und Maleachis keine Datierungen nach Königsjahren, keine Eigennamen von Priestern und keine von Mitgliedern aus der Gola vorkommen, lassen sich diese Texte zwar nicht direkt für eine Rekonstruktion bestimmter Konstellationen am Tempel verwenden. Dennoch können sie Erwartungen an den Tempel formulieren. Einerseits tun sie das direkt und positiv, andererseits aber auch indirekt durch ihre Kritik an der Priesterschaft und dem Kult. Man kann also durchaus Schlussfolgerungen ziehen, mit welcher Absicht die Verfasser von Tritojesaja und Maleachi ihre Texte formulieren und was ihr Wunsch in Bezug auf den Tempel und die Kultpersonen ist.
2. In Jes 56,7 wird der Jerusalemer Tempel „Gebetshaus“ genannt. Es ist auffallend, dass bei den Formen »והביאותים«, »ושמחתים« in Jes 56,7 – und ebenso bei »והביאו« in Jes 66,20f. – durch den Gebrauch des Perfektums consecutivum das Futur zum Ausdruck gebracht wird. Aus dem grammatischen Gebrauch kann man die Absicht des Verfassers von Tritojesaja und seinen Wunsch ersehen. Zwar ist jetzt das Gebetshaus der Ort des Gebets für das Leben des persischen Königs und seiner Söhne (Esr 6,9-10), aber in einer unbestimmten Zukunft wird es ein Haus des Gebets für (das Leben) alle(r) Völker genannt werden. Zwar übernimmt die öffentliche religiöse Rolle im Tempel jetzt das Kultpersonal – vor allem die Priester –, die in einem engen Kontakt mit der persischen Oberschicht stehen, aber zu einem zukünftigen Zeitpunkt werden die Fremden bzw. die Völker, die in keinem Kontakt mit der persischen Oberschicht stehen (Jes 56,3.6), sondern sich an JHWH anschließen, entweder als » נתינים(Netînîm)« (Esr 2 par. Neh 7) oder als Priester (so nach Jes 66,21) als Kultpersonen dienen. Dies gilt als der Wunsch des Verfassers. Wenn das eintritt, dann wird man JHWH mit diesem Tempel eine Freude machen, eben genau an diesem Ort wird JHWH Wohlgefallen wegen ihrer Opfergaben auf seinem Altar finden (Jes 56,7aβ).
3. Auf der einen Seite sind die Meinungen der Verfasser von Tritojesaja und Maleachi über den Status der aktuellen Priester unterschiedlich. Für Tritojesaja sind sie vollkommen verworfen, während Maleachi die Möglichkeit ihrer zukünftigen Reinigung sieht. Zwar kritisiert der Verfasser von Maleachi zu Beginn (Mal 1,6-2,9) die amtierenden Priester. Dennoch nimmt er im Blick auf einen zukünftigen Zeitpunkt auf überraschende Weise eine positive Erwartungshaltung ihnen gegenüber ein: Er rechnet mit der Reinigung der Söhne Levis (Mal 3,3). Auf der anderen Seite kann man auch übereinstimmende Auffassungen bei Tritojesaja und Maleachi feststellen, was die positiven Erwartungen an die Zukunft angeht. So erwarteten sie – so Tritojesaja – eine Änderung der Funktion des Tempels, und zwar dahingehend, dass sich das Gebet für das Leben der Königsfamilie in ein Gebet für alle Völker ändert. Und sie erwarten auch – so Maleachi –, dass sich das Verhalten der amtierenden Priester ändert.
4. Die Verfasser von Tritojesaja und Maleachi wünschen sich, dass der Tempel trotz seiner Verunreinigung durch die Feinde (Jes 63,18b) und trotz der Verachtung durch die Priester (Mal 1,7.12) in Zukunft eine wichtige Rolle spielen könnte, zum Beispiel als ein Platz für das Gebet aller Völker (vgl. Jes 56,7), ein Platz für die Herrlichkeit JHWHs (vgl. Jes 60,7b), ein Platz für das Gericht (vgl. Mal 3,1) und ein Platz als persönliches Eigentum, nämlich als Eigentum nur für JHWH.
Philipps-Universität Marburg
Marburg
Deutschhausstraße 9, 35037 Marburg
Rainer
Kessler
Prof. Dr.
2013
2013-12-18
2014-01-22
2014-01-22
Text
doctoralThesis
urn:nbn:de:hebis:04-z2014-00523
ger
thesis.doctoral
Philipps-Universität Marburg
Marburg
1
https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2014/0052/pdf/djk.pdf
10.17192/z2014.0052
https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2014/0052
https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/
718683