Beschlüsse des Ständigen Ausschusses für das Bibliothekswesen (StA IV) der Philipps-Universität Marburg
Beschluß vom 13.11.1975:
Empfehlungen für die praktische Durchführung der
Erwerbungsabstimmung im Bibliothekssystem der Philipps-Universität
- Anschaffungsvorschläge
Alle Mitglieder und Angehörige der Philipps-Universität, aber auch sonstige Bibliotheksbenutzer haben das
Recht, Anschaffungsvorschläge zu machen. Die in den Aufgaben
der Lehre und Forschung Stehenden sind dazu besonders
aufgefordert. Die Fachreferenten der Universitätsbibliothek
sind verpflichtet, das einschlägige Titelmaterial für
eine umfassende Kaufabstimmung bereitzustellen.
- Vorbereitung des Kaufgesprächs
Es ist zu empfehlen, daß je Fachgebiet bzw. Untereinheit
des Fachbereichs ein bestimmter Mitarbeiter (möglichst der
Bibliotheksbeauftragte oder der Bibliothekar) die
Anschaffungsvorschläge sammelt, gegebenenfalls eine
Vorklärung durchführt und das Kaufgespräch, das in
angemessenen Abständen stattfinden sollte, vorbereitet.
- Kaufentscheidung
- Die Kaufentscheidung fällt in der Regel im
Kaufgespräch zwischen dem Bibliotheksbeauftragten des
Fachbereichs und dem Fachreferenten der
Universitätsbibliothek. Unter Beachtung der "Grundsätze
für die Beschaffungspolitik der Bibliotheken im Bereich der
Philipps-Universität" wird über die
Anschaffungswürdigkeit und den zweckmäßigsten
Aufstellungsort (FB oder UB, FB und UB, Mehrfachexemplare für
die Lehrbuchsammlung usw.) des zur Abstimmung vorliegenden
Titelmaterials entschieden. Gegebenenfalls entsenden die
Fachgebiete bzw. Untereinheiten je einen Vertreter zu dem
Kaufgespräch.
- Die Fachbereiche können, wenn es sich als notwendig
erweist, den Buchetat nach Fachgebieten bzw. Untereinheiten
aufgliedern, so daß im Kaufgespräch die Literatur der
einzelnen Fachgebiete entsprechend den jeweils zur Verfügung
stehenden Teilbeträgen Berücksichtigung findet. Bei
diesem Verfahren muß ein bestimmter Betrag für die
fächerübergreifende Literatur bereitgestellt werden.
- Nur in stärker gegliederten Fachbereichen, in denen
sich zwischen den verschiedenen Fachgebieten beim Buchkauf nur
geringe Überschneidungen ergeben, können den
Untereinheiten angemessene Anteile des Buchetats zur
selbständigen Kaufentscheidung zufallen. Auch in diesem Fall
sollten Mittel für die fächerübergreifende
Literatur zur Verfügung stehen.
- Kaufabstimmung
Alle an den Kaufgesprächen Beteiligten tragen dafür
Sorge, daß die Buch- und Zeitschriftenerwerbung innerhalb
der Fachbereiche, mit fachlich benachbarten Fachbereichen und mit
der Universitätsbibliothek sorgfältig abgestimmt wird,
um die vorhandenen Mittel optimal zu nutzen.
- Bibliotheksetat
Die Fachbereiche sollen sicherstellen, daß der für
den Buch und Zeitschriftenkauf sowie für den Einband zur
Verfügung stehende Anteil der Etatmittel für den Verlauf
des gesamten Etatjahres möglichst frühzeitig feststeht
und daß dieser Etat an den Steigerungen des Gesamtetats derFachbereiche angemessen partizipiert. Nur so ist ein
systematischer Bestandsaufbau der Bibliotheken
gewährleistet.
- Bestellung
Alle Bestell- und Akzessionierungsvorgänge
(Bestellkartei, Zugangsbuch u.a.) sollen in den Fachbereichen
zentral durchgeführt werden. In stärker gegliederten
Fachbereichen (s. 3.c.) sind abweichende Lösungen
denkbar.